Der Euro hat am Freitagvormittag weiter unter der Marke von 1,17 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1680 Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf 1,1704 Dollar festgesetzt.

Belastet wurde der Euro zuletzt durch die Aussicht auf eine noch lockerere Geldpolitik im Währungsraum. Am Donnerstag hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde entsprechende Signale gesendet. Hintergrund ist die Verschärfung der Corona-Pandemie. Analysten erwarten für die nächste Sitzung im Dezember weitere geldpolitische Lockerungen.

Ulrich Leuchtmann, Devisenexperte der Commerzbank, rechnet im Dezember mit einer Senkung des Einlagensatzes: "Ich glaube, dass solch eine Zinssenkung allerdings das Potenzial für eine sichtbare Euro-Schwächung hat." Eine Zinssenkung hat aus Sicht des Experten das Potenzial, die Zinserwartungen nach unten zu drücken, sie wirke daher über ihr aktuelles Ausmaß hinaus.

Am Freitag werden Anleger derweil mit einer Flut an Konjunkturdaten konfrontiert. In der Eurozone stehen aus zahlreichen Ländern Wachstumsdaten für das Sommerquartal an. Es wird zumeist mit einem starken Wirtschaftswachstum gerechnet, nachdem die Konjunktur im Frühjahr infolge der ersten Corona-Welle drastisch eingebrochen war.

Die am Morgen bereits veröffentlichten Daten aus Frankreich und Spanien bestätigten die Erwartungen. In beiden Ländern fiel die Erholung sogar stärker aus als von Analysten erwartet worden war./ssc/bgf/jha/

AXC0113 2020-10-30/09:39

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