Die Grünen dringen darauf, mögliche Gesundheitsfolgen beim Austausch von Zucker in Lebensmitteln wissenschaftlich zu klären. "Beim Thema Unbedenklichkeit von Zuckerersatzstoffen gibt es erheblichen Nachholbedarf bei der Forschung in Deutschland", sagte Grünen-Ernährungsexpertin Renate Künast der Deutschen Presse-Agentur. "Das muss sich ändern, und zwar schnell." Solange müsse es bei den Anstrengungen für geänderte Rezepturen von Fertigprodukten das oberste Ziel sein, Zucker nicht durch womöglich bedenkliche Stoffe zu ersetzen. "Es geht um die Gesundheit der Menschen" sagte Künast.

Die Bundesregierung verwies in einer Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen auf Analysen bundeseigener Institute. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung bestehe weiterer Forschungsbedarf, "um fundierte Schlussfolgerungen zu möglichen (langfristigen) gesundheitlichen Auswirkungen von Süßstoffen für verschiedene Gruppen der Bevölkerung abzuleiten". Die Regierung will demnach weiterhin Forschungsarbeiten initiieren und unterstützen. Künast verwies darauf, dass Studien in anderen Ländern zu dem Ergebnis kämen, dass etwa der Stoff Isoglukose im Verdacht stehe, Krankheiten wie Diabetes zu begünstigen.

Das Bundeskabinett hatte Ende vergangenen Jahres eine Strategie von Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) beschlossen, um zu weniger Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten zu kommen. Dafür sollen über Vereinbarungen mit Herstellern bis 2025 allmählich neue Rezepturen erreicht werden. Von Verbraucherschützern kommt Kritik an dieser Vorgehensweise auf freiwilliger Basis. Das Ministerium betont in der Antwort, alle Lebensmittel mit geänderten Rezepturen müssten nach strengen behördlichen Maßstäben gesundheitlich unbedenklich sein./sam/DP/jha

 ISIN  US1912161007  CH0038863350  FR0000120644  NL0000388619

AXC0019 2019-11-10/14:15

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