Drei Hebel für das aktuelle Marktumfeld:
20.09.2024 | 15:20
Rotation, Duration, Carry
Wie an einem schwülen Sommernachmittag, an dem gelegentlich ein Gewitter aufzieht, ohne einen Wetterumschwung einzuleiten, ging es auch an den Kapitalmärkten in diesem Sommer turbulent zu. Trotz der schnellen Erholung nach dem starken Marktrückgang im August bleibt die zur Fragilität der Märkte beitragenden Ungleichgewichte ungelöst. Mit Ausnahme von Technologieaktien erscheinen die Bewertungen angemessen. Allerdings nur, wenn die hohen Gewinnerwartungen auch eingelöst werden. Sollten sich die Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung verdichten, könnte die Volatilität schnell wieder zunehmen, wie Anfang September zu beobachten war. Die nervöse Marktstimmung dürfte bis in den Herbst hinein anhalten.
Weiche Landung, Disinflation, Zinssenkungen und Politik.
Wir erwarten in den kommenden vier Monaten eine Wachstumsabschwächung, keine Rezession. Die großen Volkswirtschaften kalibrieren sich nach der Phase aggressiver Geldpolitik neu. Obwohl die Verbrauchernachfrage leicht gesunken ist, bleibt genügend Schwung, um eine Kontraktion zu vermeiden. Da die Inflation – bis vor kurzem noch Hauptsorgenkind der globalen Märkte – unter Kontrolle scheint, gingen viele Notenbanken zu einer Lockerung über. Begünstigt wird dies durch eine Abkühlung des Arbeitsmarktes. Anleger sollten sich auf diesen geänderten geldpolitischen Kurs einstellen, da sie Anleihemärkte, Finanzierungskosten und Strategien zur Kapitalallokation erheblich beeinflussen könnte. Niedrigere Zinsen sind historisch gesehen günstig für die Aktienmärkte, da sie Kreditaufnahme und Investitionen ankurbeln. Das politische Umfeld macht die Marktdynamik noch komplexer. Im Falle eines Wahlsiegs Trumps sind die Risiken höher (Handelskonflikte, inflationstreibende Maßnahmen, Eingriffe in die Unabhängigkeit der Fed usw.). In Europa stellen politische Konfliktlinien innerhalb der Eurozone eine Herausforderung dar, und im Nahen Osten bleiben die geopolitischen Spannungen ein ständiges Risiko. Anleger sollten diese Entwicklungen genau verfolgen, da geopolitische Schocks die wirtschaftliche Stabilität schnell ins Wanken bringen und starke Marktkorrekturen auslösen können.
Drei Hebel: Rotation, Duration, Carry.
Die Aussicht auf Zinssenkungen macht Geldmarktanlagen zunehmend unattraktiv. Anleger sollten nun überlegen, wie sie ihr Geld in einem volatilen Markt gewinnbringend arbeiten lassen. Aus meiner Sicht bieten sich drei taktische Strategien an:
1. Rotation: Umschichtung zwischen Sektoren und Vermögenswerten.
Mit dem Beginn der Zinssenkungen zeichnet sich ein neuer Zyklus ab, der Chancen für eine Umschichtung in defensivere Sektoren bietet. Die Sektoren Immobilien, Bau, Basiskonsumgüter und Versorger haben in der Vergangenheit aufgrund ihrer Zinssensitivität stark performt. Für Anleger auf der Suche nach Profiteuren durch niedrigere Zinsen sind diese Sektoren eine Überlegung wert. Auch in Großbritannien sehen wir gute Chancen, insbesondere bei Small & Mid Caps.
2. Duration: Steuerung der Zinssensitivität.
Die Duration misst, wie sensibel eine Anleihe auf Zinsänderungen reagiert. In Staatsanleihen sind die meisten Zinssenkungen bereits eingepreist 10-jährige Bundesanleihen rentieren mittlerweile bei 2%. Anleger sollten stattdessen Unternehmensanleihen ins Auge fassen, die noch eine angemessene Prämie bieten.
3. Carry: Renditeoptimierung in einem Umfeld mit niedrigeren Zinsen.
Durch Investitionen in höher rentierliche Anlagen wie Unternehmensanleihen können Anleger Renditen erzielen, mit denen sich eine potenzielle Volatilität in anderen Portfolioteilen ausgleichen lassen. Investment-Grade-Anleihen bieten derzeit bessere Renditeaussichten als Staatsanleihen und dürften sich auch in einem ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld gut entwickeln. Hochzinsanleihen profitierten weiterhin von einer historisch niedrigen Ausfallquote und verfügten über genügend Puffer, um einen starken Anstieg der Risikoprämien zu verkraften. Das größte Potenzial bieten hier kurze Laufzeiten.
Volatilität als Chance. Und wenn es zu Turbulenzen kommt?
Der Markteinbruch im August sollte eine Mahnung sein, wie schnell sich Bedingungen ändern können. Wir beobachten die Währungsentwicklung daher genau, da eine weitere Auflösung von Carry Trades neue Volatilität auslösen und die Wechselkurse nach oben treiben könnte. Phasen erhöhter Volatilität sind in den kommenden Monaten unvermeidlich, bieten aber auch die Chance, zu attraktiveren Bewertungen in langfristige Wachstumsthemen einzusteigen. Wir bleiben gegenüber Aktien weiterhin positiv eingestellt. Unser Fokus bleibt unverändert: Künstliche Intelligenz (KI) und die grüne Transformation bieten weiterhin langfristiges Potenzial für exponentielles Wachstum.“
Die Schäfchen werden ins Trockene gebracht
Die erste Euphorie über die Zinssenkung der FED ist verflogen, vor dem Wochenende wird teils zur Sicherheit Kassa gemacht. Immerhin besteht durch die Truppenverlegung Israels in den Norden des Landes durchaus Eskalationspotenzial im Nahen Osten. Der ATXPrime liegt rund 0,8% im Minus - Agrana, Amag und Telekom Austria sind die drei einzigen Aktien im Plus. Addiko, AT&S sowie SBO verlieren am meisten.
Drei Hebel für das aktuelle Marktumfeld: Rotation, Duration, Carry
Wie an einem schwülen Sommernachmittag, an dem gelegentlich ein Gewitter aufzieht, ohne einen Wetterumschwung einzuleiten, ging es auch an den Kapitalmärkten in diesem Sommer turbulent zu. Trotz der schnellen Erholung nach dem starken Marktrückgang im August bleibt die zur Fragilität der Märkte beitragenden Ungleichgewichte ungelöst. Mit Ausnahme von Technologieaktien erscheinen die Bewertungen angemessen. Allerdings nur, wenn die hohen Gewinnerwartungen auch eingelöst werden. Sollten sich die Anzeichen einer konjunkturellen Abschwächung verdichten, könnte die Volatilität schnell wieder zunehmen, wie Anfang September zu beobachten war. Die nervöse Marktstimmung dürfte bis in den Herbst hinein anhalten.
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Beim Capped-Bonus-Zertifikat der SG mit der ISIN DE000SY9R8U9 liegt das Cap bei 180 US-Dollar. Wird die Barriere bei 120 US-Dollar bis zum 21.3.25 niemals berührt oder unterschritten, erhalten Anleger den Bonusbetrag in Euro. Beim Kaufpreis von 151 Euro sind bei konstanten Wechselkursen ca. 10,60 Euro oder 13,5 Prozent p.a. drin. Barausgleich in allen Szenarien.
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MIX
»CA Immo. Gestern fand in Berlin der feierliche Baustart für das Anna-Lindh-Haus statt, ein neues Leuchtturmprojekt der CA Immo in der Europacity. Das Anna-Lindh-Haus wird als erstes Gebäude - mit rund 15.000 m² Büromietfläche - der Europacity in Holzhybridbauweise realisiert. <»CA Immo. Gestern fand in Berlin der feierliche Baustart für das Anna-Lindh-Haus statt, ein neues Leuchtturmprojekt der CA Immo in der Europacity. Das Anna-Lindh-Haus wird als erstes Gebäude - mit rund 15.000 m² Büromietfläche - der Europacity in Holzhybridbauweise realisiert. <
»Wiener Privatbank. Laut Directors’-Dealings-Meldung verkaufte Aufsichtsrat Gottwald Kranebitter 22.634 Aktien zu im Schnitt je 8,0 Euro. Und: Lehar Schlössl Besitz GmbH (in enger Beziehung zu Aufsichtsrat Günter Kerbler) kaufte 14.000 Aktien zu im Schnitt je 7,5 Euro. <
»Wolford hat den Halbjahresfinanzbericht des Geschäftsjahrs 2024 veröffentlicht - hier. <
»Zumtobel. Laut Directors’-Dealings-Meldung kaufte Vorstand Marcus Frantz 10.000 Aktien zu im Schnitt je 5,79 Euro. <
»Indexnews. Im Index ATX Global Players kommt es entsprechend des Regelwerks zu einer Anpassung der Zusammensetzung. Damit werden mit Wirkung Montag, 23. September Mayr-Melnhof Karton und Wienerberger in den ATX Global Players aufgenommen. Die BAWAG Group scheidet aus dem Index aus. Im ATX Global Players Index sind jenen Unternehmen des prime market enthalten, die mehr als 20 % ihres Umsatzes außerhalb Europas erwirtschaften. Mit der AUSTRIACARD HOLDINGS gibt es auch eine Neuaufnahme im ATX Family. Der ATX Family ist ein nach Streubesitz gewichteter Preisindex und umfasst alle im ATX Prime enthaltenen Aktientitel, bei denen die Gründerfamilien, Vorstände oder Aufsichtsräte zwischen 25% und 75% der Anteile halten bzw. ihnen diese Anteile zurechenbar sind.Im ATX Financials kommt es ebenfalls per Montag aufgrund einer neuen Sektorklassifizierung zu einer Bereinigung der Immo-Werte und somit zu einer Umgestaltung der Index-Zusammensetzung.<
»Branchennews. Die Versicherungsbranche rund um Uniqa und Vienna Insurance Group rechnet mit massiven Schadenssummen nach den jüngsten Unwettern in Österreich. Laut Versicherungsverband (VVO) werden Schäden im Wert von bis zu 600 bis 700 Millionen Euro erwartet. Im Extremfall könnte sogar die Milliardengrenze durchbrochen werden.<
»Internationale Unternehmensnews. Die lahmende Weltwirtschaft, weniger Nachfrage nach schnellen und margenstarken Sendungen sowie hausgemachte Probleme machen dem US-Paketriesen FedEx zu schaffen. Der Logistikkonzern aus Memphis vermeldete für das Quartal per Ende August Rückgänge bei Umsatz und Gewinn und senkte seinen Ausblick für das Gesamtjahr. FedEx-Aktien verloren deutlich an Boden und gaben um rund 11 Prozent nach.FedEx erwartet für das Gesamtjahr nun ein Umsatzwachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Zuvor hatte der Konzern noch eine Spanne im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Auch bei der Gewinnprognose wird FedEx vorsichtiger. Im Quartal fiel der bereinigte Gewinn je Aktie auf 3,60 Dollar (3,2 Euro), vor Jahresfrist waren es noch 4,55 Dollar. FedEx machen nach eigenen Angaben steigende Kosten zu schaffen. Die Kunden fragten zudem weniger die teuren Expresssendungen nach. Auch will der Konzern aus einem Liefervertrag für die US-Post aussteigen - dieser sei nicht profitabel genug. Zunächst sorgen die Pläne aber für zusätzlich Kosten. Der Konzern prüft zudem einen Ausstieg aus dem Frachtgeschäft.
Die anhaltende Schwäche des chinesischen Marktes für Luxusautos stimmt den Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz pessimistisch. Das Unternehmen senkte seine Prognose für das Gesamtjahr und rechnet nun mit einem deutlich niedrigeren Gewinn als vor Jahresfrist. Die bereinigte Umsatzrendite im Autogeschäft dürfte nun im Gesamtjahr zwischen 7,5 und 8,5 Prozent liegen, bisher waren die Stuttgarter von zehn bis elf Prozent ausgegangen. Zusätzlich spielten negative Bewertungseffekte eine Rolle. Der Betriebsgewinn der gesamten Gruppe dürfte deutlich unter dem Niveau des Vorjahres liegen, bis dato hatte Mercedes-Benz lediglich einen leichten Rückgang erwartet.
Der Sportartikel-Riese Nike <US6541061031> bekommt nach einer Abkühlung seines Geschäfts einen neuen Chef. Firmen-Veteran Elliott Hill kehrt aus dem Ruhestand zurück und soll zum 14. Oktober die Führung übernehmen. Die Aktie stieg im nachbörslichen Handel um rund 7,5 Prozent. Nike hatte den einstigen Unternehmensberater John Donahoe, der zuvor unter anderem die Handelsplattform Ebay <US2786421030> geführt hatte, Anfang 2020 zum Chef gemacht. Die Hoffnung war, dass seine Erfahrung aus der Tech-Industrie den Konzern modernisieren kann. Zu Donahoes Strategie gehörte, stärker auf Direktverkäufe zu setzen. Die Kehrseite war jedoch, dass der von Nike aufgegebene Regalplatz in Läden durch Produkte der Konkurrenz ausgefüllt wurde. Dadurch wurden die Rivalen mehr von Verbrauchern wahrgenommen.<
»Internationale Notenbanknews. Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich laut Vizechef Luis de Guindos für ihre nächsten Zinsschritte alle Türen offen. Gegenüber der portugiesischen Zeitung "Expresso" verwies der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde darauf, dass die Notenbank im Dezember mehr Informationen haben werde als im Oktober. "Aber, Sie wissen, wir haben die Tür ganz offen gelassen." Die nächsten EZB-Zinssitzungen finden am 17. Oktober und am 12. Dezember statt. Die September-Daten zur Inflation würden aufgrund von Basiseffekten sehr positiv aussehen, so de Guindos. Aber die Inflation werde im Schlussquartal des Jahres wieder steigen. Das seien Faktoren, die die EZB in Betracht ziehen müsse.
Die chinesische Notenbank hat die Leitzinsen überraschend unverändert gelassen. Der Schlüsselsatz für einjährige Kredite (Loan Prime Rate) blieb bei 3,35 Prozent, der fünfjährige LPR wie bisher bei 3,85 Prozent.
Die japanische Zentralbank ließ ihren Leitzins mit einstimmigem Votum wie erwartet unverändert bei 0,25 Prozent. <
»Internationale Analysenews. UBS hat das Kursziel für Easyjet von 785 auf 800 Pence angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen.
JPMorgan hat das Kursziel für Fedex <US31428X1063> von 359 auf 350 US-Dollar gesenkt, die Einstufung aber auf "Overweight" belassen.
JPMorgan hat das Kursziel für Wacker Chemie <DE000WCH8881> nach einem Kapitalmarkttag von 120 auf 114 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Neutral" belassen.<
<ag/red>