Den Investoren von Wirecard (WKN: 747206) stehen noch weitere Monate der Unsicherheit bevor. Die Ergebnisse der Sonderprüfung werden gemäß der Prognosen des Managements wohl erst zum Ende des ersten Quartals des kommenden Geschäftsjahres eintrudeln. Bis dahin schwingen die erneuten Vorwürfe der „Financial Times“ weiter mit.

Für viele Investoren ist guter Rat in diesen Tagen somit teuer. Das Management bekräftigt zwar, dass die Vorwürfe substanzlos seien, nichtsdestoweniger sind viele Investoren noch immer verunsichert und geschockt, welche Macht die Tageszeitung über den Kursverlauf der Aktie noch immer besitzt.

Letztlich bestehen die Handlungsmöglichkeiten aller Investoren aus drei Optionen, die wir uns im Folgenden einmal ansehen wollen. Wohin du im Endeffekt tendierst, ist natürlich eine andere Frage, allerdings könnte es von Vorteil sein, die Entscheidungsmöglichkeiten überhaupt erst mal zu kennen.

1. Du verkaufst alle Aktien

Eine erste Möglichkeit, die so mancher Investor in Anbetracht des Kursverlaufs der vergangenen Wochen womöglich genutzt hat, ist die des Verkaufens. Gerade wenn es mit einer Aktie bergab geht, blinken bei einigen Investoren rote Lichter auf und es tritt Panik ein. Ein menschlicher Reflex, den man als Investor natürlich unter Kontrolle haben sollte.

Nichtsdestoweniger scheint es für manche auch nach reiflicher Überlegung noch einige Verkaufsargumente zu geben. Die Unsicherheiten werden schließlich nicht weniger und die Vorwürfe kommen scheinbar immer wieder hoch. Ob hier somit das letzte Kapitel bereits abgeschlossen ist, scheint fraglich. Auch per Ende des Frühjahres hat Wirecard schließlich bereits mit internen und externen Ermittlungen das damalige Kapitel beenden wollen.

Das Risiko der Wirecard-Aktie ist somit unbestreitbar und auch in Anbetracht der neuen Wendungen relativ hoch. Wer dieses daher nicht tragen oder die weitere Volatilität nicht mitmachen möchte, für den könnte ein Verkauf gewiss eine ernst zu nehmende Option sein. Wachstumsgeschichten existieren schließlich auch ohne größeren medialen Fokus.

2. Du machst nix

Eine zweite Option ist außerdem, einfach nichts zu tun. Nichts tun gleicht hier in gewisser Weise bereits einem Bekenntnis zur Wirecard-Aktie. Denn wer als Investor bereits investiert ist und nicht verkauft, bleibt schließlich im Kreis der Investoren und wird sich weiterhin den Chancen und Risiken dieses DAX-Konzerns aussetzen.

Trotz des Risikos existieren hier natürlich weiterhin einige, womöglich gar viele Dinge, die für den Zahlungsdienstleister sprechen können. Wirecard scheint schließlich derzeit vor starkem Wachstum zu stehen. Speziell in China tut sich durch die mögliche Übernahme von Allscore Payment eine interessante Option auf, die im Reich der Mitte und für die bisherigen Kunden, die hier vermehrt aktiv werden wollen, neue Leistungen beinhalten könnten.

Wer die aktuellen Verwerfungen rund um die „Financial Times“ daher ausklammert, wird in Wirecard noch immer eine chancenreiche Aktie identifizieren. Das Wachstum stimmt und auch die Kooperationen zeigen in diesen Tagen, dass operativ viel rundläuft. Die derzeitigen Strapazen daher auszusitzen könnte eine solide Wahl sein und eine Option, die im Endeffekt die einfachste ist.

3. Du kaufst weitere günstige Aktien

Zu guter Letzt dürften viele natürlich auch mit dem Gedanken spielen, sich weitere nun günstigere Aktien des Zahlungsdienstleisters ins Depot zu legen. Bei einem derzeitigen Kursniveau von in etwa 120 Euro je Anteilsschein (15.11.2019, maßgeblich für alle aktuellen Kurse) ist das Papier schließlich auch objektiv günstiger. Das mag vor allem in Anbetracht der langfristigen Möglichkeiten, wie gesagt abseits der „Financial Times“, ebenfalls eine verlockende Option sein.

Wie günstig die Aktie von Wirecard langfristig sein könnte, zeigen zudem gängige Vergleiche zwischen der Marktkapitalisierung und den Visionen des Managements. Gegenwärtig wird das Unternehmen schließlich mit einem Börsenwert von knapp unter 15 Mrd. Euro bepreist, bereits kurzfristig könnte ein solches Bewertungsmaß recht preiswert sein.

Im kommenden Geschäftsjahr 2020 möchte das Management schließlich auf ein operatives Vorsteuerergebnis in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro kommen. Gemessen an der aktuellen Bewertung hieße das, dass Wirecard derzeit lediglich mit dem 15-Fachen des operativen Ergebnisses bewertet wird. Bis Ende des Geschäftsjahres 2025 soll dieser Wert hingegen bereits auf 3,8 Mrd. Euro klettern, wodurch dieser Multiplikator lediglich auf das knapp 4-Fache sinken würde.

Die Aktie von Wirecard könnte somit für eine Wachstumsaktie relativ preiswert sein. Wer daher das größere Risiko, das derzeit über der Aktie schwebt, in einem diversifizierten Portfolio tragen möchte, für den könnten Zukäufe daher ebenfalls eine interessante Option sein.

Es ist deine Entscheidung

Im Endeffekt kann ich dir an dieser Stelle natürlich bloß deine Auswahlmöglichkeiten aufzeigen. Die Entscheidung liegt bei dir. Ob verkaufen, halten oder auch weitere Käufe die richtige Entscheidung ist, werden wir natürlich erst im Nachgang des aktuellen Kapitels erfahren. Ein Quäntchen Mut erfordern daher alle aktuellen Optionen.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019