Der Eurokurs hat am Dienstag weiter zugelegt und fast die Marke von 1,12 US-Dollar erreicht. Im europäischen Nachmittagsgeschäft war die Gemeinschaftswährung mit 1,1196 Dollar auf den höchsten Stand seit Mitte März geklettert. Im New Yorker Handel kostete der Euro zuletzt 1,1166 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,1174 (Montag: 1,1116) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,8949 (0,8996) Euro gekostet.

Auftrieb erhielt der Euro von einer breit angelegten Dollar-Schwäche, die mit der guten Stimmung an den internationalen Aktienmärkten begründet wurde. Dort weckten unter anderem die schrittweisen Lockerungen der Corona-Beschränkungen Hoffnungen auf eine baldige Konjunkturerholung.

Als Antrieb hinzu kamen die Bemühungen zur konjunkturellen Stabilisierung in der Virus-Krise. Allen voran begrüßen Marktteilnehmer den von der EU-Kommission angepeilten Wiederaufbauplan in Höhe von 750 Milliarden Euro. Positiv aufgenommen wurden auch Initiativen der Bundesregierung. So soll ein milliardenschweres Konjunkturpaket geschnürt werden.

Vor diesem Hintergrund war der US-Dollar als internationale Reservewährung kaum gefragt. Mit Blick auf die weltweit wichtigsten Währungen konnte der Dollar lediglich zum Schweizer Franken und zum japanischen Yen Boden gut machen. Beide Währungen gelten unter Anlegern ebenfalls als sicherer Rückzugsort.

Die Massenunruhen in den USA wegen des Todes eines Afroamerikaners nach einem brutalen Polizeieinsatz haben sich an den Devisenmärkten bisher nicht besonders stark bemerkbar gemacht. Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank gibt dennoch zu bedenken: "Abend für Abend Bilder brennender Städte: Da mag eine notwendige Bedingung dafür, dass eine Währung 'sicherer Hafen' sein kann, verletzt sein." US-Präsident Donald Trump will die Unruhen notfalls mit dem Militär stoppen./la/bgf/he/ajx/he

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AXC0324 2020-06-02/20:54

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