In den Tarifverhandlungen für die 580 000 Beschäftigten der deutschen Chemie- und Pharmabranche will die Industriegewerkschaft BCE flexible Wahlmöglichkeiten zwischen Geld und Freizeit durchsetzen. Der Hauptvorstand beschloss am Dienstag in Hannover die Forderung nach "spürbaren Lohnsteigerungen", ohne eine Prozentzahl zu nennen. Künftig solle es ein persönliches "Zukunftskonto" in Höhe von jährlich 1000 Euro geben, über das jeder Mitarbeiter individuell verfügen könne. Neben der Umwandlung in zusätzliche freie Tage seien dabei etwa die direkte Auszahlung oder Nutzung für die Altersvorsorge denkbar.

Ein weiteres Element des geforderten Tarifpakets ist die Einrichtung einer bundesweit ersten tariflichen Pflegezusatzversicherung sowie eine Qualifizierungsoffensive zur Begleitung des digitalen Wandels. Die Pflegezusatzversicherung soll vom Arbeitgeber finanziert werden und die Finanzierungslücke zur gesetzlichen Vorsorge schließen. "Diese tarifpolitische Innovation soll unser Sicherheitsversprechen an die Beschäftigten sein", erklärte der Verhandlungsführer der IG Bergbau, Chemie, Energie, Ralf Sikorski. Für die Branche biete es zugleich ein Alleinstellungsmerkmal im Werben um Fachkräfte.

Am 19. September soll die Bundestarifkommission die endgültigen Forderungen beschließen, am 30. September starten die regionalen Gespräche zwischen IG BCE und Arbeitgebern. Am 21. Oktober wechseln beide Seiten dann zu zentralen Verhandlungen auf die Bundesebene./rek/DP/mis

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AXC0117 2019-06-18/11:18

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