Durch die Corona-Pandemie verbringen viele Menschen mehr Zeit mit Sport und in der Natur. Ein Profiteur dieser Entwicklung ist das amerikanische Unternehmen Garmin (WKN: A1C06B). Garmin ist als Hersteller von externen Navigationsgeräten in Autos berühmt geworden. Diese wurden in den letzten Jahren allerdings von eingebauten Lösungen und Smartphones mit entsprechenden Navigations-Apps verdrängt. Dieses Segment spielt in den Geschäftsberichten daher nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen liefern Fitnessarmbänder und Outdoor-Navigationsgeräte für Wandern, Fahrräder, Boote und kleine Flugzeuge den Umsatz.

Auf Jahressicht ist das Unternehmen an der Börse passabel durch die Krise gekommen. Der Aktienkurs ist aber auch nicht durch die Decke gegangen. Die Aktie notiert heute 10 % höher als vor zwölf Monaten (Stand: 22.01.2020). Eine wichtige Frage ist, wie abhängig Garmin vom aktuellen Trend zum Sport in der Natur während der Pandemie ist. Eine zusätzliche bedeutende Frage ist, ob Garmin gegenüber seinen Wettbewerbern wie Apple (WKN: 865985) über ausreichend Alleinstellungsmerkmale verfügt, die das Geschäftsmodell schützen.

Breit diversifiziertes Geschäftsmodell

Im Geschäftsjahr 2020 werden laut Garmin die Umsätze unterm Strich um ca. 7 % im Vergleich zum Vorjahr wachsen. In drei von fünf Segmenten rechnet man damit, zwischen 15 und 25 % zulegen zu können. Bei den Verlierern handelt es sich um die beiden kleinsten Segmente Luftfahrt und Auto.

In den zwei Bereichen erwartet Garmin allerdings auch Verbesserungen. So vermutet Garmin, dass sich das Produktsegment für die Luftfahrt wieder stabilisiert und langfristig auch wieder zulegen kann. Bei den Autos setzt man vor allem auf Partnerschaften mit BMW (WKN: 519003) oder Daimler (WKN: 710000). Hier liefert Garmin die Infotainment-Systeme für neue Fahrzeuge. Ich sehe Garmin daher tatsächlich breit und gut aufgestellt. Das Unternehmen ist nicht von einem Segment abhängig und kann flexibel reagieren. Sollte die Outdoor-Welle nach der Pandemie abebben, wird Garmin in anderen Bereichen profitieren.

In ihren Kategorien werden die Geräte von Garmin gerne als Maßstab genommen. Für einfache Anwendungsgebiete wie eine leichten Bergtour am Sonntag kann man natürlich auch einfach eine App wie Komoot mit einem Smartphone oder einer Smartwatch verwenden. Spätestens wenn es um Themen der Genauigkeit, Akkulaufzeit oder Empfangsqualität geht, werden Ambitioniertere auf die Lösungen eines spezialisierten Anbieters wie Garmin zurückgreifen. Die Garmin Connect App, in der die Aktivitätsdaten synchronisiert werden und dann einsehbar sind, zählt 10 Mio. monatlich aktive Kunden. Der Name Garmin ist damit in der Zielgruppe etabliert und profitiert von Mund-zu-Mund Empfehlungen innerhalb dieser.

Warum ich Garmin derzeit nicht kaufe

Laut Stefan Waldhauser vom Digital Leaders Fund imponiert die Konsequenz, mit der das Garmin-Management die Diversifikation des Unternehmens in verschiedene vertikale Märkte trotz eines wegbrechenden Kerngeschäftes bewältigt hat. Das Unternehmen ist nun in zahlreichen lukrativen Nischenmärkten sehr gut aufgestellt. Für ihn ist Garmin ein aktuell vernünftig bewerteter Digital Transformation Leader, der sich damit seinen Platz im Portfolio des Digital Leaders Fund (WKN: A2H7N2) verdient hat.

Dieser Argumentation kann ich durchaus folgen. Die Firma ist zudem mit einer Bruttomarge von 59 % und einer operativen Marge von 24 % hochprofitabel. Außerdem ist das Unternehmen schuldenfrei. Die Free-Cashflow-Rendite liegt für das Geschäftsjahr 2020 laut Schätzungen auf Marketscreener.com bei 3,4 %. Damit ist mir die Aktie aktuell etwas zu teuer. Sollte es hier zu einer Korrektur in den Bereich um 80 bis 90 Euro kommen, werde ich mir Garmin noch einmal genauer ansehen.

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Ist das die „nächste Netflix“ (und ein Corona-Gewinner)?

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Florian Hainzl besitzt Aktien von BMW und Anteile am Digital Leaders Fund. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple und empfiehlt BMW und Garmin.

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