Nach der Bankenkrise im März ließen die Ansteckungsrisiken im April weitgehend nach. Gegen Monatsende tauchten zwar erneut Bedenken hinsichtlich der First Republic Bank auf, die jedoch nur von kurzer Dauer waren: JP Morgan übernahm die Bank im Rahmen einer von der US-Regierung geführten Transaktion. Insgesamt stiegen die weltweiten Aktienmärkte im April um 1,4%, und die weltweiten Staatsanleihen legten um 0,1% zu (in US-Dollar, ungesichert).

Aktienfonds verzeichneten im vergangenen Monat Nettoabflüsse in Höhe von 1,3 Mrd. Euro, das schlechteste Monatsergebnis seit Oktober 2022. Einmal mehr verbirgt sich hinter dieser Zahl ein großer Unterschied zwischen aktiven und passiven Strategien. Innerhalb des Aktienspektrums waren globale Large-Cap-Blend-Equity- und globale Emerging-Markets-Aktienfonds mit Zuflüssen von 6,0 Mrd. Euro bzw. 1,5 Mrd. Euro sowie globale Small-/Mid-Cap-Aktienfonds (1,2 Mrd. Euro) die größten Gewinner.

Rentenfonds verzeichneten mit Netto-Neuzeichnungen in Höhe von 14,8 Mrd. Euro den sechsten Monat in Folge positive Zuflüsse. Der Großteil dieser Zuflüsse zielte auf Fonds ab, die in Euro-Staatsanleihen und Anleihen mit fester Laufzeit investiert sind - die Portfolios dieser Fonds enthalten Anleihen, deren Verfallsdatum mit dem angestrebten Fälligkeitsdatum des Fonds übereinstimmt, und alle Anleihen werden bis zur Fälligkeit gehalten.

Im vergangenen Monat stiegen Anleihen in Erwartung des Endes des Zinserhöhungszyklus weiter an. Gleichzeitig verengten sich die Credits Spreads, da sich die Märkte von einem wahllosen Ausverkauf nach den Ereignissen um die Silicon Valley Bank und die Credit Suisse erholten, was zu positiven Gesamtrenditen bei Investment-Grade- und High-Yield-Anleihen führte.

Mischfonds und alternative Strategien waren auch in diesem Monat die größten Verlierer: 4,9 Mrd. Euro bzw. 1,5 Mrd. wurden abgezogen. Insbesondere Allokationsfonds hatten seit Mai 2022 nur zwei positive Monate, was die Mittelzuflüsse angeht, und verzeichneten im letzten Jahr Nettoabflüsse von über 40 Mrd. Euro.

Geldmarktfonds wurden im vergangenen Monat mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von 17,2 Mrd. Euro bedacht.

Das Vermögen langfristiger Fonds mit Sitz in Europa ging leicht zurück und belief sich Ende April 2023 auf 10,648 Billionen Euro, gegenüber 10,731 Billionen am 31. März.

Passive Fonds sammeln mehr Gelder ein.

Langfristige Indexfonds verzeichneten im April Zuflüsse von 17,2 Mrd. Euro, während aktiv verwaltete Fonds 6,0 Mrd. einnahmen. Mit Ausnahme von festverzinslichen Wertpapieren gab es im vergangenen Monat in allen wichtigen Anlageklassen Abflüsse aus aktiven Strategien.

So konnten beispielsweise seit November 2022 sowohl aktive als auch passive Aktienstrategien frisches Geld einsammeln. Doch im April gab es zwei unterschiedliche Entwicklungen: Im April verloren aktiv verwaltete Aktienfonds 10,0 Mrd. Euro, während passive Aktienprodukte 8,7 Mrd. einsammelten.

Der Marktanteil der langfristigen Indexfonds stieg von 23,07% im April 2022 auf 24,91% im April 2023. Unter Einbeziehung der Geldmarktfonds, die von aktiven Managern verwaltet werden, lag der Marktanteil der Indexfonds bei 21,73%, gegenüber 20,51% 12 Monate zuvor.

Artikel 9-Fonds bleiben gefragt.

Fonds, die in den Anwendungsbereich von Artikel 8 der Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzierungen (SFDR) fallen, verzeichneten im April einen weiteren negativen Monat (minus 1,0 Mrd. Euro). Andererseits investierten die Anleger im vergangenen Monat den gleichen Betrag in "dunkelgrüne" Strategien (Artikel 9).

Was das organische Wachstum betrifft, so verzeichneten die Artikel 9-Fonds im bisherigen Jahresverlauf eine organische Wachstumsrate von 1,85 Prozent. Artikel 8-Fonds verzeichneten im gleichen Zeitraum ein organisches Wachstum von 0,56 Prozent. Fonds, die laut SFDR als nicht nachhaltig klassifiziert sind, verzeichneten zwischen Januar und April eine durchschnittliche organische Wachstumsrate zwischen 0,81 und 1,15 Prozent.

Fondshäuser: iShares vorne, Credit Suisse hinten.

IShares führte mit fast 4,5 Mrd. Euro die Liste der Fondshäuser an. Allein der Core Euro Corporate Bond ETF des Vermögensverwalters steuerte 1,1 Mrd. bei. Im vergangenen Monat hatte iShares mit Nettomittelzuflüssen von 7,6 Mrd. Euro ebenfalls an der Spitze gelegen. Der zweite Platz ging an Vanguard mit Zuflüssen in Höhe von 2,5 Mrd. Euro, gegenüber 3,8 Mrd. im März.

Die Credit Suisse verzeichnete im April derweil die größten Abflüsse (1,85 Mrd. Euro). Nach der Übernahme durch die UBS Mitte März zogen die Anleger weiter Geld aus dem angeschlagenen Schweizer Vermögensverwalter ab. Im dritten Monat des Jahres waren der Bank 4,6 Milliarden Euro abgeflossen. Die Serie mit Abflüssen begann bereits im April 2022, und nur ein einziges Mal, im Januar 2023, drehten die Kapitalflüsse ins Positive.

 

 

 

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