ROUNDUP 3: Commerzbank-Chef Zielke macht Weg frei für Neuanfang

FRANKFURT - Erdbeben bei der Commerzbank ausgerechnet im Jubiläumsjahr: Mitten in der Diskussion über eine Verschärfung des Sparkurses wirft Vorstandschef Martin Zielke hin - und Aufsichtsratchef Stefan Schmittmann gleich mit. Zielkes Vertrag soll spätestens zum 31. Dezember 2020 beendet werden - "einvernehmlich", wie der teilverstaatlichte Frankfurter MDax -Konzern am Freitagabend mitteilte. "Der Aufsichtsrat wird dazu in seiner Sitzung am 8. Juli 2020 einen Beschluss fassen."

ROUNDUP/Wirecard-Skandal: Scholz will Finanzaufsicht stärken

BERLIN - Bundesfinanzminister Olaf Scholz will die deutsche Finanzaufsicht stärken. Angesichts des Wirecard -Skandals sei es nun Aufgabe des Gesetzgebers, "die Schutzmechanismen zu überprüfen und zu verbessern", sagte der SPD-Politiker der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) müsse mehr Durchgriffsrechte bei der Kontrolle von Bilanzen bekommen, "unabhängig davon, ob der Konzern eine Banksparte hat oder nicht". Die Bafin brauche "die Möglichkeit, jederzeit Sonderprüfungen in großem Umfang durchführen zu können", sagte Scholz.

Philippinen: Ex-Wirecard-Vorstand doch nicht eingereist

MANILA - Eine Schlüsselfigur im milliardenschweren Bilanzskandal um den insolventen Dax -Konzern Wirecard ist womöglich doch nicht über die Philippinen nach China gereist. Die Daten, die die Einreise und Ausreise des früheren Vorstands Jan Marsalek Ende Juni dokumentieren sollen, seien gefälscht, sagte der philippinische Justizminister Menardo Guevarra am Samstag. Dies habe eine Untersuchung der Aufnahmen von Überwachungskameras, Passagierlisten und anderem Material ergeben.

'FT': Wirecards Kerngeschäft seit Jahren mit Verlusten

LONDON/ASCHHEIM - Die mutmaßlichen Luftbuchungen beim insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard sollten laut einem Pressebericht wohl auch auflaufende Verluste im eigenen Kerngeschäft kaschieren. In Europa und Amerika hätten die direkt unter Wirecard-Kontrolle stehenden Gesellschaften seit Jahren rote Zahlen eingefahren, berichtete die "Financial Times" ("FT") am Sonntag unter Berufung auf Anhänge zur Sonderbuchprüfung durch KPMG.

ROUNDUP: Wieder höhere Rabatte für Neuwagen - Ansatzpunkt Mehrwertsteuer

FRANKFURT/DUISBURG - Nach dem coronabedingten Markteinbruch geben die Autohersteller und -händler langsam wieder Gas bei ihren Aktionen zur Verkaufsförderung. Ansatzpunkt der Werbung werde insbesondere die Absenkung der Mehrwertsteuer um drei Punkte seit Anfang Juli, heißt es in der regelmäßigen Rabattstudie des CAR-Instituts. Die erhöhten staatlichen Förderprämien für Elektroautos wirkten hingegen auf den Gesamtmarkt kaum belebend, kritisierte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer.

Erste Staats-Milliarde bei Lufthansa eingetroffen

FRANKFURT - Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. Gut eine Woche nach Zustimmung der Hauptversammlung zu dem Rettungspaket hat der MDax -Konzern die erste Tranche von rund einer Milliarde Euro aus dem KfW-Kredit abgerufen, wie ein Sprecher am Samstag in Frankfurt erklärte. Der Zeitpunkt zum Abruf der zwei weiteren Milliarden aus dem Kredit der staatlichen Bank stehe noch nicht fest und könne von der Lufthansa bestimmt werden.

Air France will mehr als 7500 Stellen abbauen

PARIS - Die Fluggesellschaft Air France will bis Ende 2022 wegen der Luftfahrtkrise rund 7500 Stellen streichen. Das betreffe 6560 Stellen bei Air France selbst, wie die Airline am Freitagabend mitteilte. Hinzu kämen 1020 Stellen bei der Regionalfluggesellschaft Air France Hop. Durch viele altersbedingte Abgänge werde der Abbau aber abgefedert - bei Air France werde "mehr als die Hälfte dieses Stellenabbaus dank einer günstigen Alterspyramide ausgeglichen." Bei Hop bleibt der Überschuss aber dennoch recht hoch.

Maut-Untersuchungsausschuss lädt Telekom-Chef

BERLIN - Telekom-Vorstandschef Tim Höttges soll im September im Untersuchungsausschuss des Bundestags zur gescheiterten Pkw-Maut gehört werden. Das berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Der Deutschen Presse-Agentur lag eine entsprechende Liste ebenfalls vor. Demnach ist geplant, dass Höttges bei der zweiten Sitzung nach der parlamentarischen Sommerpause, und zwar am 17. September, in den Ausschuss kommt.

L'Oreal-Chef: Schnelle Belebung bei Kosmetik

BERLIN - Der französische Kosmetikkonzern L'Oreal rechnet in seinem Stammgeschäft mit einer schnellen Erholung von den Corona-Belastungen. "Wir haben keine Nachfragekrise, sondern eine Versorgungskrise", sagte Konzernchef Jean-Paul Agon im Gespräch der "Welt am Sonntag". "Seit es Lockerungen gibt und Geschäfte wieder öffnen dürfen, legen die Verkäufe deutlich zu, allen voran in China", sagte der Manager dem Blatt. "Ich bin daher zuversichtlich für das zweite Halbjahr - immer vorausgesetzt, die Pandemie kehrt nicht nochmal mit Wucht zurück." Kosmetik sei ein kleines Stück Alltagsluxus, das sich die Menschen leisten wollten.

Gerresheimer rüstet sich für Corona-Impfstoff

DÜSSELDORF/FRANKFURT- Der Verpackungshersteller Gerresheimer rüstet sich schon jetzt für einen kommenden Corona-Impfstoff. "Wir haben in Glasform-Maschinen investiert, haben unsere Kapazitäten aufgebaut. Die Produktion läuft jetzt schon auf vollen Touren", sagte Vorstandschef Dietmar Siemssen der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Wenn es mit dem Impfstoff klappt, werden mehrere Milliarden Impfstoffeinheiten benötigt werden, die in Injektionsfläschchen abgefüllt werden müssen. Etwa ein Drittel dieses Marktes entfällt auf uns."

Slack-Chef Butterfield: Wettbewerber Microsoft wird nicht reguliert

SAN FRANCISCO - Der Bürokommunikations-Dienst Slack rechnet im als unfair empfundenen Wettbewerb mit Microsoft nicht mit einer Unterstützung durch ein Kartellverfahren in den USA. Microsoft sei aber geradezu von der Idee besessen, Slack an den Rand zu drängen, und verteile seine Teams-Software massenhaft kostenlos mit Windows 10, sagte Slack-CEO Stewart Butterfield in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Trotzdem sei es Microsoft nicht gelungen, sein Unternehmen vom Markt zu fegen. Slack habe derzeit weltweit 122 000 Kunden und verzeichne weiter ein starkes Wachstum.

ROUNDUP 2: Proteste bei Tönnies - Söder: Agrar-Ökologie statt Agrar-Kapitalismus

RHEDA-WIEDENBRÜCK - Aktivisten haben am Samstag am Hauptstandort des in die Kritik geratenen Fleischverarbeiters Tönnies in Nordrhein-Westfalen gegen Massentierhaltung protestiert. Vier Teilnehmer besetzten zeitweise das Dach des Betriebs und brachten dort ein Transparent mit der Aufschrift "Shut Down Tierindustrie" an. Ähnliche Forderungen kamen von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der sich in einer Videobotschaft für kleinere Landwirtschaftsbetriebe in Deutschland stark machte. "Agrar-Ökologie statt Agrar-Kapitalismus - das könnte doch ein Weg sein für die Zukunft", sagte der 53-Jährige. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) prüft derweil juristische Schritte gegen Fleisch-Billigangebote.

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