Erste Group - Steigende Risikokosten zehren am Gewinn
02.05.2020 | 13:04
Ein Soll- und Ist-Vergleich der Quartalszahlen:
Erste Group erzielte im 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2020 einen Umsatz von 1,66 Milliarden Euro (minus 6,1%), ein Betriebsergebnis von 551,7 Millionen Euro (minus 15,9%), einen Gewinn vor Steuern von 361,3 Millionen (minus 35,7%) und einen Überschuss von 235,3 Millionen Euro (minus 37,6%).
Der Bloomberg-Konsens rechnete beim Umsatz mit 1,75 Milliarden Euro gerechnet, das Betriebsergebnis wurde mit 625,6 Millionen veranschlagt und unterm Strich sollten 220,5 Millionen herauskommen.
Aktuell gibt es von Analysten 19x Kaufen, 4x Halten und 0x Verkaufen als Empfehlung bei einem mittleren Kursziel von 29,3 Euro - plus 44%.
Für die Erste Group steht das Jahr 2020 voll und ganz im Zeichen der Coronakrise. So rechnet die Bank aufgrund der Folgen der Krise für das Gesamtjahr mit deutlich höheren Risikokosten und weniger Gewinn. Im ersten Quartal blieb unterm Strich bereits um rund ein Drittel weniger übrig. Der Periodengewinn (nach Minderheiten) ging im ersten Quartal im Vergleich zur Vorjahresperiode um 37,6 Prozent auf 235,3 Mio. Euro zurück. Das Betriebsergebnis vor Wertminderungen fiel um 15,9 Prozent auf 551,7 Mio. Euro. Höhere Zins- und Provisionsüberschüsse konnten das schwächere Handelsergebnis nicht kompensieren. Im ersten Quartal verbuchte die Bank bereits höhere Risikokosten als noch ein Jahr davor. Diese würden jedoch das sich verschlechternde Makroumfeld noch nicht abbilden, sagt CEO Bernhard Spalt. Für die kommenden Quartale rechnet die Bank daher mit deutlich steigenden Risikokosten.
Für 2019 will die Bank ungeachtet der Empfehlungen der EZB sowie der europäischen Bankaufsicht weiter eine Dividende ausschütten. „Der Vorstand der Erste Group hat die feste Absicht, für 2019 eine Dividende auszuschütten, deren Höhe insbesondere von den herrschenden wirtschaftlichen Realitäten abhängig sein wird.” Ursprünglich war eine Ausschüttung von 1,50 Euro je Aktie vorgesehen. Im März kündigte die Bank im Zuge der Coronakrise an, die Dividende neu evaluieren zu wollen.
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