Die 2000er-Jahre: Das Internet nimmt an Fahrt auf

Vor der Jahrtausendwende war das Internet ein Kommunikationsmedium, das von vielen Menschen belächelt wurde – und das nicht zu Unrecht. Internetseiten waren oft eine lieblose Ansammlung von nicht enden wollenden Texten, und die damals allgegenwärtigen Werbebanner raubten den Nutzern den letzten Nerv.

 

Hinzu kam, dass die Verbindungsgeschwindigkeit quälend langsam war. Wer ins Internet gehen wollte, benötigte ein Modem. Dieses konnte jedoch nur arbeiten, wenn der Telefonanschluss für die Dauer der Internetverbindung lahmgelegt wurde. Eine Ausnahme waren IDSN-Anlagen, die sowohl die Telefonie als auch die Internetnutzung gestatteten.

 

Mit dem Aufkommen der schnelleren DSL-Leitungen setzte im Internet eine Zeitenwende ein. Webseiten bauten sich auf einmal innerhalb weniger Sekunden auf. Dies machte das Internet attraktiver und ermöglichte die Darstellung von Bildern und Videos. Zu diesem Zeitpunkt schlug die Stunde von Facebook – einem Portal, das Menschen weltweit vernetzte und wesentlich auf der Weitergabe von Bildern basierte.

 

Es dauerte jedoch bis 2005, ehe ein weiterer Gigant die Bühne betrat. Die Rede ist von YouTube, eine Gründung von drei Paypal-Mitarbeitern. Jawed Karim, Steve Chen und Chad Hurley entwickelten zu Beginn der Nullerjahre eine Plattform, die leicht zu bedienen war und einfach Spaß machte. Zwar wurde YouTube anfänglich noch von Katzenvideos dominiert, doch die Qualität der Clips erhöhte sich mit jedem Jahr. Der Siegeszug des heute weltgrößten Video-Portals war nicht mehr aufzuhalten.

 

Wie sich Google als Suchmaschine durchsetzte

Wer heute das Wort „Suchmaschine“ verwendet, meint im Grunde Google. Dabei gab es in der Frühzeit des Internets weit mehr Suchtools, als es den meisten Nutzern bewusst ist. Fireball, Altavista und Yahoo sind nur einige der Namen, die untrennbar mit dieser Ära verbunden sind. Yahoo nahm damals einen führenden Platz unter den Suchmaschinen ein. Heute wird das Portal allenfalls für das Lesen von Promi-Nachrichten und als Freemailer genutzt.

 

Der Aufstieg von Google hängt wesentlich mit dem Kauf des Video-Giganten YouTube zusammen. Die Eingliederung in den Alphabet-Konzern, dem Google angehört, erfolgte bereits im Jahr 2006. Wenigen Internetnutzern ist klar, dass YouTube gewissermaßen eine Suchmaschine innerhalb der Suchmaschine ist. Das Suchvolumen liegt weit über dem von konkurrierenden Suchtools.

 

Das Besondere ist, dass bei YouTube keine Webseiten, sondern Videos als Resultate angezeigt werden. Die Beschreibungen können jedoch Links zu Webseiten enthalten. Auf diese Weise erreichen manche Unternehmen mehr Nutzer, als über die organischen Suchresultate. Zudem gehen von YouTube sogenannte Social Signals (soziale Signale) aus, die ein wichtiger Rankingfaktor sind.

 

Die Verbesserung des Suchalgorithmus ist fraglos ein weiterer Grund, weshalb Google sich gegen die digitale Konkurrenz durchsetzen konnte. Heutige Nutzer können vage Suchanfragen stellen und trotzdem relevante Resultate erhalten. Dies war früher vollkommen ausgeschlossen. Schon ein kleiner Rechtschreibfehler irritierte den Algorithmus so sehr, dass die Ergebnisse unbrauchbar wurden. Es ist heute sogar möglich, eine Frage wie „Wie groß ist der Erddurchmesser?“ zu stellen. Die Suchmaschine zeigt sofort den korrekten Wert an.

 

Microsoft: Der ungeliebte Tech-Riese

 

Unter den Tech-Riesen ist Microsoft derjenige, der den schlechtesten Ruf genießt. Dies hat weniger mit der Qualität von Standardprogrammen wie MS Word oder Excel zu tun als mit der Performance der Betriebssysteme. Waren die ersten Windows-Versionen noch laufstabil, kam es bei Windows 95 zu endlosen Fehlerketten. Manche Heimanwender verbrachten Monate damit, das System so einzurichten, dass es nicht ständig abstürzte.

 

Doch das ist längst nicht der einzige Grund, weshalb Microsoft in der Nutzergemeinde wenig populär ist. Einer der zentralen Kritikpunkte ist die Datensammelwut, für die der Branchenriese seit jeher berüchtigt ist. Schon Windows 10 (auf dem Markt seit 2015) versuchte, möglichst viele Informationen über den Nutzer zu sammeln und diese an den Hersteller weiterzuleiten. Selbst die Office-Programme machen vor dem Sammeln der Nutzerdaten nicht halt. Da verwundert es nicht, dass immer mehr User nach Alternativen suchen und diese auch finden – beispielsweise in den zahlreich vorhandenen Linux-Distributionen.

 

Trotz mangelnder Laufstabilität und gravierender Sicherheitsbedenken sind Millionen von Nutzern gezwungen, Windows-Systeme zu nutzen, da ihre Hardware auf diese ausgelegt ist. Ein Linux-System kann auf den meisten Rechnern nicht ohne Weiteres installiert werden, da meist keine geeigneten Treiber vorhanden sind. Dieser Nutzungszwang ist ohne jede Frage der wesentliche Grund für die anhaltende Dominanz von Microsoft.

 

Das Steckenpferd des Microsoft-Konzerns ist und bleibt MS Word – eine Software, die überall auf der Welt genutzt wird. Die neueren Versionen verfügen über zahlreiche praktische Tools. Eines der wichtigsten ist die Umwandlung von Word- in PDF-Dokumente. Ist das erstellte Dokument zu groß, hat der Nutzer die Möglichkeit, die PDF-Kompression zu nutzen. Die Komprimierung kann am besten mit den offiziellen Tools von Adobe erledigt werden.

 

Facebook: Der Urvater der sozialen Netzwerke

 

Facebook kann mit Fug und Recht als der Urvater der sozialen Netzwerke bezeichnet werden. Die Plattform wurde 2004 gegründet und traf genau in eine riesige Marktlücke. Zum damaligen Zeitpunkt gab es einige kleinere Netzwerke, die sich jedoch aus unterschiedlichen Gründen nicht durchsetzen konnten. Auch Myspace, das zu seinen besten Zeiten über 260 Millionen Nutzer hatte, konnte sich nicht lange an der Spitze halten.

 

Facebook gab Internetnutzern die Möglichkeit, mit Freunden und Bekannten in Kontakt zu treten.  Der monetäre Aspekt spielte zu Anfang eine eher geringe Rolle. Erst im Laufe der Jahre wurden weitere Dienste wie Facebook Ads entwickelt. Die Nutzerzahlen stiegen rapide an. Heute kann sich Facebook nach eigenen Aussagen auf fast 3 Milliarden aktive Nutzer stützen.

 

In den letzten zehn Jahren begannen Unternehmen, sich für Facebook zu interessieren. Die Verantwortlichen begriffen, dass das soziale Netzwerk Ihnen die Chance bot, ein ungefiltertes Feedback von der anvisierten Zielgruppe zu erhalten. Manche Unternehmen haben ihren Support inzwischen ganz auf Facebook verlegt und bitten ihre Kunden, dort mit ihnen in Kontakt zu treten.

 

Leider führte Facebook im Laufe der Zeit immer mehr Zensursysteme ein. Das Zensieren von vermeintlich politisch inkorrekten Inhalten hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, das man in früheren Zeiten nicht für möglich gehalten hätte. Auch aus diesem Grund wird von Kennern erwartet, dass der Branchenriese über kurz oder lang von der Bildfläche verschwinden und das Schicksal von Myspace teilen wird.