Der Siemens (WKN: 723610)-Konzern befindet sich derzeit in einem Umbauprozess. Ziel ist die Konzentration auf die Wachstumsbereiche Digital Industries und Smart Infrastructure. Darüber hinaus wird eine Verbesserung der Profitabilität über Kostenstreichungen angestrebt. So sollen die jährlichen Ausgaben bis 2023 um 2,2 Mrd. Euro sinken. Eine große Aufgabe, deren Umsetzung jedoch notwendig ist.

Diese Woche meldete das Unternehmen die Ergebnisse für sein drittes Geschäftsquartal (02.08.2019). Welche Punkte, davon ausgehend, gerade gegen und für die Aktie sprechen, erfährst du hier.

1) Geopolitik schafft Unsicherheit

Siemens ist mit seinen Geschäften stärker von der allgemeinen Konjunkturentwicklung abhängig und spürt deshalb umso mehr deren aktuelle Abkühlung. Die amerikanischen Handelsauseinandersetzungen mit China und Europa sowie die nie endende Brexit-Debatte schaffen bei den Kunden vor allem eines: Unsicherheit. Und ohne klare Bedingungen und Aussichten halten die Unternehmen ihre Investitionen zunächst zurück, was sich bei Siemens im Gewinn niederschlägt.

2) Digital Industries, Gas & Power und Smart Infrastructure mit Gewinnrückgang

Insgesamt verbuchte Siemens 6 % weniger Gewinn. Hierfür hauptsächlich ausschlaggebend waren die unter der Unsicherheit und den Zöllen leidende Autoindustrie und der Maschinenbau. In Folge musste auch die Digitalisierungssparte beim operativen Gewinn einen Rückgang in Höhe von 27 % hinnehmen.

Gas & Power leidet schon längere Zeit unter einer sinkenden Nachfrage nach Turbinen, sodass hier der operative Gewinn um 37 % nachgab. Es soll zukünftig, zusammen mit dem eigenen 59-%-Anteil an Siemens Gamesa Renewable Energy (WKN: A0B5Z8), als eigenständiges Unternehmen an die Börse gebracht werden, sodass sich für das Energiegeschäft mehr strategische Optionen eröffnen.

Smart Infrastructure konnte zwar den Umsatz um 5 % steigern, verlor jedoch beim operativen Gewinn aufgrund höherer Aufwendungen 5 %.

3) Etwas schwächere Aussichten

Das in vielen Regionen nachlassende Wirtschaftswachstum wirkt sich auch auf Siemens’ Ausblick aus. So geht der Konzern im Gesamtjahr zwar von einem weiterhin leicht steigenden Umsatz und einem Gewinn je Aktie von 6,30 bis 7,00 Euro aus, rechnet jedoch nun im Industriegeschäft, anders als bisher, mit einer etwas schwächeren operativen Gewinnmarge von 11 %.

Dennoch gibt es auch weiterhin Punkte und Bereiche, die für Siemens sprechen.

1) Auftragseingang und Umsatz wachsen

Für Siemens spricht der weiterhin steigende Auftragseingang, der sich im dritten Geschäftsquartal um 8 % verbesserte, und auch der Auftragsbestand legte weiter auf 144 Mrd. Euro zu. Die Aufträge von heute sind die Umsätze von morgen, sodass trotz des sich eintrübenden Umfelds die Produktion in der nahen Zukunft weiterhin gut ausgelastet sein wird. Ebenfalls positiv fiel der um 4 % gestiegene Umsatz aus.

2) Mobility, Healthineers und Gamesa mit positivem Ergebnis

Siemens großer Vorteil ist seine breite Aufstellung. So gibt es auch weiterhin Bereiche, die gut laufen. Einer davon ist das Mobility (Zug)-Geschäft, das seinen Umsatz und operativen Gewinn um 19 beziehungsweise 14 % steigerte. In Russland konnte ein Großauftrag für die Produktion von Hochgeschwindigkeitszügen inklusive Wartung im Wert von 1,2 Mrd. Euro gewonnen werden. Hinzu kam ein Bahninfrastrukturauftrag im Wert von 0,7 Mrd. Euro aus Norwegen.

Siemens Healthineers (WKN: SHL100) konnte mit seinen Medizintechnikprodukten ebenfalls überzeugen und steigerte so den Umsatz um 8 % und den operativen Gewinn um 5 %.

Zwar verbuchte Siemens Gamesa Renewable Energy beim operativen Gewinn einen Rückgang von 5 %, aber aufgrund von Großaufträgen aus Taiwan, Großbritannien und den USA wuchsen die Auftragseingänge um 42 %. Sie könnten in Zukunft zu steigenden Ergebnissen führen. Der Umsatz verbesserte sich hier im dritten Geschäftsquartal um 23 %.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019