ROUNDUP 2: EZB bleibt in Alarmbereitschaft - Lockdowns belasten Konjunktur

FRANKFURT - Trotz verschärfter Lockdowns in vielen Eurostaaten legen Europas Währungshüter im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise vorerst eine Pause ein. Erst im Dezember hatte die Europäische Zentralbank (EZB) massiv nachgelegt. Bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr bestätigte der EZB-Rat am Donnerstag den expansiven geldpolitischen Kurs der Notenbank in Frankfurt.

ROUNDUP: EU-Kommission unterstützt Einführung eines digitalen Euros

BRÜSSEL/FRANKFURT - Die EU-Kommission unterstützt Pläne der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Einführung eines digitalen Euros. "Das erfordert die Digitalisierung der Wirtschaft und des Finanzwesens", sagte Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis dem "Handelsblatt" (Donnerstag) und anderen europäischen Medien. "Wir beobachten, dass die Bedeutung des Bargeldes schrittweise zurückgeht. Ein digitaler Euro ist eine zusätzliche Möglichkeit zum Bezahlen und Sparen."

ROUNDUP: Bank von Japan hält an lockerer Geldpolitik fest

TOKIO - Die japanische Zentralbank hält angesichts der andauernden Corona-Pandemie an ihrer extrem lockeren Geldpolitik fest. Das beschloss die Bank of Japan (BoJ) am Donnerstag nach zweitägigen Beratungen. Zugleich passte sie ihren Wirtschaftsausblick leicht an: Für das laufende Fiskaljahr bis Ende März wird eine etwas stärkere Schrumpfung der Wirtschaftsleistung erwartet. Für das kommende Fiskaljahr rechnen die Notenbanker dafür mit einer etwas stärkeren Erholung.

USA: Etwas weniger Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe etwas gesunken. In der Woche bis zum 16. Januar seien 900 000 Hilfsanträge gestellt worden, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt 935 000 Erstanträge erwartet.

USA: Baubeginne und Genehmigungen legen weiter zu

WASHINGTON - Der US-Immobilienmarkt entwickelt sich trotz Corona-Pandemie weiter solide. Im Dezember legten sowohl die Baubeginne als auch die Genehmigungen für neue Häuser spürbar zu. Die Beginne erhöhten sich zum Vormonat um 5,8 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg um 0,8 Prozent gerechnet.

USA: Philly-Fed-Index steigt deutlich stärker als erwartet

PHILADELPHIA - Das Geschäftsklima in der US-Region Philadelphia hat sich im Januar unerwartet stark aufgehellt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg von 9,1 Punkten im Vormonat auf 26,5 Punkte, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag in Philadelphia mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem Zuwachs auf 11,8 Punkte gerechnet.

Frankreichs Geschäftsklima hellt sich ein wenig auf

PARIS - Die Stimmung in den französischen Unternehmen hat sich im Januar trotz der anhaltenden Corona-Krise etwas verbessert. Das Geschäftsklima stieg gegenüber dem Vormonat um einen Punkt auf 92 Zähler, wie das Statistikamt Insee am Donnerstag in Paris mitteilte. Volkswirte hatten im Schnitt einen unveränderten Wert prognostiziert.

Japans Exporte steigen erstmals seit gut zwei Jahren

TOKIO - Hoffnungsschimmer für die coronageplagte Wirtschaft Japans: Die Exporte der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt sind Ende vergangenen Jahres erstmals seit gut zwei Jahren wieder gestiegen. Die Ausfuhren erhöhten sich im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,0 Prozent, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Zuvor waren die Exporte etwa zwei Jahre in Folge gefallen. Die Einfuhren entwickelten sich jedoch weiter schwach und fielen im Dezember um 11,6 Prozent.

Merkel will mit US-Regierung über Nord Stream reden

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel will mit der neuen US-Regierung über die umstrittene Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 sprechen. "Dann müssen wir aber auch darüber sprechen, welche Wirtschaftsbeziehungen im Gas-Bereich mit Russland akzeptabel sind und welche nicht", sagte die CDU-Politikerin am Donnerstag in Berlin.

BDI warnt vor nationalen Alleingängen bei Grenzschließungen in der EU

BERLIN - Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat vor nationalen Alleingängen bei Grenzschließungen innerhalb der EU zur Bekämpfung der Corona-Pandemie gewarnt. "Trotz Lockdown-Maßnahmen muss der grenzüberschreitende Warenverkehr funktionieren und die Wertschöpfungsketten intakt bleiben, sonst droht Europa ein noch stärkerer wirtschaftlicher Einbruch als im Frühjahr 2020", teilte BDI-Präsident Siegfried Russwurm am Donnerstag mit. Er warnte vor Versorgungsengpässen unter anderem von Medikamenten und Schutzgütern.

Türkische Notenbank lässt Leitzins unverändert

ANKARA - Die türkische Notenbank hat die jüngsten Zinserhöhungen vorerst nicht fortgesetzt. Der Leitzins bleibe bei 17,0 Prozent, teilte die Notenbank am Donnerstag in Ankara mit. An den Finanzmärkten hatten die meisten Analysten die Zinsentscheidung erwartet. Nur vereinzelt war auf eine weitere Zinserhöhung spekuliert worden.

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ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0311 2021-01-21/17:05

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