ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Evonik will an
seinen deutschen Standorten Erdgas teilweise durch andere Stoffe
ersetzen. Insgesamt könnten bis zu 40 Prozent des deutschen
Evonik-Erdgasbezugs ohne nennenswerte Einschränkung der
Chemieproduktion ersetzt werden, berichtete das Unternehmen am
Montag in Essen. Evonik bezieht nach eigenen Angaben insgesamt rund
15 Terawattstunden (TWh) Erdgas pro Jahr. Es wird zum überwiegenden
Teil zur Energie- und Dampferzeugung genutzt. Gut ein Drittel davon
entfällt auf Deutschland, also rund 5 TWh. Die Menge entspricht rund
0,5 Prozent des gesamten Erdgasverbrauchs in Deutschland im
vergangenen Jahr.
Die bedeutendste Maßnahme werde am Standort in Marl realisiert, hieß
es. Im dortigen Gaskraftwerk will Evonik Liquefied Petroleum Gas
(LPG) anstatt Erdgas zur Energieerzeugung nutzen. Im Unterschied zu
vor allem aus Methan bestehenden Erdgas besteht LPG vor allem aus
Butangas, das in dem Chemiewerk als Nebenprodukt anfällt. Bislang
wurde es von der Gelsenkirchener Raffinerie des Mineralölkonzerns BP
abgenommen. BP und Evonik wollen jetzt gemeinsam
"eine ausreichende LPG-Versorgung in Marl sicherstellen". Einen
weiteren Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung soll der
Weiterbetrieb des Evonik-Kohlekraftwerks Marl leisten. Dessen
Stilllegung war ursprünglich für dieses Jahr geplant. An anderen
Standorten will Evonik Erdgas teilweise durch Heizöl ersetzen.
Entsprechende Investitionen seien bereits eingeleitet worden, sagte
ein Sprecher./tob/DP/jha
ISIN GB0007980591 DE000EVNK013
AXC0148 2022-08-08/13:39
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