Uniper mit Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom - Trennung von Unipro

DÜSSELDORF - Der strauchelnde Energiekonzern Uniper versucht den russischen Gazprom-Konzern wegen der fehlenden Gaslieferungen in die Verantwortung zu nehmen. Uniper hat ein Schiedsgerichtsverfahren gegen Gazprom Export vor einem internationalen Schiedsgericht beantragt, wie der Konzern am Mittwoch in Düsseldorf mitteilte. Weiterhin kündigte Uniper an, sich von seiner russischen Einheit Unipro zu trennen. Deren Veräußerung war bereits seit anderthalb Jahren geplant. Laut Uniper war auch ein Käufer gefunden, allerdings steht die Genehmigung der russischen Aufsichtsbehörden noch aus - und deren Ausgang ist ungewiss. Deshalb will Uniper sich rechtlich und personell nun "so weit wie möglich" von der Tochtergesellschaft trennen.

ROUNDUP: Juristischer Dämpfer für RWE und Uniper in den Niederlanden

DÜSSELDORF/ESSEN/AMSTERDAM - Im Streit um geforderte Kompensationszahlungen in den Niederlanden haben die Energiekonzerne RWE und Uniper eine Schlappe erlitten. Ein niederländisches Gericht entschied am Mittwoch, dass die Konzerne keinen Anspruch auf Entschädigungen für entgangene Gewinne aufgrund der vorzeitigen Abschaltung von Kohlekraftwerken haben. Hintergrund ist ein 2019 in den Niederlanden verabschiedetes Gesetz, das die Verwendung von Kohle zur Stromerzeugung spätestens ab Anfang 2030 untersagt.

ROUNDUP: Biogens Alzheimer-Mittel bremst geistigen Abbau - Längere Studien nötig

NEW YORK - Forscher haben neue Studiendaten zum großen Hoffnungsträger der US-Firma Biogen und des japanischen Partners Eisai in Kampf gegen Alzheimer veröffentlicht. Das bereits an der Börse vor einigen Wochen als womöglich großer Erfolg gefeierte Mittel Lecanemab zeigte in den Tests positive Ergebnisse, wie die Forscher im New England Journal of Medicine schrieben. Die Therapie verlangsamte demnach das Fortschreiten der Krankheit. Doch bei vielen Patienten gab es auch schwere Nebenwirkungen. In der Fachwelt werden die Ergebnisse nun rege diskutiert - auch weil es Todesfälle in Verbindung mit der Einnahme des Mittels gegeben haben soll. Laut Eisai gehen diese aber nicht auf die Behandlung zurück.

Kreise: US-Kongress erwägt Kompromiss zur Rettung der Boeing 737 Max 10

WASHINGTON/ARLINGTON - Der US-Flugzeugbauer Boeing kann bei der gefährdeten Zulassung zweier Versionen des Mittelstreckenjets 737 Max laut Insidern auf einen Kompromiss mit dem Gesetzgeber hoffen. Nach einem Plan einer demokratischen Senatorin könnte der Hersteller um den Einbau eines modernen Cockpit-Alarmsystems herumkommen, wie es ab kommendem Jahr für neue Flugzeugtypen eigentlich vorgeschrieben ist. Im Gegenzug müsste Boeing den beiden neuesten Varianten 737 Max 7 und 737 Max 10 einen zusätzlichen Sensor verpassen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Mittwoch unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete.

Kreise: Eni prüft milliardenschwere Übernahme von Gas- und Ölförderer Neptune

ROM - Der italienische Energieriese Eni arbeitet laut Kreisen an einer Übernahme des Gas- und Ölförderers Neptune Energy. Derzeit prüften die Italiener mit Beratern die Machbarkeit eines Deals, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf informierte Personen. Zu den Anteilseignern von Neptune gehören die Finanzinvestoren Carlyle und CVC. Neptune könnte bei einem Verkauf mit mehr als 5 Milliarden US-Dollar bewertet werden, hieß es. Die Gespräche befinden sich dem Vernehmen nach in einem frühen Stadium, entschieden ist noch nichts.

Düngerproduzent K+S reduziert Zinslast mit Anleiherückkauf

KASSEL - Der Düngerproduzent K+S hat einen Teil seiner ausstehenden Anleihen zurückgekauft. Mit dem Erwerb der Schuldverschreibungen mit Fälligkeit im Jahr 2024 reduzieren sich die Finanzverbindlichkeiten um weitere 116,4 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Dadurch würden Zinskosten in Höhe von mehr als fünf Millionen Euro gespart.

Stellenabbau: Sparprogramm von H&M kostet im Schlussquartal Millionen

STOCKHOLM - Der Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) verbucht im Zuge der geplanten Sparmaßnahmen im Schlussquartal eine Millionenbelastung. Für den Abbau von 1500 Stellen zur Reduzierung der Verwaltungskosten sowie für weitere Maßnahmen fallen Aufwendungen von gut 800 Millionen schwedischen Kronen (73 Millionen Euro) an, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Durch die Schritte versprechen sich die Schweden jährliche Einsparungen von rund 2 Milliarden Kronen, die ab der zweiten Jahreshälfte 2023 zum Tragen kommen sollen.

Airbus geht unter die Triebwerkshersteller - Wasserstoffjet bis 2035

TOULOUSE - Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus versucht sich für seinen geplanten Wasserstoffjet erstmals als Triebwerkshersteller. Der Dax-Konzern entwickelt dazu ein wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Triebwerk, wie er am Mittwoch in Toulouse ankündigte. Dieses soll als Lösung für die emissionsfreien Flugzeuge in Frage kommen, die der europäische Hersteller bis zum Jahr 2035 entwickeln und in Betrieb nehmen will. Airbus-Chef Guillaume Faury hatte einen solchen Schritt bereits Anfang des Jahres in einem Interview öffentlich in Erwägung gezogen und dies als möglichen Strategiewechsel bezeichnet.

Horizon Therapeutics bestätigt vorläufige Gespräche über mögliches Gebot

DUBLIN - Der irische Arzneimittelhersteller Horizon Therapeutics hat vorläufige Gespräche mit Amgen , Janssen und Sanofi über ein mögliches Kauf-Angebot bestätigt. Die Gespräche könnten zu einem Angebot für Horizon führen oder auch nicht, teilte die Gesellschaft am Dienstag in Dublin mit. Es bestehe keine Gewissheit, dass ein Angebot abgegeben werde. Horizon mit weltweit rund 2000 Mitarbeitern ist auf seltene Krankheiten spezialisiert. Der Umsatz lag 2021 bei rund 3,2 Milliarden US-Dollar.

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/mis

AXC0231 2022-11-30/15:20

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