ROUNDUP: Corona-Rezession trifft Frankreich und Italien besonders hart

PARIS/ROM - Der beispiellose Wirtschaftseinbruch wegen der Corona-Pandemie hat Frankreich und Italien besonders hart getroffen. Bereits im ersten Quartal 2020 brach die Wirtschaft dort im Vergleich zum Vorquartal jeweils um 5,3 Prozent ein, wie die Statistikbehörden Insee und Istat am Freitag in Paris und Rom berichteten. Beide Länder zählen nach Deutschland zu den größten Volkswirtschaften der Eurozone. Für Italien war zuvor ein etwas geringerer (4,7), für Frankreich indes ein etwas stärkerer (5,8) Rückgang erwartet worden.

USA: Chicago-Einkaufsmanagerindex fällt auf 38-jährigen Tiefstand

CHICAGO - In der US-Region Chicago hat sich die Unternehmensstimmung im Mai weiter eingetrübt. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex fiel zum Vormonat um 3,1 Punkte auf 32,3 Punkte, wie die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Freitag in Chicago mitteilte. Das ist der tiefste Stand seit dem Jahr 1982. Volkswirte hatten hingegen nach dem Einbruch im Vormonat mit einer leichten Erholung auf 40,0 Punkte gerechnet. Die Wirtschaft leidet weiterhin unter den in der Corona-Krise beschlossenen Beschränkungen.

USA: Konsumklima der Uni Michigan hellt sich etwas auf

MICHIGAN - Das Konsumlima in den USA hat sich nach dem jüngsten Einbruch etwas aufgehellt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima stieg im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,5 Punkte auf 72,3 Zähler, wie die Universität am Freitag auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte. In einer ersten Schätzung waren noch 73,7 Punkte ermittelt worden Volkswirte hatten dagegen mit einer Aufwärtsrevision auf 74,0 Punkten gerechnet.

Barnier: Einigung mit Großbritannien wird 'extrem schwierig'

BRÜSSEL/LONDON - Vor der wichtigen Verhandlungsrunde mit Großbritannien nächste Woche hat EU-Unterhändler Michel Barnier die Erwartungen gedämpft und die britische Regierung kritisiert. Eine rechtzeitige Einigung auf ein Handelsabkommen werde "extrem schwierig", sagte Barnier dem Deutschlandfunk in einem am Freitag gesendeten Interview.

ROUNDUP: RKI meldet 560 Neuinfektionen - wenige Menschen infizieren viele

BERLIN - Das Coronavirus breitet sich nach Ansicht des Virologen Christian Drosten nicht wie anfangs angenommen gleichförmig aus. "Wir haben wenige Leute, die viele andere Menschen infizieren", sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel" (Freitag). "Ein solches Infektionsgeschehen kann man besser kontrollieren." Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnet seit vielen Tagen einen Rückgang der Neuinfektionen. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter in Deutschland zuletzt 560 Corona-Infektionen. Die Nachverfolgung der Infektionen ist für die Gesundheitsämter nach eigenen Angaben derzeit beherrschbar.

USA: Konsumausgaben brechen mit Rekordtempo ein

WASHINGTON - Die US-Amerikaner haben ihren Konsum in der Corona-Krise drastisch eingeschränkt. Die Konsumausgaben gingen im April zum Vormonat um 13,6 Prozent zurück, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington bekanntgab. Das ist der schwerste jemals gemessene Einbruch. Analysten hatten einen etwas geringeren Rückgang erwartet.

USA: Konsumausgaben brechen mit Rekordtempo ein

WASHINGTON - Die US-Amerikaner haben ihren Konsum in der Corona-Krise drastisch eingeschränkt. Die Konsumausgaben gingen im April zum Vormonat um 13,6 Prozent zurück, wie das Handelsministerium am Freitag in Washington bekanntgab, gingen . Das ist der schwerste jemals gemessene Einbruch. Analysten hatten einen etwas geringeren Rückgang erwartet.

Eurozone: Inflation fällt in Richtung Nulllinie

LUXEMBURG - Die Inflation im Euroraum ist weiter auf dem Rückzug. Wie das Statistikamt Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte, lagen die Verbraucherpreise im Mai 0,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das ist die niedrigste Inflationsrate seit Juni 2016. Analysten hatten im Schnitt mit dieser Entwicklung gerechnet. Im Monatsvergleich ging das Preisniveau um 0,1 Prozent zurück.

ROUNDUP 2: Deutscher Einzelhandel leidet in der Corona-Krise

WIESBADEN - Der Einzelhandel in Deutschland hat wegen geschlossener Geschäfte in der Corona-Krise hohe Umsatzeinbußen erlitten. Während das Geschäft mit Lebensmitteln und Getränken im Lockdown anzog, erlebten Modehändler einen katastrophalen April - obwohl einige Läden zum Monatsende wieder öffnen durften. Der Handelsverband HDE fürchtet nun zahlreiche Pleiten mittelständischer Geschäfte und viel Leerstand in den Fußgängerzonen.

Eurozone: Wachstum der Geldmenge beschleunigt sich stärker als erwartet

FRANKFURT - In der Eurozone ist die Geldmenge im April so stark wie seit Ende 2008 nicht mehr gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,3 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Eine stärkere Wachstumsrate hatte es zuletzt im Oktober 2008 gegeben. Im März war die Geldmenge M3 noch um 7,5 Prozent gestiegen. Analysten waren für April von einem Zuwachs um 8,2 Prozent ausgegangen.

Italiens Wirtschaft bricht massiv ein

ROM - Die Wirtschaft Italiens ist im ersten Quartal noch stärker eingebrochen als bisher bekannt. Wie das Statistikamt Istat am Freitag in Rom mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung (BIP) in den ersten drei Monaten des Jahres 5,3 Prozent niedriger als im vierten Quartal 2019. In einer ersten Schätzung war ein etwas geringerer Rückgang um 4,7 Prozent ermittelt worden.

EU-Kommission: Unternehmen brauchen 720 Milliarden Euro Kapital

BRÜSSEL - In der Corona-Krise werden europäische Unternehmen nach Schätzung der EU-Kommission allein dieses Jahr Finanz- und Kapitalspritzen im Umfang von 720 Milliarden Euro benötigen. Die Zahl nannte Vizepräsidentin Margrethe Vestager am Freitag in Brüssel. Falls Ausgangsbeschränkungen länger dauern oder eine zweite Pandemiewelle eintreten sollte, könnte der Betrag noch höher ausfallen.

'Spiegel': Scholz will umfassende Konjunkturmaßnahmen vorlegen

BERLIN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) will den Spitzen der schwarz-roten Koalition einem Bericht zufolge umfassende Maßnahmen für ein Konjunkturprogramm vorlegen. Wie der "Spiegel" berichtete, will Scholz etwa ein Nachfolgeprogramm für die 50-Milliarden-Euro-Hilfe für Kleinstunternehmen und Soloselbstständige vorschlagen. Davon sollen insbesondere das Gastgewerbe, Reisebüros, die Veranstaltungslogistik und die Messebranche profitieren.

Deutschland: Einfuhrpreise fallen stark

WIESBADEN - Die Preise von nach Deutschland eingeführten Gütern sind im April vor allem wegen fallender Energiepreise stark zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, lagen die Importpreise 7,4 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor. Das ist der stärkste Rückgang seit Oktober 2009. Im Monatsvergleich fielen die Einfuhrpreise um 1,8 Prozent. Analysten hatten im Schnitt etwas geringere Rückgänge erwartet.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

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AXC0332 2020-05-29/17:20

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