Die Evolution des Datings. Wie hat man sich zu verschiedenen Zeiten kennengelernt?
20.01.2021 | 17:49
In Laufe der Zeit hat sich auch das Dating-Verhalten enorm geändert. Während sich die Generation der Boomer (Jahrgänge 1946-1964) häufig noch durch gemeinsame Aktivitäten oder am Arbeitsplatz kennenlernte, entwickelten die nachfolgenden Generationen ein sich änderndes Verhalten beim Dating. Echtes Dating gab es beispielsweise auch in der Generation X (1965-1980) gar nicht immer; schon gar nicht im ländlichen Raum. Man könnte sich einfach und irgendwann war man aufgrund von gemeinsamen Erfahrungen und einem positiven Grundgefühl einfach zusammen. Ganz anders machen es die Generationen Y (1981-1996) und vor allem die Generation Z (1997-2010). Sie wachsen mit den digitalen Medien auf und deshalb nimmt auch das Online-Dating eine wichtigere Rolle ein. Auf bestnotendating zeigt sich beispielsweise, welche Auswirkungen das hat: Unzählige Dating-Plattformen sind mittlerweile am Markt verfügbar, die mit großer Liebe, schnellen Flirts oder aufregenden Abenteuern kokettieren.
Dating wird zunehmend zur Marktanalyse mit Checkliste
Das Dating-Verhalten hat sich vor allem durch die Digitalisierung bei den Generationen Z und ganz besonders bei der Generation Alpha verändert. Das Finden potenzieller Partner oder aufregender Flirts waren nicht so einfach möglich wie gegenwärtig. Das verändert auch die Ansprüche, denn theoretisch ist ein alternativer Partner nur einen Mausklick oder Wisch entfernt. Statt den Erstbesten zu nehmen, weil es sich einfach gut anfühlt, werden die Ansprüche an einen potenziellen Partner immer größer. Vergleichbar ist die Partnersuche mittlerweile mit der umsichtigen Auswahl von Anlageprodukten, denn auch Trader sondieren den Markt, vergleichen beispielsweise die Performance von Dow Jones und Co., um dann endlich ihre Chance erfolgreich am Markt nutzen zu können. Singles vergleichen auch, die „Performance“ infrage kommender anderer User. Sie müssen beispielsweise besonders clever, witzig, ja nicht anhänglich und gut gebildet sein. Wer die Checkliste nicht besteht und durchaus verfällt, wird häufig schnell gegen andere User ausgetauscht, denn das Online-Dating-Portal hält immerhin Tausende Profile bereit.
Lieber als Konsum? – wir konsumieren Gefühle, leben sie häufig zu wenig
Die Anzahl der Singles steigt in Deutschland unaufhörlich weiter. Waren es 2018 noch 17,3 Millionen, sind es 2019 schon 17,6 Millionen, Tendenz steigt. Immer mehr finden Gefallen daran, alleine durchs Leben zu gehen oder etwa doch nicht? Durch die kritische Partnersuche und die wachsende mangelnde Kompromissbereitschaft fällt es immer mehr Singles schwer, sich tatsächlich auf einen Partner einzulassen, sich ihm zu öffnen, zu vertrauen und Gefühle auszuleben. Stattdessen reagiert häufig die Oberflächlichkeit, vor allem in den Ballungsregionen. Studien zeigen, dass vor allem im Norden Deutschlands besonders viele Singles leben. Auch Regensburg macht von sich reden, als die Stadt mit dem höchsten Anteil der Single-Haushalte. Um trotzdem Unterhaltung zu haben und nicht zuvor einsammeln, greifen viele zu den smarten Dating-Lösungen und suchen Gefühle einfach bei. Mittels Umkreissuche und dem Blick auf die hübschen Fotos ist es viel leichter, in Kontakt zu kommen und einen Small Talk zu starten. Die Krux an der Sache: Diese Gespräche sind zwar locker und unterhaltsam, häufig aber enorm oberflächlich, sodass ich daraus kaum ernsthafte Partnerschaften entwickeln. Deshalb gehen einige Partner-Portal einen neuen Weg und setzen auf Single-Suche mit Persönlichkeitstests.