ROUNDUP: Euro-Finanzminister einigen sich auf Reformschritte

BRÜSSEL - Die Euro-Finanzminister haben sich auf Schritte zur Stärkung der Währungsunion gegen künftige Krisen verständigt. "Wir haben einen Deal", teilte ein Sprecher von Eurogruppen-Chef Mario Centeno am Dienstagmorgen nach etwa 16-stündigen Verhandlungen in Brüssel mit. Im Kern soll vor allem der Euro-Rettungsschirm ESM gestärkt werden. Beim Eurozonen-Budget und dem gemeinsamen Sicherungssystem für Sparguthaben gehen die Debatten weiter.

ROUNDUP: Bewegung im Haushaltsstreit - aber liefert Rom 'handfeste Zusagen'?

BRÜSSEL/ROM - Im Haushaltsstreit zwischen Rom und Brüssel gibt es Bewegung - aber auch Forderungen der EU-Partner nach konkreten Zusagen der italienischen Regierung. Regierungschef Giuseppe Conte kündigte am Dienstag einen Vorschlag an die EU-Kommission an, mit dem er ein Vertragsverletzungsverfahren gegen sein Land abwenden will. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici machte nach einem Treffen der Euro-Finanzminister in Brüssel aber deutlich: "Es ist klar, dass wir Zusagen brauchen, die handfest, die sehr glaubhaft sein müssen."

Eurozone: Erzeugerpreise ziehen im Oktober deutlich an

LUXEMBURG - In der Eurozone sind die Preise auf Produzentenebene im Oktober stärker gestiegen als erwartet. Nach Zahlen des Statistikamts Eurostat vom Dienstag lagen die Erzeugerpreise 4,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Im September hatte die Jahresrate 4,6 Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, im Oktober um 0,8 Prozent. Analysten hatten in beiden Betrachtungen geringere Zuwächse erwartet.

ROUNDUP 2: Britisches Parlament ringt um Brexit-Deal - Gutachten aus Luxemburg

LONDON - Zum Auftakt einer fünftägigen Debatte im britischen Parlament sieht sich Premierministerin Theresa May weiterhin mit großem Widerstand gegen ihr Brexit-Abkommen konfrontiert. "Das ist der Deal, der dem britischen Volk gerecht wird", sagte May laut einem vorab verbreiteten Redetext. Sie gibt am Dienstagnachmittag den Startschuss für die Diskussionen im Unterhaus, die mit einer Abstimmung am 11. Dezember enden sollen.

Deutscher Automarkt auch im November stark im Minus

FLENSBURG - In Deutschland wurden auch im November deutlich weniger Autos gekauft. Rund 273 000 Neuzulassungen entsprachen einem Minus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Kraftfahrt-Bundesamt am Dienstag in Flensburg mitteilte. Besonders stark war der Rückgang bei privaten Zulassungen.

ROUNDUP 2: Deutsche Automanager hoffen auf Bewegung im Handelsstreit mit USA

WASHINGTON - Angesichts der von Präsident Donald Trump angedrohten Sonderzölle auf Autoimporte bemühen sich die Top-Manager der deutschen Hersteller am Dienstag persönlich um ein gutes Verhältnis zur US-Regierung. Am späten Vormittag (Ortszeit) werden Daimler -Chef Dieter Zetsche und der VW -Vorstandsvorsitzende Herbert Diess zu einem Treffen mit Wirtschaftsminister Wilbur Ross und dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer im Weißen Haus erwartet. BMW wird von Finanzvorstand Nicolas Peter vertreten. Vorstandschef Harald Krüger kommt nicht.

Trump schließt Fristverlängerung für Gespräche mit China nicht aus

WASHINGTON - US-Präsident Donald Trump zeigt sich offen für eine Verlängerung der Frist bei den Zollverhandlungen mit China. Während eines Essens mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping hatte Trump der chinesischen Seite am Wochenende eine 90-tägige Frist gesetzt, um geforderte Konzessionen im Handelsstreit zu machen. "Die Verhandlungen mit China haben bereits begonnen. Sofern sie nicht verlängert werden, enden sie 90 Tage nach dem Datum unseres wunderbaren Dinners mit Präsident Xi in Argentinien", schrieb Trump am Dienstag auf Twitter.

Irans Präsident droht USA mit Ölblockade im Persischen Golf

TEHERAN - Der iranische Präsident Hassan Ruhani hat im Konflikt mit den USA den Ton verschärft und erneut mit einer Blockade der Ölexportrouten im Persischen Golf gedroht. "Falls eines Tages die USA wirklich den iranischen Ölexport blockiere sollten, dann wird überhaupt kein Öl mehr am Persischen Golf exportiert", sagte Ruhani am Dienstag.

Bankhaus Julius Bär: Deutsche Wirtschaft stößt an Kapazitätsgrenze

FRANKFURT - Der Aufschwung der deutschen Wirtschaft wird nach Einschätzung der Schweizer Privatbank Julius Bär im kommenden Jahr weiter an Schwung verlieren. "Die Ursache für das vergleichsweise schwache Wachstum liegt darin, dass deutsche Firmen an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen", sagte der Chefvolkswirt Deutschland von Julius Bär, David Kohl, am Dienstag in Frankfurt. Für das kommende Jahr erwartet er ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. In diesem Jahr rechnen die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Ökonomen im Mittel mit einer Zunahme um 1,8 Prozent, nachdem die größte Volkswirtschaft Europas 2017 noch um 2,2 Prozent gewachsen war.

Merkel macht Kostenfrage für Digitalpakt-Widerstand verantwortlich

NÜRNBERG - Der Widerstand einiger Bundesländer gegen die Grundgesetzänderung für das Zustandekommen des Digitalpakts Schule ist nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf die bislang geplante Kostenaufteilung zurückzuführen. "Beim Digitalpakt soll die Kostenaufteilung 90 zu 10 sein - 90 der Bund, 10 die Länder. Soweit so gut", sagte Merkel am Dienstag beim Digitalgipfel der Bundesregierung in Nürnberg. Aber bei allen weiteren zusätzlichen Dingen sei eine Kostenaufteilung von 50 zu 50 geplant. "Und das gefällt den Ländern nicht so richtig. Da liegt der Hase im Pfeffer, glaube ich."

Internationale Handelskonflikte belasten auch Chipbranche

MÜNCHEN - Die Elektronikbranche spürt die Folgen des US-chinesischen Handelskriegs und die weltpolitische Unsicherheit. Nach zwei Boomjahren erwartet der Elekto- und Elektronikverband ZVEI 2019 ein viel langsameres Wachstum. Im laufenden Jahr werden demnach weltweit Halbleiter für 474 Milliarden Dollar verkauft, 15 Prozent mehr als 2017. Im kommenden Jahr könnte das Plus dann unter drei Prozent sinken. Als Ursachen nannte ZVEI-Halbleiterfachmann Stephan zur Verth unter anderem den Zollkonflikt zwischen US-Präsident Donald Trump und Peking sowie den nahenden Brexit.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/elm

AXC0251 2018-12-04/17:26

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