JOST Werke AG: JOST erzielt Gewinn in herausforderndem 2. Quartal 2020

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JOST Werke AG: JOST erzielt Gewinn in herausforderndem 2. Quartal 2020

13.08.2020 / 08:00
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JOST erzielt Gewinn in herausforderndem 2. Quartal 2020

- Umsatz im Q2 2020 bei 174,9 Mio. EUR (Q2 2019: 201,8 Mio. EUR)

- Bereinigtes EBIT im Q2 2020 positiv mit 11,1 Mio. EUR (Q2 2019: 22,7 Mio.
EUR)

- Bereinigte EBIT-Marge erreicht 6,3% trotz erheblicher negativer
Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie (Q2 2019: 11,2%)

- Starker operativer Free Cashflow von +12,1 Mio. EUR erzielt (Q2 2019:
+16,1 Mio. EUR)

- Bereinigtes Ergebnis je Aktie von 0,66 EUR erwirtschaftet (Q2 2019: 0,93
EUR)

- Übernahme von Ålö stabilisiert Geschäftsentwicklung von JOST im Q2 2020
mit einem Umsatzbeitrag von 46,5 Mio. EUR und einem bereinigten EBIT von 5,9
Mio. EUR

Neu-Isenburg, 13. August 2020. Die JOST Werke AG ("JOST"), einer der
weltweit führenden Hersteller und Lieferanten von sicherheitsrelevanten
Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie, hat heute die Ergebnisse für das 2.
Quartal 2020 vorgestellt.

Joachim Dürr, Vorstandsvorsitzender der JOST Werke AG, sagt: "Im 2. Quartal
galt es, die Flexibilität unseres Geschäftsmodells unter Beweis zu stellen.
Die Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie belastete unser Marktumfeld und
unser Geschäft stark, und zwar weltweit. Insbesondere Nordamerika und Europa
haben unter der Pandemie deutlich gelitten, aber auch in
Asien-Pazifik-Afrika mussten wir sehr restriktive Quarantänemaßnahmen und
Werkschließungen bewältigen. Dennoch konnten wir in allen Regionen
kostendeckend arbeiten. Unsere Mitarbeiter haben die Kunden trotz Reise- und
Kontaktbeschränkungen weiterhin bestmöglich betreut und konnten sich dem
rasant verändernden Markt flexibel anpassen. Auch die positive Entwicklung
von JOST in China sowie das erworbene Geschäft von Ålö haben den starken
Markteinbruch teilweise kompensieren können. Wir sind stolz über die
erbrachte Leistung des gesamten Teams unter diesen schwierigen Umständen."

Die Coronavirus-Pandemie belastet Konzernumsatz und -ergebnis im 2. Quartal
2020

Die weltweite Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie hat die
Geschäftsentwicklung von JOST im 2. Quartal 2020 deutlich beeinträchtigt.
Eine große Mehrheit von Nutzfahrzeugherstellern (OEMs) haben in Europa und
Nordamerika ihre Produktionswerke im April bzw. Mai vorübergehend
stillgelegt. Auch in Indien, Südafrika und Brasilien mussten OEMs Werke
aufgrund der verordneten Quarantänemaßnahmen schließen. Erfreulich lief
dagegen die Entwicklung Chinas. Nach den pandemiebedingten Schließungen im
1. Quartal ist dort die Nachfrage nach JOST Produkten seit April enorm
angezogen. Global blieb der landwirtschaftliche Sektor im 2. Quartal 2020
trotz des negativen Einflusses der Pandemie auf die Märkte relativ robust,
sodass die erworbene Ålö Gruppe positiv zur Konzernentwicklung beitragen
konnte.

Insgesamt sank der Konzernumsatz von JOST im 2. Quartal 2020 um -13,3% auf
174,9 Mio. EUR (Q2 2019: 201,8 Mio. EUR). Darin enthalten sind ein positiver
Effekt aus der Übernahme von Ålö in Höhe von 46,5 Mio. EUR und negative
Wechselkursumrechnungseffekte in Höhe von -1,7 Mio. EUR. Der organische
Konzernumsatz ohne Übernahme- und Währungseffekte reduzierte sich im 2.
Quartal 2020 um -35,5% auf 128,4 Mio. EUR.

JOST konnte trotz des starken Markteinbruchs im 2. Quartal ein bereinigtes
EBIT von 11,1 Mio. EUR (Q2 2019: 22,7 Mio. EUR) und eine bereinigte
EBIT-Marge von 6,3% (Q2 2019: 11,2%) erwirtschaften. Diese Entwicklung war
im Wesentlichen von den guten Ergebnissen im landwirtschaftlichen Markt
geprägt, denn die Ålö Gruppe konnte im traditionell starken 2. Quartal ein
bereinigtes EBIT von 5,9 Mio. EUR und eine bereinigte EBIT-Marge von 12,8%
erzielen. Im deutlich stärker rückläufigen Markt für LKW und Anhänger
erreichte JOST (ohne Ålö) ein bereinigtes EBIT von 5,2 Mio. EUR und eine
bereinigte EBIT-Marge von 4,0%.

Europa

Die Werksschließungen der LKW-OEMs im April 2020 und die pandemiebedingte
schwache Nachfrage nach LKW und Anhängern führten im 2. Quartal 2020 zu
einem deutlichen Rückgang des europäischen Umsatzes. Das Ersatzteilgeschäft
und das Geschäft mit landwirtschaftlichen Frontladern waren weniger stark
von der Pandemie betroffen und konnten den Umsatz der Region zum Teil
stabilisieren. Insgesamt sank der europäische Umsatz von JOST im 2. Quartal
2020 um -11,0% auf 104,1 Mio. EUR (Q2 2019: 117,0 Mio. EUR). Ålö
erwirtschaftete einen positiven Umsatzbeitrag von 32,3 Mio. EUR. Ohne Ålö
reduzierte sich der organische Umsatz von JOST in Europa um -38,1% auf 71,8
Mio. EUR.

JOST konnte die Umsatzkosten in Europa zügig in Einklang mit dem Umsatz
reduzieren. Die Vertriebs-, Entwicklungs- und Verwaltungskosten konnten
jedoch nicht vollständig angepasst werden. Da Europa die
Konzernverwaltungskosten trägt, liegt hier der Fixkostenanteil insgesamt
deutlich höher als in den anderen Regionen. Der Einsatz von Kurzarbeit, der
freiwillige Lohnverzicht von Mitarbeitern und Management sowie weitere
Kostensenkungsmaßnahmen erlaubten JOST, den abrupten Einbruch des Markts
erfolgreich zu meistern. Das bereinigte EBIT in Europa belief sich auf 2,9
Mio. EUR (Q2 2019: 11,6 Mio. EUR) und die bereinigte EBIT-Marge betrug 2,8%
(Q2 2019: 9,9%).

Nordamerika

In Nordamerika ist der Markt für LKW und Anhänger im 2. Quartal 2020 nahezu
vollständig eingebrochen. Auch das Ersatzteilgeschäft ist im 2. Quartal 2020
zurückgegangen, wenngleich nicht so dramatisch wie der Erstausrüstungsmarkt.
Der organische Umsatz von JOST, bereinigt um Währungs- und Übernahmeeffekte,
ist im 2. Quartal 2020 um -50,7% auf 22,9 Mio. EUR gesunken. Ålö erzielte
zusätzliche 13,7 Mio. EUR in der Region, sodass sich insgesamt der
ausgewiesene nordamerikanische Umsatz von JOST im 2. Quartal 2020 nur um
-19,8% auf 36,6 Mio. EUR reduzierte (Q2 2019: 45,6 Mio. EUR). JOST konnte in
Nordamerika die Umsatz- und Verwaltungskosten durch strenge
Kostensenkungsmaßnahmen schnell reduzieren und ein bereinigtes EBIT von 2,0
Mio. EUR im 2. Quartal 2020 erzielen (Q2 2019: 4,6 Mio. EUR). Die bereinigte
EBIT-Marge belief sich auf 5,4% (Q2 2019: 10,0%).

Asien-Pazifik-Afrika

Asien-Pazifik-Afrika (APA) zeigte ein gemischtes Bild. In China haben die
Nachholeffekte aus dem 1. Quartal 2020 und das starke wirtschaftliche
Wachstum des Landes die Nachfrage nach JOST Produkten im 2. Quartal deutlich
verstärkt. Im Gegensatz dazu setzte die Pandemie die Organisationen in
Indien und Südafrika stark unter Druck. Die dort staatlich verordneten
Quarantänemaßnahmen zwangen JOST, seine Produktionswerke im April und
teilweise im Mai komplett zu schließen. Auch alle JOST Kunden mussten ihre
Produktionswerke vorübergehend stilllegen. Durch das starke Wachstum Chinas
konnte JOST jedoch den Rückgang in den anderen Ländern der Region teilweise
kompensieren, sodass der organische Umsatz in APA nur -10,2% unter Vorjahr
lag. Die Wechselkurseffekte belasteten den Umsatz mit -3,7%, während Ålö mit
1,3% bzw. 0,5 Mio. EUR den Umsatz leicht steigern konnte. Insgesamt
reduzierte sich der ausgewiesene Umsatz in APA im 2. Quartal 2020 um -12,6%
auf 34,2 Mio. EUR (Q2 2019: 39,2 Mio. EUR).

Die Erholung in China, die gute Entwicklung in der Pazifik-Region sowie ein
besserer Produktmix hatten einen positiven Einfluss auf das Ergebnis.
Entsprechend konnte JOST im 2. Quartal 2020 das bereinigte EBIT in APA auf
5,7 Mio. EUR leicht steigern (Q2 2019: 5,6 Mio. EUR), obwohl der Umsatz
gesunken ist. Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 16,6% (Q2 2019:
14,3%).

Positives Ergebnis nach Steuern erwirtschaftet

Das Finanzergebnis verbesserte sich im 2. Quartal 2020 um 5,9 Mio. EUR auf
2,9 Mio. EUR (Q2 2019: -3,0 Mio. EUR). Hauptgrund der Verbesserung waren
positive nicht-liquiditätswirksame Effekte aus der Bewertung von
Fremdwährungsdarlehen. Diese nichtrealisierten Währungsgewinne sind
überwiegend durch die Aufwertung der schwedischen Krone im 2. Quartal 2020
entstanden und gleichen die nicht-liquiditätswirksamen Währungsverluste aus
dem 1. Quartal 2020 teilweise wieder aus.

Entsprechend erwirtschaftete JOST im 2. Quartal 2020 einen Nettogewinn von
4,8 Mio. EUR (Q2 2019: 9,1 Mio. EUR). Das Ergebnis je Aktie betrug im 2.
Quartal 0,32 EUR (Q2 2019: 0,61 EUR). Bereinigt um Sondereffekte belief sich
der Gewinn im 2. Quartal 2020 auf 9,8 Mio. EUR (Q2 2019: 13,8 Mio. EUR) und
das Ergebnis je Aktie auf 0,66 EUR (Q2 2019: 0,93 EUR).

Übernahme von Ålö verändert Vermögens- und Finanzstruktur des Konzerns

Trotz eines positiven Ergebnisses nach Steuern sank das Eigenkapital von
JOST zum 30. Juni 2020 um -3,4% auf 254,2 Mio. EUR (31. Dezember 2019: 263,1
Mio. EUR). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf
Währungsumrechnungsdifferenzen von ausländischen Gesellschaften
zurückzuführen. Durch den Anstieg der langfristigen und kurzfristigen
Schulden im Zuge der Übernahme der Ålö Gruppe reduzierte sich die
Eigenkapitalquote auf 27,2% (31. Dezember 2019: 41,2%). Auch bedingt durch
die Übernahme stieg die Nettoverschuldung auf 268,0 Mio. EUR (31. Dezember
2019: 46,3 Mio. EUR). Entsprechend erhöhte sich das Verhältnis zwischen
Nettoverschuldung und bereinigtem EBITDA der letzten zwölf Monate zum 30.
Juni 2020 auf 2,84x (31. Dezember 2019: 0,46x).

Trotz der schwierigen Marktlage gelang es JOST, die liquiden Mittel im Laufe
des 2. Quartals 2020 auf 112,9 Mio. EUR zu steigern (31. Dezember 2019:
104,8 Mio. EUR). Die gute Entwicklung des operativen Free Cashflow
(operativer Cashflow minus Investitionen) trug wesentlich dazu bei, denn er
war mit +12,1 Mio. EUR nur leicht unter dem Vorjahr (Q2 2019: +16,1 Mio.
EUR). Die Investitionen beliefen sich dabei auf 3,5 Mio. EUR (Q2 2019: 3,7
Mio. EUR). Das Verhältnis vom Working Capital zum Umsatz der letzten zwölf
Monate stieg auf 22,3% (H1 2019: 20,3%), was hauptsächlich aus dem
pandemiebedingten Umsatzrückgang resultiert.

"Es freut mich zu sehen, dass die eingeleiteten Maßnahmen zu
Liquiditätssicherung und Kostensenkung bereits im 2. Quartal ihre Wirkung
gezeigt haben," sagt Christian Terlinde, Finanzvorstand der JOST Werke AG.
"Trotz eines sehr starken Marktrückgangs konnten wir in allen Regionen
kostendeckend arbeiten und sowohl Produktionsvolumina als auch Kosten
flexibel und effektiv an die neuen Marktbedingungen anpassen. Die
Integration von Ålö läuft auf Hochtouren und die Optimierungs- und
Effizienzverbesserungsmaßnahmen sind auf Kurs. Wir blicken trotz
Coronavirus-Pandemie zuversichtlich in das 2. Halbjahr 2020."

Ausblick

Die Auswirkungen der Pandemie auf die Märkte und das Kaufverhalten der JOST
Kunden sind immer noch schwer einschätzbar, sodass eine zuverlässige
Prognose über den Verlauf der Geschäftsentwicklung für das Geschäftsjahr
2020 derzeit noch nicht möglich ist. Aktuell geht JOST von einer Erholung
der Marktlage ab dem 3. Quartal 2020 aus.

Der Vorstand wird die Prognose für das gesamte Geschäftsjahr 2020 am 1.
September 2020 abgeben. Bis dahin werden die wichtigsten OEM-Kunden in
Europa und Nordamerika ihre Sommerpause beendet haben und JOST wird über
eine bessere Visibilität über die zu erwartende Geschäftsentwicklung im 2.
Halbjahr 2020 verfügen.

Der Zwischenbericht für das 2. Quartal 2020 steht unter
http://ir.jost-world.com/zwischenberichte zur Verfügung. Anlässlich der
Veröffentlichung wird eine Telefonkonferenz am 13. August 2020 um 11:00 Uhr
MESZ stattfinden, deren Übertragung über das Internet verfolgt werden kann.
Nach der Konferenz steht die Aufzeichnung auf der Webseite von JOST zur
Verfügung ( http://ir.jost-world.com).

Über JOST:

JOST ist ein weltweit führender Hersteller und Lieferant von
sicherheitsrelevanten Systemen für die Nutzfahrzeugindustrie mit den
Kernmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC, Edbro und Quicke. Die international
marktführende Position von JOST wird durch die starken Marken, die
langfristigen, durch das globale Vertriebsnetz bedienten Kundenbeziehungen
und durch das effiziente, wenig anlagenintensive Geschäftsmodell
untermauert. Mit Vertriebs- und Fertigungsstätten in mehr als 20 Ländern auf
fünf Kontinenten hat JOST direkten Zugang zu allen großen Herstellern von
Trucks, Trailern und landwirtschaftlichen Traktoren weltweit sowie zu allen
relevanten Endkunden in der Nutzfahrzeugindustrie. JOST beschäftigt weltweit
derzeit über 3.500 Mitarbeiter und ist seit 20. Juli 2017 an der Frankfurter
Börse notiert. Weitere Informationen über JOST finden Sie hier:
www.jost-world.com

Kontakt:

JOST Werke AG
Romy Acosta
Head of Investor Relations
T: +49 6102 295-379
romy.acosta@jost-world.com

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   Telefon:        +49 6102 2950
   Fax:            +49 (0)6102 295-298
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