Kann man ohne jegliches Risiko Millionen mit Anleihen verdienen? Manche können das auf jeden Fall. Aber können wir das auch? Lasst uns unsere Optionen zusammen durchgehen.

Wie der Bund täglich 74,6 Mio. Euro verdient

Da in Europa und der Welt immer irgendwo Krise herrscht, bleiben die Zinsen unten und besonders sichere Häfen wie deutsche Staatsanleihen erfreuen sich großer Nachfrage. Deshalb kann Deutschland seit längerer Zeit Neuschulden zu Minuszinsen aufnehmen, selbst wenn die Laufzeit 28 Jahre beträgt und der Anleger folglich sein Geld – oder besser gesagt einen Großteil davon – erst 2048 wiedersieht.

So ist es am 13. Mai wieder passiert. Zwar schüttet die Bundesanleihe immerhin 1,25 % an Zinsen jährlich aus, aber dieser Geldsegen wird teuer erkauft: Stolze 139,9 Euro bezahlten institutionelle Anleger für je 100 Euro Nennbetrag, woraus sich eine negative Rendite von -0,13 % ergibt. Zusammen mit einem in der gleichen Woche ausgegebenen 7-jährigen Papier und einem Kurzläufer ergeben sich Erträge in Höhe von 522 Mio. Euro für den Fiskus, was pro Tag 74,6 Mio. Euro entspricht.

Völlig risikofrei kassiert der Bund auf diese Weise fast einen Euro pro Einwohner und Tag, in manchen Wochen sogar noch deutlich mehr. Das ist irgendwie schon eine schöne Sache, soweit man gewisse Nebeneffekte ausblendet. Aber es stellt sich auch die Frage, ob wir nicht auch in ähnlicher Weise direkt von dieser Situation profitieren könnten.

Am Anleihenmarkt engagieren?

Der Markt rund um Zinsen und Anleihen ist auf alle Fälle mindestens so vielfältig wie die Börse und bietet unzählige Möglichkeiten. Wer über die letzten Jahre dort investiert hat, der konnte dank des lange anhaltenden Zinstrends von erheblichen Kurssteigerungen profitieren. Zudem lässt sich mit Derivaten auf steigende und sinkende Zinsen genauso wie auf Risikoprämien setzen.

Dass sich hier gutes Geld verdienen lässt, steht außer Frage, aber risikofrei ist derzeit nicht drin. Bei Negativrenditen auf Anleihen muss man auf weitere Kurssteigerungen hoffen und bei Wetten auf Zinsänderungen gegen den Markt braucht man starke Nerven und auch etwas Glück. Die Mechanismen, die die Anleihekurse und Zinsen steuern, sind hochkomplex und auch die besten Experten sind sich nie einig.

Selbst Kredite zu Minuszinsen aufnehmen?

Toll wäre hingegen, wenn wir einen Weg finden würden, dass Anleger uns Geld anvertrauen und uns für das Aufbewahren bezahlen. Wir nehmen also beispielsweise 10 Mio. Euro an, zwacken davon 0,5 % für uns ab – und damit 50.000 Euro – und packen den Rest in bar in eine sicher versteckte Kiste. Zehn Jahre später geben wir das vergrabene Geld an die Eigentümer zurück, während wir mit den 50.000 Euro entweder eine Menge Spaß hatten oder den Grundstock für ein Vermögen gelegt haben.

Sollten zwischenzeitlich die Zinsen nach oben drehen oder eine Geldentwertung einsetzen, sieht die Sache sogar noch viel besser aus. Aber leider ist es nicht sehr realistisch, dass irgendwer uns so viel Geld zum langfristigen Aufbewahren gibt. Dafür bräuchten wir eine Kreditwürdigkeit, die mit Deutschland (oder auch der Schweiz oder Österreich) vergleichbar ist.

Dazu müssten wir entweder ein Portfolio an erstklassigen Immobilien besitzen, das wir zur Kreditbesicherung einbringen können. Oder wir haben ein Unternehmen, dessen Marktposition und Profitabilität so stark sind, dass die Rückzahlung in einigen Jahren als sicher gelten kann. Der lokale Schreinerbetrieb wird das nicht können, aber große Konzerne wie Siemens (WKN: 723610), Novartis (WKN: 904278) oder Nestlé (WKN: A0Q4DC) sind durchaus in der Lage, mehrjährige Anleihen zu Minusrenditen auszugeben.

Beispielsweise wird eine 2025 fällige Novartis-Anleihe, die 0,25 % bezahlt, aktuell mit einem kleinen Aufschlag gehandelt. Solche mittelfristigen Papiere waren zeitweise stark im negativen Terrain, während Kurzläufer für die stärksten Unternehmen wohl fast jederzeit zu Negativzinsen begebbar sind.

Falls neue Anleihen mit einem höheren Zins ausgestattet würden, könnte entsprechend ein deutlich höherer Preis verlangt werden, um folglich ähnlich wie der Staat Millionen zu kassieren – während das Unternehmen den Schuldendienst bequem über das profitable Tagesgeschäft decken kann.

Investieren in Top-Unternehmen

Eine gute Idee könnte es daher sein, nach Top-Unternehmen Ausschau zu halten, deren Kreditwürdigkeit über nahezu jeden Zweifel erhaben ist. Solche Konzerne sind in der Lage, selbst schlimmste Krisen zu überstehen und am Ende gestärkt herauszukommen, weil sie die Mittel haben, günstige Vermögenswerte während einer Rezession einzusammeln und dann im späteren Aufschwung zu Gold zu machen.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool empfiehlt Nestlé. 

Motley Fool Deutschland 2020