ROUNDUP 2: Deutsche Telekom will nach US-Megadeal loslegen - Aktie
an Dax-Spitze
BONN - Die Deutsche Telekom sieht sich nach der
Milliardenübernahme in den USA trotz der Corona-Pandemie fest auf
Erfolgskurs. Vorstandschef Tim Höttges will nun die Trümpfe
ausspielen: Vor allem bei der schnelleren Mobilfunktechnik 5G in den
USA und Deutschland, aber etwa auch bei Glasfaseranschlüssen im
Heimatmarkt. Von zunächst höheren Schulden und einem Gewinnrückgang
will sich der Manager dabei nicht bremsen lassen. Die
Ergebnisprognose für das Gesamtjahr schraubten die Bonner am
Donnerstag wegen des Zukaufs in die Höhe, die Telekom-Aktie legte
deutlich zu.
ROUNDUP 2: RWE glänzt mit starken Zahlen - Aktienkurs auf
Vorkrisen-Niveau
ESSEN - Für den Energiekonzern RWE läuft es auch in
der Corona-Krise weiterhin gut. Die Pandemie hat sich kaum auf das
Geschäft ausgewirkt, im Gegenteil: Der Konzern verzeichnet im ersten
Halbjahr deutliche Ergebniszuwächse. Und auch mit Blick auf die
Zukunft gab sich Finanzchef Markus Krebber am Donnerstag bei Vorlage
der Quartalszahlen sehr gelassen: Auch wenn die Corona-Pandemie die
Industrie und damit die Stromnachfrage weiter beeinflusse, habe das
keine wirtschaftlichen Auswirkungen auf RWE in den nächsten 18 bis
24 Monaten. "Weil wir in diesem Zeitraum bereits preis- und
mengenmäßig abgesichert sind", erklärte Krebber.
ROUNDUP 3: Milliardenverlust für Thyssenkrupp - Problemfall Stahl
ESSEN - Probleme mit dem Stahlgeschäft treiben Thyssenkrupp
immer tiefer in die roten Zahlen. Für das bis Ende
September laufende Geschäftsjahr erwartet der Konzern allein in
seinem Kerngeschäft einen Verlust von bis zu einer Milliarde Euro.
Insgesamt rechnet Thyssenkrupp sogar mit einem Fehlbetrag zwischen
1,7 und 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag bei
der Vorlage der Zahlen für das dritte Geschäftsquartal mitteilte.
ROUNDUP 2: Neue Urlauber und Staatshilfe sollen Corona-Schäden bei
Tui ausbügeln
HANNOVER - Nach einem verheerenden Frühling und Frühsommer sollen
Urlauber bei Tui schrittweise weitere Ferienziele
ansteuern können und Milliardenverluste abfedern helfen. Dabei sind
die Preise zahlreicher Angebote für die laufende, wegen der
Corona-Krise spät gestartete Hauptsaison 2020 gesunken. Kunden,
deren Reise ausfiel, hätten überwiegend ihr Geld erstattet bekommen,
sagte Konzernchef Fritz Joussen am Donnerstag. Viele buchten aber
auch um. Das dritte Geschäftsquartal (April bis Juni) riss Tui tief
in die roten Zahlen - der Konzern verlor unterm Strich rund 1,4
Milliarden Euro.
ROUNDUP/Trotz Corona: Elektronikhändler Ceconomy sieht sich wieder
auf Kurs
DÜSSELDORF - Der Elektronikhändler Ceconomy sieht
sich mit den Ketten Media Markt und Saturn trotz der
Herausforderungen durch die Corona-Krise wieder auf Kurs. "Nach dem
Ende der Marktschließungen haben wir im Mai schnell wieder Fuß
gefasst", sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann am Donnerstag bei
der Präsentation der Quartalszahlen in Düsseldorf. Dennoch will der
Elektronikhändler drei Filialen in Deutschland aufgeben. Welche
Filialen geschlossen werden sollen, sagte Düttmann nicht.
ROUNDUP/Paukenschlag bei Knorr-Bremse: Chef Eulitz geht - Aktie
sackt ab
MÜNCHEN - Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse
kommt an der Konzernspitze nicht zur Ruhe und muss
sich abermals einen neuen Chef suchen. Der Konzernchef Bernd Eulitz
scheide zum Monatsende im gegenseitigen Einvernehmen aus, teilte das
MDax -Unternehmen am Mittwochabend überraschend in
München mit. Der Aufsichtsrat habe die Suche nach einem Nachfolger
bereits eingeleitet. Die Aufgaben des Managers nähmen in der
Übergangszeit andere Vorstandsmitglieder wahr, hieß es. Bereits 2019
hatte der damalige Konzernchef Klaus Deller nach internen
Differenzen Knall auf Fall den Posten geräumt.
Angebot gefloppt: Kein Qiagen-Kauf durch Thermo Fisher
VENLO/WALTHAM - Die geplante milliardenschwere Übernahme des
deutschen Biotechnologie- und Gendiagnostikunternehmens Qiagen
durch den US-Technologiekonzern Thermo Fisher ist
geplatzt. Wie die Amerikaner am Donnerstag mitteilten, wurden nicht
genügend Papiere angedient. Das Übernahmeangebot war am 10. August
um Mitternacht ausgelaufen, bis dahin war die Offerte der Amerikaner
den Angaben zufolge lediglich für 47,02 Prozent des ausstehenden
Qiagen-Aktienkapitals angenommen worden. Damit seien die
Übernahmebedingungen nicht erfüllt, hieß es weiter.
ROUNDUP 2: Lanxess hält sich Corona-Krise besser als gedacht - Umbau
geht weiter
KÖLN - Die durch den Corona-Lockdown nochmals verschärfte Autoflaute
und die Schwäche der Industrie haben den Chemiekonzern Lanxess
auch im zweiten Quartal belastet. Allerdings hielten
sich die Kölner besser als befürchtet. Die Jahresziele stehen,
Konzernchef Matthias Zachert kommt beim Umbau voran und die Kassen
sind trotz Corona-Krise gut gefüllt. Gegen Jahresende wollen die
Kölner dann wieder intensiver über mögliche Aktienrückkäufe oder
Übernahmen nachdenken. Die zuletzt gut erholten Aktien gerieten
dennoch etwas unter Druck.
Corona-Krise vermiest Bilanz der Dax-Konzerne - Autobranche schwach
FRANKFURT - Die Corona-Pandemie hat die Geschäfte der Dax
-Konzerne im zweiten Quartal schwer getroffen. Vor
allem wegen der Krise der Autobranche fiel der Umsatz der größten
Börsenunternehmen insgesamt um 13 Prozent auf 283 Milliarden Euro,
wie eine Analyse der Beratungsgesellschaft EY zeigt. Ohne die
Übernahme des Energiekonzerns Innogy durch den
Versorger Eon und die Fusion von T-Mobile US
mit Sprint wären die Erlöse noch stärker gefallen:
Dann hätte sich ein Umsatzminus von 17 Prozent ergeben, heißt es in
dem Papier von Donnerstag. Bei der Umsatzanalyse wurde die Deutsche
Bank nicht berücksichtigt.
ROUNDUP: Bilfinger mit deutlichem Verlust - Aktie gibt nach
MANNHEIM - Die Corona-Pandemie und der Ölpreisverfall haben den
Industriedienstleister Bilfinger im zweiten Quartal
tiefer in die roten Zahlen rutschen lassen. Bilfinger habe den
Tiefpunkt wie erwartet in April und Mai gesehen, sagte
Unternehmenschef Tom Blades am Donnerstag in einer Telefonkonferenz.
Das Geschäft habe sich bereits im Juni besser entwickelt. Von einer
allmählichen Erholung geht Blades im zweiten Halbjahr aus. Die
Jahresziele bestätigte der Manager.
ROUNDUP: Sixt nutzt Schwäche der Konkurrenz und expandiert
PULLACH - Deutschlands größter Autovermieter Sixt hat
im ersten Halbjahr 123 Millionen Euro Verlust vor Steuern gemacht,
aber die Corona-Krise besser überstanden als die Konkurrenz. Sixt
nutzte sogar die Gunst der Stunde und kaufte in den USA zum
Schnäppchenpreis zehn Flughafen-Stationen von dem insolventen
Autovermieter Advantage Rent a Car. Diese zehn Standorte - darunter
New York, Houston und Las Vegas - seien mit 3,4 Milliarden US-Dollar
(2,87 Mrd Euro) Marktvolumen eine halbe Milliarde größer als der
gesamte deutsche Vermietmarkt, sagte Vorstandschef Erich Sixt am
Donnerstag.
ROUNDUP: Corona-Schäden belasten Versicherer Zurich - Aktie verliert
ZÜRICH - Hohe Schäden durch die Corona-Pandemie haben den Gewinn des
Versicherers Zurich im ersten Halbjahr einbrechen
lassen. Unter dem Strich stand ein Überschuss von knapp 1,2
Milliarden US-Dollar (1,0 Mrd Euro) und damit 42 Prozent weniger als
ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Donnerstag in Zürich
mitteilte. Der Betriebsgewinn sank um 40 Prozent auf 1,7 Milliarden
Dollar. Für das laufende Jahr rechnet Zurich-Chef Mario Greco wegen
Covid-19 im Schaden- und Unfallgeschäft weiterhin mit Schäden in
Höhe von insgesamt rund 750 Millionen Dollar.
IPO/Nasdaq: Curevac-Börsengang für Freitag geplant
TÜBINGEN/NEW YORK - Der US-Börsengang des Tübinger
Biotechunternehmens Curevac, das an einem Corona-Impfstoff forscht,
ist laut der New Yorker Technologiebörse Nasdaq bereits für diesen
Freitag geplant. Aus dem online abrufbaren Terminkalender der Nasdaq
ging am Donnerstag hervor, dass am 14. August erstmals Aktien des
Unternehmens öffentlich zum Verkauf angeboten werden sollen. Ein
Curevac-Sprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Termin äußern.
Der exakte Zeitpunkt des Börsengangs war bis zuletzt unklar gewesen.
ROUNDUP 2: K+S rechnet wegen neuem Sparprogramm mit weniger Gewinn
KASSEL - Der hoch verschuldete Dünger- und Salzkonzern K+S
will noch mehr sparen und dabei auch Stellen abbauen.
Wegen der Kosten für das Programm wird das Unternehmen nun
vorsichtiger für das laufende Jahr. Im Tagesgeschäft gab es hingegen
zuletzt durchaus positive Signale. Zudem kommen die Hessen beim
geplanten Verkauf des amerikanischen Salzgeschäfts voran. Die hohen
Schulden sollen daher weiterhin bis Ende 2021 um deutlich mehr als
zwei Milliarden Euro sinken. Die Aktien gaben am Donnerstag leicht
nach.
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