Der Kurs des Euro ist am Freitag im US-Handel über 1,14 US-Dollar geblieben. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,1435 Dollar und damit mehr als am Vortag. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1391 (Donnerstag: 1,1370) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8779 (0,8795) Euro.

Inflationszahlen aus dem Euroraum brachten keine neuen Impulse am Devisenmarkt. Das Statistikamt Eurostat bestätigte eine erste Schätzung, wonach die Teuerungsrate im Juli mit 2,1 Prozent so stark war wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr und das Inflationsziel der EZB von mittelfristig knapp 2 Prozent leicht übertraf.

Nach mehreren Tagen der Erholung hat die türkische Landeswährung Lira unterdessen zwischenzeitlich wieder stark an Wert verloren. Im Verhältnis zum US-Dollar ging es bis zu knapp 8 Prozent bergab. Zuletzt betrug das Minus noch mehr als 3 Prozent. Auch zum Euro wurde ein Wertverlust verzeichnet.

Jüngste Drohungen mit neuen Sanktionen aus den USA sorgen für Verunsicherung. Zudem zeigte sich ein Gericht in Izmir im Streit um das Schicksal des in der Türkei wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors Andrew Brunson hart und lehnte am Freitag erneut eine Freilassung ab.

Hinzu kommt laut Händlern, dass die Hoffnungen schwinden, die türkische Notenbank könnte vor dem Wochenende noch weitere Maßnahmen zur Krisenbekämpfung vornehmen. Die Krise in der Türkei sei noch nicht ausgestanden, meint Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Bisher gebe es für die Finanzmärkte keinen Grund, Vertrauen in die Geldpolitik der Türkei zu fassen. Dieses Vertrauen sei nach und nach zerstört worden. Obwohl die Notenbank ihr Inflationsziel ständig verfehlte habe, sei wenn überhaupt nur zögerlich reagiert worden, so Leuchtmann./la/fba

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AXC0194 2018-08-17/21:10

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