Die Aktie von Fielmann (WKN: 577220) ist eine der bemerkenswerteren und defensiveren Dividendenaktien, die unsere zweite heimische Börsenliga zu bieten hat. Seit ca. anderthalb Jahrzehnten erhöht die Optikerkette stets die eigene Dividende, möglicherweise lediglich eine Ausprägung der defensiven Klasse dieser Aktie.

Doch wäre das Papier auch für einen Starinvestor wie Warren Buffett interessant? Eine spannende Frage, der wir uns im Folgenden einmal widmen wollen. Betrachten wir in diesem Sinne, was dem Orakel von Omaha hier grundsätzlich gefallen könnte und wo er möglicherweise die Nase rümpfen würde.

Die reizvollen Seiten von Fielmann

Grundsätzlich könnte es einige Dinge geben, die für Warren Buffett bei Fielmann durchaus interessant wären. Als Optikerkette fußt das Geschäftsmodell auf einem relativ verständlichen und grundsoliden Fundament. Brillen und andere Sehhilfen werden schließlich immer benötigt, das scheint ein Dauerläuferthema zu sein.

Vielleicht sogar mehr denn je. Immer mehr Menschen sind gegenwärtig immer früher auf Sehhilfen angewiesen, teilweise sogar bereits im Kindesalter. Mit immer mehr Bildschirmen, Smartphones und weiteren Mattscheiben, die uns im Alltag begleiten, werden die Augen stetig strapaziert, das könnte ein klarer, langfristiger Wachstumsmarkt sein, der hier ausgereizt werden kann. Gewiss vom Geschäftsmodell her einfach und wachsend, so wie es das Orakel von Omaha vom Grundsatz her mag.

Fielmann verfolgt hierbei außerdem eine langfristige Strategie mit einer langfristigen Expansion. Das Management rührt dabei aus der Familie, ist mit dem neuen CEO jedoch vergleichsweise jung. Da die Gründerfamilie allerdings viel Skin in the Game besitzt, werden hier langfristige Entscheidungen heraus getroffen, die zu langfristigem Wachstum führen werden. Eine Vision, die wohl auch der Starinvestor als Eigner gerne teilen würde.

Grundsätzlich ist die Marktstellung von Fielmann dabei als Marktführer im stationären Bereich gefestigt, zumindest innerhalb Deutschlands. Im Onlinemarkt besitzt man zwar lediglich einen Anteil von 5 %, der jedoch, auch aufgrund des starken Service und der Qualität von Fielmann, weiter ausgebaut werden könnte. Geschäftsmodell, Vision, Marktführerschaft und auch das Management können daher Bereiche sein, die Warren Buffett grundsätzlich gefallen.

Dinge, die womöglich weniger passen

Allerdings könnte es auch einige Aspekte geben, die den Starinvestor möglicherweise zögern ließen. Einerseits dürfte das wohl die derzeitige Bewertung sein. Mit einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis von ca. 36 ist die Aktie alles andere als preiswert bewertet und die aktuelle Dividendenrendite von ca. 2,6 % weist ebenfalls nicht gerade auf ein günstiges Bewertungsmaß hin.

Vor allem, weil der Gewinn innerhalb der ersten neun Monate des letzten Geschäftsjahres lediglich um knapp 5,5 % gewachsen ist. Die Fielmann-Aktie könnte daher, trotz ihrer defensiven Klasse, vielleicht ein wenig teuer sein.

Ein weiteres Hindernis könnte außerdem die Marktkapitalisierung sein. Mit lediglich 6,13 Mrd. Euro ist Fielmann vergleichsweise klein für Warren Buffett und Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2), das es gegenwärtig auf ein Börsengewicht von über 560 Mrd. US-Dollar bringt.

Selbst wenn der Starinvestor Fielmann gänzlich kaufen würde mit seinen 128 Mrd. US-Dollar an Cash, so würde das Unternehmen lediglich einen kleinen Teil zum Erfolg des Konzerns beisteuern. Weder das Cashproblem noch eine starke Rendite könnte die Fielmann-Aktie hier daher bedeuten, weshalb das Orakel von Omaha hier womöglich ebenfalls weitersuchen würde.

Aber Augen auf das Wesentliche

Wenn wir uns an dieser Stelle jedoch auf das Wesentliche zurückbesinnen, so ist eine Investition zwar unwahrscheinlich, allerdings könnte es hier viele Dinge geben, die dem Starinvestor gefallen könnten. Vor allem unternehmensseitig hat Fielmann viel zu bieten, das man auch oder gerade als Kleininvestor honorieren kann.

Die Bewertung ist hier zwar hoch, allerdings könnte die Aktie einen Platz auf einer Watchlist verdient haben. Vielleicht nicht auf der von Warren Buffett, der nach größeren Unternehmen Ausschau halten dürfte. Jedoch vielleicht auf deiner, denn die Chancen stehen nicht schlecht dafür, dass du ein solches Größenproblem bei deinen Investitionen noch nicht hast.

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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway und von Fielmann. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Puts auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short March 2020 $225 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Motley Fool Deutschland 2020