Die Chemiegewerkschaft IG BCE fordert mehr Geld und eine Corona-Sonderzahlung für die bundesweit 40 000 Beschäftigten in der Papierindustrie. In der anstehenden Tarifrunde wolle man eine Anhebung der Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen oberhalb der Inflationsrate sowie eine einheitliche Prämie für Leistungen in der Pandemie durchsetzen, beschloss die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) am Donnerstag in Frankfurt.

Diese Prämie soll entweder ausgezahlt, für die tarifliche Altersvorsorge genutzt oder in freie Tage umgewandelt werden können. Auf eine feste Vertragslaufzeit legte sich die Bundestarifkommission bei ihrer Forderung nicht fest.

"Weltuntergangsszenarien werden wir in der Tarifrunde keinen Raum geben", erklärte IG-BCE-Verhandlungsführer Frieder Weißenborn. Viele Beschäftigte hätten in der Corona-Krise exorbitante Leistungen vollbracht.

Die Lage in der Branche sei sehr unterschiedlich. Während Toilettenpapierhersteller wegen coronabedingter Hamsterkäufe ein außergewöhnlich gutes Jahr hatten, litten Produzenten von Foto-Spezialpapier, weil weniger Menschen reisten und sich seltener Urlaubserinnerungen auf Fotopapier ausdruckten.

Die IG BCE will in der Tarifrunde zudem Verhandlungen zum Entgeltrahmentarifvertrag abschließen. Dieser soll bestehende Lohn- und Gehaltsrahmentarifverträge ablösen, um eine Gleichstellung zwischen Löhnen für Arbeiter und Gehälter für Angestellte zu erreichen. Die Tarifgespräche beginnen am 9. September in Ulm./als/DP/zb

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AXC0255 2020-07-23/14:44

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