Diamanten: Nur Dekoration oder gutes Investment?
18.01.2021 | 09:02
Viele Menschen suchen heutzutage nach Anlagemöglichkeiten, die ihnen möglichst viel Stabilität und Sicherheit bieten. Anders als bei Aktien oder volatilen Kryptowährungen suchen sie nicht unbedingt nach einer Wertanlage, die steil nach oben schießt, sondern wollen ihr Vermögen nur in einer Form anlegen, deren Wert stabil bleibt. Gold und andere Edelmetalle gelten dabei als besonders sicher, aber auch die Anlage in Diamanten wirkt attraktiv. Als Schmuckstücke zählen Diamanten zu den beliebtesten und wertvollsten Accessoires überhaupt. Aber taugen sie auch etwas als Anlagewert?
Unsere Sicht auf Diamanten
Die diamantenbesetzte Halskette ist ein Geschenk, das man nur den wichtigsten Menschen in seinem Leben schenkt und der Diamantring steht für eine lebenslange Partnerschaft. In allgemeinen Verständnis werden die Brillanten daher als besonders wertvoll und einzigartig betrachtet, unabhängig davon, was sie tatsächlich wert sind. Heutzutage gibt es auch viele Imitate, die als modische Details auf Kleidungsstücken, Taschen und Co. verwendet werden. Bekannt dafür ist zum Beispiel das österreichische Unternehmen Swarovski, dessen Produkte aus Kristallglas bestehen, das zugeschliffen wird. Obwohl die Produkte von Swarovski einen verhältnismäßig günstigen Produktionswert haben, zahlen Kunden oftmals mehrere hundert Euro für ein Schmuckstück. Im Vergleich zu echten Diamanten ist das zwar sehr günstig, für die Glasperlen zahlt man bei anderen Herstellern allerdings deutlich weniger. Swarovski spielt dabei mit dem Ansehen, das Diamanten in unserer Gesellschaft genießen und verkauft damit viel mehr einen ideellen Wert als einen Echten. Diamanten werden auch oftmals als Symbol für Reichtum und Glück eingesetzt, weshalb man sie z. B. gerne in der Glücksspielbranche findet. Einer der beliebtesten Online Slots nennt sich Starburst und wird von zahlreichen Online Casinos angeboten. Im Spiel drehen sich keine Früchte oder roten Siebenen über den Bildschirm, sondern Diamanten in allen Farben und Formen. Damit assoziieren viele Spieler positive Bilder, wie einen großen Gewinn. Sogar in der Kunst sind Diamanten ein beliebtes Thema und werden in Songs und Filmen verarbeitet. Das berühmte Lied „Diamonds Are A Girl's Best Friend“ aus dem Musical Blondinen bevorzugt ist bis heute ein Hit und wurde von zahlreichen Künstlern adaptiert.
Diamanten als Anlage
Für einige Menschen sind Diamanten allerdings mehr als nur ein schickes Schmuckstück. Sie möchten in den Rohstoff als Anlage investieren und damit ihr Vermögen absichern. Wer sich für einen solchen Kauf interessiert, sollte erst einmal die Einteilung von Diamanten verstehen lernen. Die funkelnden Steine werden nach vier Kriterien eingeteilt, die auch als die 4 Cs bekannt sind. Die Rede ist von Carat (Karat), Clarity (Reinheit), Cut (Schliff) und Color (Farbe). Diese vier Faktoren entscheiden über den Wert eines Diamanten und sind daher auch beim Investieren besonders wichtig. Wenn man über Karat spricht, ist eigentlich das Gewicht des Diamanten gemeint. Gemessen wird dies an einem etwas kuriosen Maßstab, der sich allerdings bis heute gehalten hat. Ein Karat entspricht 0,2 Gramm und ist das Gewicht eines getrockneten Samenkerns eines Bockshörndlbaum. Der Preis steigt hier allerdings nicht geradlinig an. Damit ist ein Stein mit zwei Karat nicht doppelt so viel wert wie ein Stein mit einem Karat, sondern fast fünfmal so viel. Mit jedem weiteren Karat wird die Wertsteigerung noch steiler. Das liegt mitunter daran, dass es besonders schwer ist, große Diamanten in der Natur zu finden. In Bezug auf die Reinheit wird überprüft, ob der Stein viele Einschlüsse hat oder generell von seiner durchsichtigen Struktur abweicht. Makellos ist ein Stein erst dann, wenn bei 10-facher Vergrößerung keine Fehler entdeckt werden können. Der Schliff des Steins ist dafür entscheidend, wie das Licht gebrochen wird. Bei einem perfekten Schliff, glitzert der Diamant also besonders stark. Die Einteilung reicht von Poor Cut (schlechter Schliff) bis hin zu Excellent Cut (exzellenter Schliff). Die Farbe ist nicht unbedingt ausschlaggebend über den Wert eines Diamanten, wobei weiße Diamanten meist wertvoller sind als bunte. Möchte man nun in Diamanten investieren, weiß man bereits, an welchem Merkmalen der Preis festgesetzt wurde. Denn Diamant ist nicht gleich Diamant. Außerdem gibt es anders als bei Rohstoffen wie Gold keinen geregelten Markt für Diamanten, weshalb es keinen allgemein anerkannten Preisindex gibt. Wer Diamanten kauft, sollte diese daher von unabhängigen Gutachtern schätzen lassen und sich auf jeden Fall ein offizielles Zertifikat für sie ausstellen lassen. Anders als bei Gold kann man aber auch den Preisverlauf nicht einfach im Internet recherchieren, was Diamanten ebenfalls zu einem komplizierten Investment macht. Was allerdings für die kleinen Steine spricht, ist, dass in den letzten Jahren kaum große Vorkommen weltweit gefunden werden konnten. Mit der wachsenden Nachfrage und dem begrenzten Angebot kann man also davon ausgehen, dass Diamanten ihren Wert wohl kaum verlieren werden.
Im Vergleich zu der Anlage in Gold oder andere Rohstoffe, ist es mit Diamanten etwas komplizierter. Die Steine werden nach unterschiedlichen Kriterien bewertet und haben keinen fixen Kurs. Trotzdem ist ihr Wert sehr hoch und auch in der Vergangenheit sehr stabil geblieben. Wer heute in Diamanten investiert, wird mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Wertverlust erleben. Wirklich wissen kann man dies allerdings erst bei dem Verkauf wieder.
