Im Ringen um die Klimawende wird die Europäische Investitionsbank (EIB) ab Ende 2021 die Förderung fossiler Energien wie Kohle, Öl und Gas stark einschränken. Das entschieden Vertreter der EU-Staaten am Donnerstagabend bei einem Treffen in Luxemburg.

Die EIB hatte im Sommer einen neuen Kurs vorgeschlagen, um angesichts des Klimawandels die Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu schaffen und die Wirtschaft bis 2050 so umzubauen, dass keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre geblasen werden.

In den vergangenen Jahren förderte die Bank bereits keine Kohlekraft mehr direkt, Streitpunkt zuletzt waren allerdings Ausnahmen für Erdgasprojekte.

Erdgas verursacht bei der Verbrennung weniger Treibhausgase als etwa Kohle und wird von der Bundesregierung als Übergangslösung bis zur Umstellung auf erneuerbare Energien gesehen. Die Gegner wenden ein: Heute Milliarden in neue Gaspipelines und Kraftwerke zu stecken bedeute, die Nutzung noch auf Jahrzehnte fortzuschreiben.

In den neuen EIB-Förderregeln ist nun vorgesehen, dass pro erzeugter Kilowattstunde Strom lediglich 250 Gramm CO2 anfallen dürfen. Bei traditionellen Gaskraftwerken liegt der Wert in der Regel höher. Der EIB-Grenzwert lag bislang bei 550 Gramm.

Die EIB gehört den derzeit 28 EU-Staaten, ihre Anteile am Kapital der Bank richten sich nach ihrem wirtschaftlichen Gewicht innerhalb der EU zum Zeitpunkt ihres Beitritts. Seit ihrer Gründung 1958 hat die EIB Kredite im Wert von mehr als einer Billion Euro vergeben.

Die Entscheidung nun wurde von einer breiten Mehrheit der Anteilseigner-Staaten getragen, hieß es. Auch Deutschland unterstützte die Änderungen demnach./asa/DP/he

AXC0356 2019-11-14/21:29

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