Die jüngsten Kursrückgänge an den weltweiten Aktienmärkten haben natürlich auch Zertifikate erfasst, die auf Aktien als Basiswert setzen. Was aber mit Blick nach vorne plötzlich zu einem Renditeturbo werden kann. Ein Beispiel dafür ist das Nominierungsprodukt der HSBC zum Zertifikat des Monats: eine Aktienanleihe auf den Gesundheitskonzern Fresenius, der über seine Tochter Fresenius Medical Care auch beim österreichischen Spitalsdienstleister Vamed das Sagen hat. Auf jeden Fall erzielen Käufer des Produkts jetzt mit der fixen Verzinsung von 6,4% eine Rendite von rund 7,1 Prozent (da das Produkt mit 86% der Nominale gekauft werden kann). Und im optimalen Fall werden daraus sogar 22 Prozent, wenn die Nominale am Schluss zu 100 Prozent getilgt wird. Im schlimmsten Fall gibt’s die 7,1% an Rendite (6,4% für Zeichner der Emission) - und die aktuellen 14% Verlust für Zeichner (6,9 abzüglich des Zinskupons) hat man sich auch erspart.

Solche interessante Möglichkeiten des Sekundärmarkts bündelt HSBC auf ihrer Homepage unter der Rubrik ‘Handverlesen’. Im Fall von Aktienanleihen sind das Produkte, deren bisherige Laufzeit maximal 12 Monate betrug, deren Restlaufzeit maximal 24 Monate beträgt, deren Zinssatz p.a. mindestens 6% beträgt und deren maximale Rendite p.a. mindestens 5% beträgt.

Im Fall von Fresenius - aktueller Kurs 42,9 Euro - bekommen Anleger die 100 Prozent an Nominale zurück, wenn der Aktienkurs zu Laufzeitende bei zumindest 49 Euro - dem Basispreis - notiert. Andernfalls werden statt der Nominale 20 Fresenius-Aktien (1000 Nominale durch 49 Euro Basispreis) geliefert (die knapp halbe Aktie wird als Barausgleich ausgezahlt).

Die Chancen auf einen positiven Ausgang des Investments stehen mit Blick auf die Analysten-Erwartungen nicht schlecht: das durchschnittliche Kursziel mit Blick 12 Monate voraus liegt bei 60,0 Euro - das tiefste bei 44,0, was für Jetzt-Käufer des Zertifikats immer noch ein Plus wäre. All das wohl auch, da der Konzern aus Bad Homburg trotz einiger Belastungsproben größere Gefahren im laufenden Jahr stets abwenden konnte. Bereits im April hatte sich Fresenius überraschend aus der geplanten Akquisition von Akorn zurückgezogen, da Zweifel an den Informationen des amerikanischen Generikaherstellers aufkamen, die das Vertrauen zerrütteten. Eine Klage Akorns, um die Übernahme per Gerichtsbeschluss zu erwirken, wurde erfolgreich abgewehrt. Ein weiterer erfolgreicher Befreiungsschlag folgte Anfang November in Kalifornien. Dort wurde ein Bürgerbegehren bezüglich einer rapide gekürzten Unterstützung von Dialysebehandlungen von den dortigen Wählern abgelehnt. FMC hatte hierfür teure Informationskampagnen gestartet. Eine Billigung des Begehrens hätte für hohe offenstehende Kosten gesorgt, die für Patienten nicht tragbar gewesen wären und daher bei den Anbietern liegen geblieben wären. Schlimmstenfalls hätten aufgrund dessen Dialysekliniken schließen müssen. Die Ablehnung der Initiative sorgte an der Börse für einen deutlichen Kursanstieg von FMC. Da das Tochterunternehmen mehr als 50 Prozent des Umsatzes von Fresenius ausmacht, sollte dies den Ausblick für den Konzern ebenfalls stützen.

Info Aktienanleihe auf Fresenius

ISIN: DE000TR51186

Emittent: HSBC

Basiswert: Fresenius

Produkt: Aktien-Anleihe

1. Handelstag: 21.11.2018

Basispreis: 49,0 Euro

Bewertungstag: 20.12.2019

Nominale: 1000 Euro

Zinskupon: 6,4%

Kurs Produkt: 86%

max. Rendite: 22%

Rückzahlung: Bar / Aktienlieferung

Mehr gibt’s hier