Wien (OTS) - Die österreichischen Wertpapierunternehmen haben sich in den vergangenen Jahren als Finanzdienstleister für institutionelle Investoren profiliert. Die 112 von der FMA konzessionierten Wertpapierfirmen und Wertpapierdienstleistungsunternehmen (Stand:
31.12.2020) haben im Vorjahr zusammen ein Kundenvermögen von rund € 51 Mrd. betreut, wobei ihnen der weitaus überwiegende Teil des Geldes, nämlich 90,41%, von professionellen Kunden anvertraut wurde. Bei der individuellen Portfolioverwaltung, in der insgesamt € 23,2 Mrd. gemanagt werden, beträgt der Anteil der professionellen Kunden, gemessen am verwalteten Vermögen, bereits 93,4%. Gemessen an den Umsatzerlösen macht die Portfolioverwaltung mit € 88,5 Mio. mehr als 50% des Geschäfts aus. Überdies verwalten die in Österreich tätigen Wertpapierfirmen als Drittmanager von Investmentfonds € 12,7 Mrd.

Großkunden versus externer Vertrieb

Neben dem hohen Anteil an professionellen Kunden sowie der Betreuung von Großkunden und Verwaltung großer Volumina liegt verstärkt ein Fokus auf dem externen Vertrieb. 40% der Wertpapierunternehmen setzen externe Vermittler ein, ihr Anteil am Umsatz beträgt in etwa 25%.

Trend zu dynamischer Veranlagungsstrategie

Sowohl bei Privatkunden als auch bei professionellen Kunden setzen die heimischen Wertpapierunternehmen vor allem auf eine dynamische Veranlagungsstrategie. Insbesondere professionelle Kunden bewegen sich vermehrt weg von konservativen und hin zu dynamischen Veranlagungsstrategien. Bei den eingesetzten Finanzinstrumenten dominieren Investmentfonds gemäß der EU-Richtlinie betreffend bestimmte Organismen für gemeinsame Anlage in Wertpapieren (OGAW) und Alternative Investmentfonds (AIF) sowie Aktien und Anleihen.

Neues Regime in der Wertpapieraufsicht

Nach dem in den vergangenen Jahren vollzogenen Strukturwandel auf dem Markt der österreichischen Wertpapierunternehmen bereitet sich die Branche bereits intensiv auf die Umsetzung des neuen europäischen Regulierungsregimes, der „Investment Firms Directive“ (IFD) und der „Investment Firms Regulation“ (IFR) vor, die den Markt für Wertpapierfirmen auf ein völlig neues Fundament stellen werden.