Fresenius (WKN: 578560) hat seine Zahlen zum dritten Quartal 2022 veröffentlicht. Sie fielen erwartungsgemäß schwächer aus als in den früheren Erfolgsjahren.

Demnach stieg der Umsatz um 12 % auf 10.459 Mio. Euro, während der Nettogewinn um 15 % auf 371 Mio. Euro fiel. Währungsbereinigt legte der Umsatz noch 5 % zu und der Gewinn sank um 22 %.

Fresenius-Baustellen und -Lichtblicke

Den Konzern belasten derzeit gleich mehrere Faktoren. So leidet die wichtige Dialysetochter Fresenius Medical Care (WKN: 578580) unter steigenden Kosten, dem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld und fehlenden Fachkräften, die zudem hohe Löhne fordern. Hier stieg im dritten Quartal 2022 zwar der Umsatz um 15 % auf 5.096 Mio. Euro, aber das Ergebnis reduzierte sich um 17 % auf 231 Mio. Euro.

Hinzu kommt, dass Fresenius Medical Care den Rückgang seiner Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2022 vom hohen Zehner- auf einen nun hohen Zehner- bis mittleren Zwanziger-Prozentbereich erweitert.

Fresenius musste zudem bei der Vamed-Tochter im internationalen Projekt- und Servicegeschäft Vermögenswerte neu bemessen. Hier stieg der Umsatz im dritten Quartal 2022 um 11 % auf 572 Mio. Euro. Doch der Gewinn sank um 64 % auf nur noch 5 Mio. Euro. Positiv fällt hingegen der Auftragseingang aus, der von 120 auf 153 Mio. Euro stieg.

Fresenius belasten weiterhin Lieferkettenengpässe, Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die hohe Inflation, steigende Gas- und Strompreise sowie die Folgen des Ukrainekrieges. Letzterer führte in den ersten drei Quartalen 2022 zu Mehrbelastungen in Höhe von 24 Mio. Euro.

Die auf intravenös zu verabreichende generische Arzneimittel spezialisierte Kabi-Tochter verbesserte im dritten Quartal 2022 ihren Umsatz um 12 % auf 2.071 Mio. Euro. Der Gewinn sank allerdings auch hier um 11 % auf 184 Mio. Euro. Grund sind die steigende Kosteninflation, Herausforderungen in den Lieferketten sowie der anhaltende Wettbewerbsdruck.

Doch es gibt auch Lichtblicke. So verbuchte die ebenfalls bedeutende Krankenhaustochter Helios einen Umsatzzuwachs um 8 % auf 2.829 Mio. Euro. Das Ergebnis wuchs sogar leicht um 2 % auf 138 Mio. Euro. Der Konzern profitiert hier von wieder steigenden Fallzahlen.

Fresenius kürzt die Prognose

Aufgrund der verschiedenen Belastungsfaktoren geht der Fresenius-Konzern im Gesamtjahr 2022 nun von einem Rückgang des währungsbereinigten Ergebnisses um 10 % statt bisher im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Das währungsbereinigte Konzernumsatzwachstum soll unverändert im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich liegen.

Aktien nehmen Besserung vorweg

Und dennoch stiegen die Aktien heute zeitweise um 4,84 % (31.10.2022). Wie passt das zusammen?

Zum einen erzielt Fresenius weiterhin Gewinne und kann so die aktuelle Situation gut meistern. Zum anderen ist der Kurs bereits um 70,6 % gefallen, was mit der Ergebnisentwicklung nicht zusammenpasst (31.10.2022).

Der Markt hat überreagiert, weshalb die Aktien jetzt unterbewertet sind. Fresenius hat zudem umfangreiche Sanierungsmaßnahmen angekündigt, die sich zukünftig positiv auf den Gewinn auswirken.

Der Artikel Fresenius-Aktie: Warum schlechte News zu einem Kursplus von 4,84 % führen ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.

Motley Fool Deutschland 2022