USA: Frühindikatoren sinken überraschend

WASHINGTON - In den USA hat der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren im Juni überraschend einen Dämpfer erhalten. Er fiel um 0,3 Prozent, wie das private Forschungsinstitut Conference Board am Donnerstag in Washington mitteilte.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen wie erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestiegen. In der vergangenen Woche legten sie um 8 000 auf 216 000 zu, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten diesen Wert erwartet. Die Zahl der Vorwoche wurde etwas nach unten revidiert auf 208 000.

USA: Philly-Fed-Index steigt überraschend deutlich

PHILADELPHIA - Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Juli überraschend deutlich aufgehellt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) kletterte von 0,3 Punkten im Vormonat auf 21,8 Zähler, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag mitteilte. Dies ist der höchste Stand seit Juli 2018. Mit dem deutlichen Anstieg wurde der Rückgang im Vormonat mehr als wettgemacht. Analysten hatten im Mittel lediglich einen Anstieg auf 5,0 Punkte erwartet.

Bundesbankchef Weidmann: Facebook-Geld kann für Bürger attraktiv sein

CHANTILLY - Bundesbankpräsident Jens Weidmann sieht unter bestimmten Bedingungen größeres Potenzial für Digitalwährungen wie Facebooks Libra. "Wenn sie halten, was sie versprechen, könnten sie für Endverbraucher durchaus attraktiv sein", sagte er nach dem Treffen der G7-Finanzminister und Notenbanker am Donnerstag in Chantilly bei Paris. Zugleich aber müsse man sich über die Risiken solcher Kryptowährungen im Klaren sein. Es gebe ein Kreditrisiko, wenn der Anbieter beim Rücktausch nicht zahlungsfähig sei, ein Wechselkursrisiko, wenn das Geld nicht ausschließlich an die Heimatwährung des Nutzers gekoppelt sei. Die Zentralbanken prüften derzeit auch, ob Risiken für die Finanzstabilität entstünden.

Kreise: EZB prüft neuen Ansatz für Inflationsziel

FRANKFURT - Die Europäische Zentralbank (EZB) prüft eine mögliche Überarbeitung ihres Inflationsziels. Es werde informell analysiert, ob das aktuelle Inflationsziel noch angemessen sei, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit dem Thema befassten Offiziellen. Die EZB strebt derzeit auf mittlere Sicht ein Inflationsziel von unter aber nahe zwei Prozent an. Die Offiziellen wollten nicht genannt werden, da die Arbeiten vertraulich und in einem frühen Stadium seien.

Großbritannien: Einzelhandel legt überraschend zu

LONDON - Der britische Einzelhandel hat seine Umsätze im Juni deutlich steigern können. Gegenüber dem Vormonat kletterten die Erlöse um 1,0 Prozent, wie das Statistikamt ONS am Donnerstag in London bekanntgab. Analysten hatten hingegen im Mittel einen Rückgang um 0,3 Prozent erwartet. Der Rückgang im Mai wurde nachträglich von 0,5 auf 0,6 Prozent revidiert.

Britische Behörde: Bei No-Deal-Brexit droht Fiskus 30-Milliarden-Loch

LONDON - Ein EU-Austritt ohne Abkommen könnte Großbritannien in eine Rezession führen und erhebliche Folgen für den britischen Staatshaushalt haben. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse einer unabhängigen Behörde im Auftrag der britischen Regierung hervor. London müsste im Falle eines No-Deal-Brexits jährlich 30 Milliarden Pfund (33,4 Milliarden Euro) an zusätzlichen Schulden aufnehmen, heißt es in dem Bericht des Office for Budget Responsibility, das regelmäßig Analysen zur Stabilität des britischen Haushalts im Auftrag der Regierung erstellt.

Aufstand gegen No-Deal-Brexit: Parlament legt Johnson Steine in Weg

LONDON - Das britische Parlament hat am Donnerstag Boris Johnson noch vor seinem erwarteten Antritt als Premierminister einen herben Dämpfer verpasst. Die Abgeordneten stimmten mehrheitlich für einen Gesetzeszusatz, der eine Zwangspause des Parlaments rund um den geplanten EU-Austritt am 31. Oktober erheblich erschwert. Damit könnte sich Johnson wohl nicht wie befürchtet über das Parlament hinwegsetzen, um einen Brexit ohne Abkommen zu erreichen.

G7-Industriestaaten wollen bei Digitalsteuer an einem Strang ziehen

CHANTILLY - Trotz Streitigkeiten zwischen den USA und Frankreich wollen die großen Wirtschaftsmächte bei der Besteuerung digitaler Großkonzerne weiter an einem Strang ziehen. Die Finanzminister der G7-Industriestaaten verständigten sich bei einem Treffen in Chantilly bei Paris darauf, dass bis 2020 ein globales Regelwerk erarbeitet werden soll. Dabei solle geklärt werden, in welchen Ländern digitale Unternehmen Steuern zahlen müssen. Das dürfte sich künftig weniger am jeweiligen Firmensitz orientieren, sondern daran, wo Umsätze erzielt werden. Außerdem geht es um die Festsetzung einer globalen Mindeststeuer.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0237 2019-07-18/17:08

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