dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.10.2019 - 17.00 Uhr
16.10.2019 | 17:05
ROUNDUP 3: Brexit-Unterhändler arbeiten an den letzten Hindernissen
BRÜSSEL/LONDON - Im Brexit-Streit haben die EU und Großbritannien am Mittwoch unter Hochdruck versucht, letzte Hindernisse vor einer Einigung aus dem Weg zu räumen. EU-Unterhändler Michel Barnier nannte die Gespräche nach offiziellen Angaben konstruktiv, wies aber auf ungelöste Probleme hin. Ziel war, noch am Mittwoch einen Vertragsentwurf vorzulegen. Dieser könnte dann beim EU-Gipfel am (morgigen) Donnerstag oder Freitag gebilligt werden.
Tusk: Brexit-Verhandlungen verzögern sich
BRÜSSEL/LONDON - Die Brexit-Verhandlungen sind nach Angaben des EU-Ratspräsidenten Donald Tusk kurz vor dem Ziel ins Stocken geraten. "Gestern hätte ich darauf gewettet, dass der Deal fertig ist", sagte Tusk am Mittwoch im polnischen Fernsehen. "Heute sind wieder Zweifel aufgekommen." Die Situation im britischen Parlament sei kompliziert. Doch die Grundlagen des Abkommens sind dem EU-Ratspräsidenten zufolge fertig und die Gespräche werden fortgeführt.
USA: NAHB-Hausmarktindex legt überraschend weiter zu
WASHINGTON - Die Stimmung auf dem US-Häusermarkt hat sich im Oktober den vierten Monat in Folge aufgehellt. Der NAHB-Hausmarktindex sei um drei Punkte auf 71 Zähler gestiegen, teilte die National Association of Home Builders (NAHB) am Mittwoch in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt eine Stagnation erwartet.
USA: Umsatz im Einzelhandel fällt überraschend
WASHINGTON - Der Einzelhandel der USA hat den Wachstumskurs der vergangenen Monaten vorerst gestoppt. Im September sind die Umsätze in dem für die amerikanischen Wirtschaft wichtigen Sektor erstmals seit Februar im Monatsvergleich wieder gesunken. Die Erlöse schrumpften um 0,3 Prozent zum Vormonat, wie das Handelsministerium am Mittwoch in Washington mitteilte.
ROUNDUP 2: Zollstreit mit den USA - Merkel und Macron stellen sich hinter Airbus
TOULOUSE - Deutschland und Frankreich haben sich angesichts der
US-Strafzölle auf EU-Produkte demonstrativ hinter den Luftfahrt- und
Rüstungskonzern Airbus
Eurozone: Inflationsrate fällt stärker als erwartet
LUXEMBURG - Der Preisauftrieb in der Eurozone hat sich im September noch stärker als erwartet abgeschwächt. Die Inflationsrate sei auf revidierte 0,8 Prozent gefallen, nachdem sie im Vormonat noch bei 1,0 Prozent gelegen hatte, teilte das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mit. Die Inflationsrate im September ist die niedrigste seit November 2016.
Eurozone: Handelsüberschuss steigt deutlich - Defizit in EU
LUXEMBURG - Der Handelsüberschuss der Eurozone mit dem Rest der Welt ist im August deutlich gestiegen. Er erhöhte sich gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 2,8 Milliarden auf 20,3 Milliarden Euro, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg mitteilte. Analysten hatten im Mittel einen Exportüberschuss von 18,0 Milliarden Euro erwartet. Die Ausfuhren der 19 Euroländer stiegen um 0,4 Prozent, während die Einfuhren um 1,2 Prozent zurückgingen.
Italien: Inflationsrate fällt stärker als erwartet
ROM - In Italien ist die Inflationsrate im September stärker als erwartet gefallen. Die nach europäischer Methode berechnete Teuerung (HVPI) fiel von 0,5 Prozent im Vormonat auf revidierte 0,2 Prozent, wie die italienische Statistikbehörde Istat am Mittwoch in Rom mitteilte. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2016. In einer ersten Schätzung war noch eine Rate von 0,3 Prozent ermittelt worden.
Großbritannien: Inflation verharrt auf 1,7 Prozent
LONDON - Die Inflation in Großbritannien liegt weiter unter dem Zielwert der Notenbank. Im September lagen die Verbraucherpreise 1,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Das entspricht dem Vormonatswert. Niedriger war die Inflation zuletzt Ende 2016. Das Inflationsziel der Bank of England von zwei Prozent wird damit weiterhin verfehlt. Analysten hatten dagegen im Mittel mit einem leichten Anstieg auf 1,8 Prozent gerechnet.
IWF warnt: Investoren gehen wegen niedriger Zinsen höhere Risiken ein
WASHINGTON - Angesichts niedriger Zinsen gehen institutionelle Investoren wie Fonds, Pensionskassen oder Versicherer dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge immer höhere Risiken ein. Investitionen in riskantere und weniger liquide Anlagen würden zu "Schwächen" führen, die "düstere Folgen für die globale Finanzstabilität" haben könnten, warnte der IWF am Mittwoch. Die Suche nach höheren Renditen habe in einigen riskanten Märkten auch zu übertriebenen Bewertungen geführt, hieß es weiter.
VÖB sieht EZB-Kurs skeptisch - 'Wer den Tiger reitet, kann nicht absteigen'
FRANKFURT - Der Verband öffentlicher Banken (VÖB) hat sich skeptisch zum aktuellen geldpolitischen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert. "Die September-Beschlüsse haben den Bogen überspannt", sagte Ökonom Christian Lips von der NordLB am Mittwoch bei der Vorstellung der Kapitalmarktprognose der VÖB in Frankfurt. Auf der vergangenen Zinssitzung hatte die EZB unter anderem den Strafzins auf Einlagen bei der Notenbank erhöht und die Neuauflage der Anleihekäufe beschlossen.
UBS-Chef Weber kritisiert EZB-Politik: 'Voreilig und unangemessen'
FRANKFURT - Der Verwaltungsratspräsident der schweizerischen
Großbank UBS
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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.
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