Studie von Kirchhoff Consult und HHL zeigt: Österreichs Unternehmen hinken hinterher

DGAP-News: Kirchhoff Consult AG / Schlagwort(e): Studie
Studie von Kirchhoff Consult und HHL zeigt: Österreichs Unternehmen hinken
hinterher

23.11.2020 / 10:00
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

Wie meistern Österreichs ATX Prime-Unternehmen die
Corona-Krisen-Kommunikation im Vergleich zum DAX?

STUDIE VON KIRCHHOFF CONSULT UND HHL ZEIGT: ÖSTERREICHS UNTERNEHMEN HINKEN
HINTERHER

Die HHL Leipzig Graduate School of Management hat in Kooperation mit der
Kirchhoff Consult AG untersucht, wie die börsennotierten Unternehmen von
Österreichs Index mit dem höchsten Transparenzstandard - ATX Prime - während
der COVID-19-Pandemie ihre Finanzkommunikation gestaltet haben. Das Ergebnis
ist ernüchternd. Die 38 untersuchten Unternehmen erreichten in einem neu
erwickelten Bewertungssystem mit vier Kategorien lediglich einen
Durchschnittswert von 32 %. Im Vergleich dazu erzielten Deutschlands
DAX-Unternehmen durchschnittlich einen Score von 61 %. Das verdeutlicht, wie
groß der Nachholbedarf bei der Qualität der Finanzkommunikation in
Österreich noch ist. Insbesondere bei den finanziellen Auswirkungen der
Pandemie und der Prognose auf den weiteren Geschäftsverlauf besteht
Verbesserungspotenzial. Österreichs Spitzenreiter Wienerberger AG würde im
Ranking der deutschen DAX160-Unternehmen lediglich auf dem 11. Platz landen,
die zweitplatzierte Zumtobel Group AG gar nur auf Rang 33. Unter
Deutschlands DAX-Werten schlagen sich die Deutsche Bank AG und die Indus
Holding AG am besten. Die Studie gibt in einem separaten Kapitel konkrete
Handlungsempfehlungen für eine qualitativ hochwertigere und transparentere
Finanzberichtserstattung zur Corona-Pandemie im laufenden Geschäftsjahr 2020
und darüber hinaus.

"Die Financial Community muss sich stets ein möglichst realistisches Bild
von der aktuellen und künftigen Geschäftslage eines börsennotierten
Unternehmens machen können. Denn Transparenz schafft Vertrauen und das ist
das höchste Gut eines Unternehmens - gerade in Krisenzeiten", betont Prof.
Dr. Henning Zülch von der Leipziger Business School HHL, der die Studie
begleitet hat.

Jens Hecht, Managing Partner bei Kirchhoff Consult ergänzt: "Während der
anhaltenden Verunsicherung durch die Corona-Pandemie ist es besser,
ungenauer als überhaupt nicht zu kommunizieren. Die Studie enthält daher
auch einige Empfehlungen, wie Unternehmen in Österreich und Deutschland ihre
laufende Kapitalmarktkommunikation und die Finanzberichterstattung in der
Saison 2020/21 verbessern können."

Die Qualität der Finanzkommunikation Österreichischer ATX Prime-Unternehmen
schwankt und ist ausbaufähig. In der nationalen Wertung erreichen 12 der 38
untersuchten österreichischen Gesellschaften einen Wert von mehr als 50 %,
demgegenüber erzielen mehr als 60 % der untersuchten Unternehmen lediglich
ein Ergebnis zwischen mäßigen 50 % und gar nur 1 %.

Einige Aktiengesellschaften, darunter die Wienerberger AG, Zumtobel Group
AG, Voestalpine AG und Raiffeisen Bank International setzen sich deutlich
von der Masse ab und erreichen jeweils ein Score von mehr als 75 %.
Spitzenreiter Wienerberger AG galt als Vergleichsmaßstab in Österreich und
markiert die Benchmark mit 100 %. Dennoch reicht dieses Ergebnis nur für 9
von 16 möglichen Punkten, womit das Unternehmen im Ranking der deutschen
DAX160-Unternehmen nur auf Rang 11 landen würde. Das zweitplatzierte
Unternehmen in Österreich, die Zumtobel Group AG, wäre auf Platz 33 zu
finden.

FINANZIELLE AUSWIRKUNGEN VON COVID 19 UND PROGNOSE BLEIBEN UNKLAR

Für die Studie wurden die 38 Gesellschaften herangezogen, die Anfang Juli
2020 im Index ATX Prime notiert waren. Um deren Qualität bei der
Kapitalmarktkommunikation zu beurteilen, wurden Leitfragen aus den 4
Bereichen "Management", "Financials", Non-Financials" und "Prospectives"
analysiert. Der Schwerpunkt lag auf der "heißen" Phase der Pandemie in den
Monaten März und April 2020 und der Frage, ob die Finanzkommunikation
angesichts der Krisensituation zeitnah erfolgt ist. Damit war die
Berichterstattung zum 1. Quartal 2020 eingeschlossen.

Dabei zeigte sich, dass die finanziellen Auswirkungen der Pandemie auf die
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens besonders unzureichend
dargestellt werden. Bei der Qualität der Prognosen, die einen Ausblick auf
den erwarteten Geschäftsverlauf geben, erreichen die ATX Prime-Unternehmen
sogar insgesamt nur die Hälfte der Punkte der im DAX gelisteten Unternehmen
aus Deutschland. Dabei werden die Anforderungen an die Qualität der
Prognosen nach Einschätzung der Studienautoren künftig noch steigen. Denn
die Folgen der Corona-Pandemie lassen sich inzwischen besser abschätzen als
noch im Frühjahr 2020. Somit nimmt auch die Erwartung von Investoren und
Analysten an die Unternehmen zu, dass deren Ausblick wieder mit konkreten
Zahlen unterfüttert werden. Die Guidance weiter auszusetzen oder nur
qualitative Prognosen abzugeben, wird künftig nicht mehr ausreichen.

AUF DER SUCHE NACH DEM "EFFECTIVE FINANCIAL CRISIS COMMUNICATOR IN AUSTRIA"

Bereits in den vergangen vier Jahren hat Prof. Dr. Henning Zülch von der
universitären Hochschule HHL die Qualität der Finanzkommunikation für den
Austrian Financial Communication Award (AFCA) untersucht und ausgewertet.
Grundlage war das am Lehrstuhl für Rechnungswesen, Wirtschaftsprüfung und
Controlling von Prof. Dr. Henning Zülch in Leipzig entwickelte "RIC-Modell".
Es offenbart Schwächen in den Bereichen Reporting und Investor Relations.
"Ein Mangel bei der Transparenz ist besonders fatal, weil er Vertrauen
kostet. Daher lag hier ein Schwerpunkt unserer Analyse. Dafür haben wir eine
neue Methodik entwickelt, die eine Vergleichbarkeit mit deutschen
Unternehmen in Zeiten der Corona-Pandemie zulässt. Unser Ziel ist es, die
Unternehmen am österreichischen Markt zu identifizieren, die als so genannte
"Effective Financial Crisis Communicator in Austria" hervorstechen.", so
Prof. Dr. Zülch.

DIESE DAX-KONZERNE ERFÜLLEN DIE ERWARTUNGEN DES KAPITALMARKTS AM BESTEN

Deutschlands Börsengrößen meistern die Herausforderungen einer transparenten
und qualitativ hochwertigen Finanzberichterstattung während der
COVID19-Pandemie deutlich besser. Am besten schlägt sich die Deutsche Bank
AG und erreicht 12 der möglichen 16 Punkte. Silber geht an die Indus Holding
AG mit 11,5 Punkten. Den 3. Platz teilen sich die Unternehmen, Puma SE,
Qiagen N.V. und Hapag-Lloyd AG mit jeweils 10,5 Punkten.

Die vollständige Studie steht hier zum Download für Sie bereit.

ÜBER KIRCHHOFF CONSULT AG

Wir entwickeln nachhaltig Werte - für unsere Kunden und ihre Stakeholder.
Kirchhoff ist ein Team von Spezialisten in den Bereichen Capital Markets,
Corporate Communications und Sustainability. Erfahrung, Kreativität und
ganzheitliches Denken zeichnen uns aus. Mit unseren Geschäfts- und
Nachhaltigkeitsberichten, bei der Begleitung von Börsengängen, im Bereich
der Investor Relations sowie in der Strategieentwicklung und Kommunikation
von unternehmerischer Verantwortung sind wir führend.
Erfahren Sie mehr auf kirchhoff.de.

ÜBER HHL LEIPZIG GRADUATE SCHOOL OF MANAGEMENT

Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden
internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen
Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger,
verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender
Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre,
klare Forschungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie durch
hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst
Voll- und Teilzeit-Master im Management- sowie MBA-Programmen, ein
Promotionsstudium sowie Executive Education. Die HHL ist akkreditiert durch
AACSB International.

www.hhl.de

KONTAKT
Kirchhoff Consult AG
Jens Hecht
Managing Partner
Borselstraße 20
22765 Hamburg
T +49 40 60 91 86 0
info@kirchhoff.de

HHL Leipzig Graduate School of Management
Prof. Dr. Henning Zülch
Philipp Ottenstein
Toni W. Thun
Lehrstuhl für Rechnungswesen,
Wirtschaftsprüfung und Controlling
Jahnallee 59
04109 Leipzig
T +49 341 9851-701
F +49 341 9851-702
info@hhl.de

---------------------------------------------------------------------------

23.11.2020 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
übermittelt durch DGAP - ein Service der EQS Group AG.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten,
Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
Medienarchiv unter http://www.dgap.de

---------------------------------------------------------------------------

1145538 23.11.2020

AXC0113 2020-11-23/10:00

Copyright dpa-AFX Wirtschaftsnachrichten GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung ohne ausdrückliche vorherige Zustimmung von dpa-AFX ist nicht gestattet.