Die Aktie von Fresenius (WKN: 578560) befindet sich derzeit irgendwo im Niemandsland. Innerhalb der letzten fünf Handelstage sank der Aktienkurs beispielsweise von rund 43 Euro auf das derzeitige Kursniveau von ca. 40 Euro (06.08.2020, maßgeblich für alle aktuellen Kurse). Das entspricht einem Minus von ca. 7 %.

Seit dem Tiefpunkt des Corona-Crash hat die Aktie jedoch bedeutend zugelegt. Immerhin notierten die Anteilsscheine zwischenzeitlich mal auf einem Kursniveau von 26,52 Euro. Zugegeben: Das mag zu preiswert für den Dividendenaristokraten gewesen sein.

Aber, mal im Ernst: Wo steht die Aktie jetzt? Kleiner Hinweis: Auch Insider und Analysten scheinen sich nicht einig zu sein. Es gibt jedoch ein interessantes Gesamtbild aus einer fundamentalen Perspektive.

Analysten vs. Insider: Die Fresenius-Aktie

Wie wir mit Blick auf frische Meldungen erkennen können, scheint zumindest ein Analyst derzeit eher skeptisch zu sein. Aus dem Hause Jefferies wurde zuletzt sogar die Halte-Einschätzung auf eine Underperformance herabgesetzt. Unter anderem die schlechten Quartalszahlen seien verantwortlich für diese negative Einschätzung gewesen.

Wesentliche Insider haben zuletzt allerdings die günstigere Bewertung und den Knick nach den Zahlen zum Zukauf genutzt. So können wir beispielsweise feststellen, dass Gerd Krick zuletzt für 99.600 Euro ca. Aktien an dem DAX-Gesundheitskonzern gekauft hat. Und das zu einem durchschnittlichen Aktienkurs von 40,65 Euro, was ziemlich nahe an das derzeitige Kurslevel heranreicht.

CEO Stephan Sturm hat im Vorfeld sogar zu teureren Konditionen zugegriffen: Bereits am Montag ist demnach die Pflichtmeldung veröffentlicht worden, dass der Insider Fresenius-Aktien für insgesamt 127.500 Euro erworben hat. Zu einem durchschnittlichen Aktienkurs von 42,50 Euro wohlgemerkt.

Die Insider sind optimistisch, ein Analyst eher pessimistisch. Das wiederum könnte mit dem jeweiligen zeitlichen Betrachtungswinkel zusammenhängen, durch den die unterschiedlichen Parteien auf die Aktie schauen. Lass uns das etwas präzisieren.

Kurzfristige vs. langfristige Perspektive

Kurzfristig könnte die Aktie von Fresenius durchaus weiterhin auf der Stelle stehen: Die letzten Quartalszahlen waren nicht sonderlich erfreulich. Im zweiten Quartal stiegen zwar die Umsätze um 2 %. Das Konzernergebnis fiel jedoch im Jahresvergleich um 13 %. Auch für das Gesamtjahr rechnet das Management mit einem Ergebnisrückgang um bis zu 4 % oder in der Spitze mit einem eher kleinen Wachstum von 1 %. Das könnte zeigen: Kurzfristig spürt die Aktie das Coronavirus. Und wer sich an dieser Perspektive aufhält, der könnte jetzt die Aktie eher meiden.

Die Insider dürften aus einem unternehmensorientierten Blickwinkel allerdings über ein kurzfristig gedachtes Zeitfenster hinausblicken: Wenn wir uns die Bewertung ansehen, so fällt beispielsweise auf, dass das Kurs-Gewinn-Verhältnis gegenwärtig bei ca. 12 liegt. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis hingegen liegt mit ca. 0,6 bedeutend unter dem Wert von 1. Die Dividendenrendite liegt, gemessen an den zuletzt ausgezahlten 0,84 Euro je Aktie, bei 2,09 %. Das könnte ein interessanter, günstiger Mix sein.

Zumal Fresenius selbst einen Teil der operativen Entwicklung auf ein schwächeres Abschneiden in Zeiten des Coronavirus zurückführt. Das könnte zeigen: Die mittelfristige Perspektive kann deutlich besser aussehen.

Welchen Blickwinkel wählst du?

Bleibt zum Schluss noch die Frage: Wie möchtest du die Aktie von Dividendenaristokrat Fresenius sehen? Eher kurzfristig? Oder womöglich unternehmensorientiert und langfristig? Die derzeitige, operative Verfassung, das Wachstum und die Bewertung können in viele Richtungen hindeuten. Zumindest je nachdem, mit welchem Blick man auf den DAX-Dividendenaristokraten und Gesundheitskonzern schaut. Das wiederum könnte für Foolishe Investoren günstige, langfristige Chancen eröffnen.

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Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.

Motley Fool Deutschland 2020