Die kräftige Aufstockung der Corona-Hilfen durch Europas Währungshüter hat den Euro am Donnerstag beflügelt. Die Gemeinschaftswährung durchbrach die Marke von 1,13 US-Dollar und notierte auch im New Yorker mit zuletzt 1,1356 Dollar deutlich darüber. Damit bewegt sich der Euro auf dem Niveau von Mitte März. Die EZB hatte den Referenzkurs auf 1,1250 (Mittwoch: 1,1194) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,8889 (0,8933) Euro gekostet.

Im Kampf gegen die beispiellosen wirtschaftlichen Folgen der Virus-Pandemie stockt die EZB ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen um 600 Milliarden Euro auf 1,35 Billionen Euro auf. Die Mindestlaufzeit des Kaufprogramms wird zudem um ein halbes Jahr bis Ende Juni 2021 verlängert.

Experten lobten überwiegend die Beschlüsse. "Die PEPP-Aufstockung liegt um 100 Milliarden über den Erwartungen. Allgemein versucht die EZB damit, den Märkten die Zuversicht zu vermitteln, dass sie stets bereit ist, einzugreifen. Das ist ja bislang auch gut gelungen", schrieb etwa der Chefvolkswirt der Landesbank LBBW, Uwe Burkert. Dazu komme, dass die EZB jetzt auch von der Europäischen Union fiskalpolitischen Flankenschutz bekommen soll und aus den einzelnen Staaten schon längst hat.

Das 130 Milliarden Euro schwere Konjunkturpaket, mit dem die schwarz-rote Koalition in Berlin die Wirtschaft in der Corona-Krise ankurbeln will, spielte allerdings kaum eine Rolle am Devisenmarkt./la/bgf/he/ajx/he

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AXC0400 2020-06-04/20:54

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