Spätestens mit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie haben Edelmetalle wie Gold und Silber ein Comeback erlebt. Die Verwerfungen und unklaren Aussichten an den Börsen hatten dazu geführt, dass viele Anlegerinnen und Anleger sich in diese traditionell sicheren Häfen geflüchtet haben, um den starken Schwankungen bei Wertpapieren zu umgehen. Zwischenzeitlich kannten die Börsen dann wieder nur das Leben auf der Überholspur, und dennoch war die Beliebtheit von Gold und Silber nicht gesunken. Gerade auch getrieben durch diese Höchststände, Überwertungen und Angst vor Rücksetzern und der nahenden Ankunft der Inflation investierten die Anlegerinnen und Anleger weiter zuverlässig in Edelmetalle.

Dann kamen die rasant steigende Inflation und der Krieg in der Ukraine, und Gold und Silber machten sich auf, ihre Höchstbewertungen der ersten Corona-Phase wieder anzugreifen. Das war aber ein kurzfristiger Effekt, denn aufgrund des multiplen Krisen 2022 sind alle Assetklassen schwach. Wir sehen daher derzeit eine Kaufgelegenheit für beide Edelmetalle. Die derzeit tendenziell niedrigen Bewertungen laden dazu ein, für den Vermögensschutz und zum Aufbau langfristiger Wertsteigerungspotenziale in Edelmetalle zu investieren.

Silber kann aller Wahrscheinlichkeit nach nur noch gut 20 Jahre gefördert werden, und derzeit werden etwa zwei Drittel der weltweiten Jahresförderung verbraucht. Das heißt, sie sind weg vom Markt, solange Silber nicht stärker recycelt wird. Nach derzeitigen Erkenntnissen des US Geological Survey reichen die bekannten weltweiten wirtschaftlich abbaubaren Silberreserven nur noch ca. 13 Jahre aus, bis die Minen ausgebeutet worden sind. Andere Experten rechnen mit gut 20 Jahren, da weitere Minen Fördergenehmigungen bekommen werden, die heute mit ihren Lagerstätten noch nicht bekannt sind.

Das Edelmetall wird bei vielen industriellen Anwendungen genutzt, sodass ein kontinuierlicher Verbrauch vorliegt. Die Bedarfe an Silber können also auf natürlichem Wege durch den Abbau nicht mehr ewig gedeckt werden. Daher werden Angebot und Nachfrage als die herausragenden marktwirtschaftlichen Prinzipien in Zukunft die kurstreibenden Faktoren sein. Beispielsweise bekommt der Einsatz von Silber speziell im E-Mobilitätssektor eine ganz neue Bedeutung. Für jedes neue E-Auto schätzt man einen Verbrauch von rund zwei Unzen Silber. Silber hat also eine große Zukunft, ob physisch in Form von Münzen oder Barren oder alternativ als einer der gängigen ETCs.

Das gilt auch für Gold. Das Edelmetall ist weiterhin ideales Diversifikationselement in der Portfolio-Allokation und als Ergänzung zu Aktien und Immobilien. Wenn man sich die massiven Inflationsrisiken, die wirtschaftlichen Disruptionen und die gigantische private und staatliche Verschuldungsquote anschaut, bleibt Gold ein wesentliches Instrument im Vermögensschutz. In einer zinslosen Welt mit einem nie zuvor dagewesenen geldpolitischen Experiment ist dies eine nicht zu unterschätzende Eigenschaft. Daher wird der Goldpreis eine weitere positive Entwicklung nehmen. Experten halten einen Goldpreis von deutlich mehr als 4000 US-Dollar bis zum Jahr 2023 für möglich. Der derzeitige Rückgang bietet dabei eine attraktive Einstiegsgelegenheit.

Wer kein physisches Gold direkt erwerben will, kann auf Gold-ETFs setzen. Diese sind mit physischem Gold besichert, bilden die Goldpreisentwicklung ab und stellen rechtlich gesehen Sondervermögen dar. Der Vorteil der physischen Bescherung: Die bei der Verwahrstelle gelagerten Barren sind dem ETF zugeordnet, eindeutig identifizierbar und in Form einer exakten Liste von der Öffentlichkeit einsehbar. Ebenso vorteilhaft ist der flexible An- und Verkauf. Das Wertpapier Xetra-Gold ist mit physischem Gold hinterlegt, das jederzeit auslieferbar und nach einem Jahr steuerfrei ist.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

Aus dem Börse Express PDF vom 27.09. hier zum Download

 

 Screen 27092022