Frank Weingarts, Head of Private Investor Products Austria im Team onemarkets der UniCredit und Mitglied des Vorstands des Zertifikate Forum Austria seit der Gründung im Jahr 2006, folgt Heike Arbter, die ihr Vorstandsmandat im Vorfeld ihrer Berufung zum Vorstand der Raiffeisen Centrobank zurücklegte. Arbter wechselt in den Aufsichtsrat des Zertifikate Forum Austria und übernahm das Mandat von Wilhelm Celeda, der den Vorstandsvorsitz der Kathrein Bank übernehmen wird, und wurde als dessen Vorsitzende gewählt. Im Börse Express-Gespräch mit Frank Weingarts fällt immer wieder das Stichwort Know-how. Denn die Weitergabe von Know-how in Form von (Finanz-)Ausbildung der Kunden – aber auch der Berater – bleibt, wie schon bei Weingarts Vorgängerin Heike Arbter, auch nach dem Stabswechsel ganz oben auf der Agenda des ZFAs. Eine Praxis, die für Weingarts nichts Neues ist, da er dieses Programm bereits bei der UniCredit umsetzt. „In der Regel kauft der Selbstentscheider Zertifikate. Das ist meistens jener Anleger, der bewusst Risiko eingeht. Daher bedarf es eines sehr hohen Produkt-Know-hows“, sagt Weingarts. Diverse (Finanz-)Messe-Auftritte, Webinare etc. zeigen das.

Aber was ist mit dem Großteil an Kunden, denen das entsprechende Know-how fehlt? „Die Masse setzt sich nicht so mit Produkten auseinander, das stimmt“, sagt Weingarts. Und: „Das sind aber ohnehin jene Kunden, die in die Bank, zu ihrem Anlageberater gehen. Und da haben wir auch ein konservativeres Produktuniversum im Angebot“. Was laut Weingarts auch zunehmend angenommen wird: „Wir haben uns in der Bank Austria enorm weiterentwickelt, den Marktanteil in Österreich ordentlich gesteigert“. Das erklärt Weingarts unter anderem mit dem Vorteil des Vertriebskanals über die Bankfilialen der UniCredit-Tochter Bank Austria. „Wir haben im Berater den Mehrwert erkannt. Er ist derjenige, der Produkte erklären kann, der die Brücke von der normalen Geldanlage übers Sparbuchsparen zu Wertpapieren bildet.“

Dieser erste Schritt geht laut Weingarts fast immer über Garantie-Produkte. Etwa eine Zins Garant Anleihe für jene Anleger, die trotz des niedrigen Zinsniveaus regelmäßige Zinseinnahmen bei höchstmöglicher Sicherheit haben möchten. „Das bieten wir mit fixen 0,5 Prozent - und der Chance, an einer eventuellen positiven Wertentwicklung etwa eines Aktienindex-Baskets zu setzen. Aber eben mit der Garantie eines 100prozentigen Kapitalschutzes.“

Schritt zwei in die Welt der Wertpapiere erfolgt dann zumeist über Garant-Anleihen mit einer dahinterstehenden Anlagestory: „Da geht es dann nicht mehr um den fixen Zinskupon, nur noch um die Story, aber eben auch mit einer Kapitalgarantie versehen“, sagt Weingarts. Themen sind dabei etwa sogenannte Megatrends wie Wasser, die zunehmende Überalterung der Bevölkerung oder disruptive Gelegenheiten. Das dann oft auf Basis bereits etablierter Fondslösungen. Spezialthemen gibt es im nächsten Schritt auch ohne Kapitalgarantie – etwa ein neues Index-Zertifikat auf den eigens kreierten Bang-Index: „Bei FANG (Anm. Facebook, Amazon, Netflix, Google) sind unsere Kollegen im Research der Meinung, dass die Story schon sehr weit gelaufen ist – und es jetzt in Richtung BANG geht – das Minen- und Goldthema. Der BANG-Index setzt sich aus Barrick Gold, Anglogold Ashanti, Newcrest Mining und Gold Road Resources zusammen.

Nächster Schritt in der Anlageberatung sind dann Express- bzw. Aktienanleihen. Wobei nur Produkte auf Basiswerte angeboten werden, denen das Researchteam von Kepler Cheuvreux zumindest ein Rating von Neutral vergibt. „Wir setzen in der Anlageberatung keine Basiswerte ein, von denen wir nicht überzeugt sind, dass diese auch steigen können“, sagt Weingarts. Und verweist gleich auf noch etwas, das Bank Austria-Produkte auszeichnet: Aktien-Produkte weisen eine Barriere von 60 Prozent des Startwerts auf, bei Index-Produkten sind es 70 Prozent. Das unterschiedliche Risiko zwischen den Basiswerten spiegelt sich dann in der Höhe des Zinskupons wider. Was es in der Beratung auch leichter anschaulich macht, wenn das Thema Risiko auf dem Tapet ist. 

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