Die Bankenmärkte in Zentral- und Osteuropa werden in den nächsten drei Jahren kräftig wachsen, vor allem in den wichtigen Märkten Polen und Russland. Profitieren werden davon auch die österreichische Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI), die zu den größten westlichen Banken in der Region gehören.

Tschechien ist der stabilste Bankenmarkt in der Region und dennoch hoch profitabel - die durchschnittliche Eigenkapitalrendite (ROE) betrug dort im vergangenen Jahr ebenso wie in Rumänien und Russland knapp über 14 Prozent. Das war der höchste Wert seit 2007/2008, heißt es im "CEE Banking Sector Report 2019" der RBI. "Die österreichischen CEE-Banken scheinen wieder mehr Appetit und Spielraum für Wachstum in der Region zu haben", sagte Gunter Deuber, Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der RBI. Ihr Marktanteil unter den großen Banken, die in der Region tätig sind, sei 2018 wieder auf den früheren Rekordwert von über 40 Prozent gestiegen.

Zum ersten Mal seit mehreren Jahren habe im Vorjahr kein einziger Bankenmarkt in CEE insgesamt Verluste gemacht, erklärte Deuber. Die Ertragsraten des CEE-Bankensektors hätten im Vorjahr das höchste Niveau der letzten fünf bis sechs Jahre erreicht. Die Eigenkapitalrendite habe in der Region die Schwelle von 12 Prozent überschritten, und besonders bemerkenswert sei die breite Basis dieser Erholung. Alle Kernmärkte - Zentraleuropa, Südosteuropa und Osteuropa - hätten 2018 zweistellige ROE-Raten verzeichnet. Auch die Bankenmärkte in Russland und der Ukraine hätten sich erholt.

Unterstützt wurde die Ertragsentwicklung durch eine weitere Verbesserung der Kreditqualität, das höchste Kreditwachstum seit 2011 und eine Stabilisierung der Netto-Zinsmargen in den wichtigen Märkten. Es werde nicht einfach werden, die gute positive Wachstums- und Ertragsentwicklung des Vorjahres heuer zu übertreffen, heißt es in dem Bericht.