Die Inflation steigt. In den USA liegt die Inflationsrate aktuell über fünf Prozent und in Europa über 3,5 Prozent. Seitens der Notenbanken hören Bürger und Anleger ausschließlich Beruhigungskommentare. So soll die Inflation nur vorübergehend so hoch sein. Zuletzt äußerte sich Isabel Schnabel, Mitglied des Direktoriums der EZB sehr deutlich in diese Richtung. Was die Notenbank und Schnabel bei ihren optimistischen Tönen verschweigen ist Folgendes:

• Unternehmen geben höheren Kosten, die durch Rohstoffe, die Lieferkettenproblematik und die Produktion entstehen doch an die Verbraucher weiter. Die Hoffnungen der EZB sind in diesem Fall trügerisch.

• Die Lohnsteigerungen wirken inflationär. Zu glauben, dass diese im aktuellen politischen Umfeld nachlassen, ist zumindest fahrlässig. Hinzu kommt die demografische Entwicklung, die ohnehin zu steigenden Kosten aufgrund vom Fachkräftemangel führen wird.

• Die Preise steigen nicht nur aufgrund von Basiseffekten, vielmehr steigen sie seit 24 Monaten, nur unterbrochen durch die Pandemie, kontinuierlich. So liegt das derzeitige Preisniveau in Deutschland ca. 2,8 Prozent über dem von 2019.

• Immobilienpreise und Mieten sind in den Zahlen der EZB nicht berücksichtigt, gleichzeitig sind sie mit einem Anstieg von über zehn Prozent einer der größten Preistreiber in Deutschland.

• Einer der zukünftigen Preistreiber wird schlicht unterschlagen. Die Kosten der Klimapolitik, die vor allem Unternehmen und Bürger tragen müssen, bleiben außerhalb aller Prognosen. Dabei werden die Kosten für den Klimawandel signifikant steigen. Dies gilt insbesondere für Transportkosten (z.B. Benzin und Diesel) und für einen weiter steigenden CO2 Preis.

Diese Themen sind nicht nur regional von Bedeutung, vielmehr spielen sie europa- und weltweit eine zunehmende Rolle. Somit ist der Boden für zukünftige Geldentwertung bereitet, auch wenn die EZB und die anderen Notenbanken die Anleger noch in Sicherheit wiegen.

Aktuell spielen diese Faktoren für den Goldpreis eine unterdurchschnittliche Rolle. Die Märkte wiegen sich in Sicherheit. Geringste Zinssteigerungen lösten Rückgänge im Goldpreis aus. Die Performance im laufenden Jahr ist mit rund minus sieben Prozent enttäuschend. Gleichzeitig haben sich die Rahmendaten für Gold erheblich verbessert. Die Goldproduktion ist seit 2019 rückläufig. Eine anziehende Nachfrage würde auf ein geringeres Angebot treffen. Das Verhältnis von Goldvermögen zu Geldvermögen hat sich seit der Pandemie weiter massiv zu Gunsten von Gold verschoben. Die fundamentale Situation vieler Goldunternehmen hat sich im Zuge von Kosteneinsparungen und Effizienzgewinnen ebenso deutlich verbessert. Dies ermöglicht zukünftig höhere Dividendenzahlungen an die Aktionäre. Nach zwei Jahren Konsolidierung verbessert sich nun auch die technische Verfassung des Edelmetalls und der Minengesellschaften an der Börse.

Legen Anleger alle Aspekte zu Grunde werden sie feststellen, dass Gold aktuell attraktiv bewertet ist, insbesondere im Vergleich zu Renten und Aktien. Dies gilt für Gold als Edelmetall, genauso wie für Goldminenaktien. Empfehlenswert ist weiter eine Goldquote von bis zu zehn Prozent Depotanteil.

Diese sollte Gold (z.B. Xetra-Gold, WKN A0S9GB), Goldminenfonds (ishare Goldproducer, WKN A1JKQJ) oder einzelne Minenwerte wie Barrick Gold (WKN 870450) umfassen. In Monaten wird sich herauskristallisieren, dass der aktuelle Goldpreis eine unterschätzte Chance darstellt. 

Aus dem Börse Express-PDF vom 28. September - hier zum kostenlosen Download

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