Dritter Sieg im vierten Rennen: Das WM-Pendel in der noch jungen Formel-1-Saison schlägt immer mehr in Richtung Lewis Hamilton aus.  Der siebenfache Weltmeister und Mercedes haben auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was es bedeutet, ein Weltmeister-Team zu sein. Mit einer strategischen Meisterleistung wies man Max Verstappen und Red Bull in die Schranken.  Neben wichtigen Punkten für die WM nahm Hamilton auch jede Menge Erkentnisse über seinen jungen Rivalen aus Spanien mit. "Es war ein richtig guter Tag, an dem ich viel über Max gelernt habe. Wahrscheinlich mehr, als in allen vorherigen Rennen zusammen", erklärte Hamilton und präzisierte: "Wenn du es auf der Rennstrecke mit jemandem zu tun hast, siehst du unterschiedliche Dinge und schaust genau hin. Ich bin natürlich sehr dicht hinter ihm hergefahren und habe dabei viel über sein Auto gelernt, und darüber wie er es einsetzt. Was das angeht war es ein gutes Rennen." Hamilton: "Bin nicht aggressiv, wenn es nicht sein muss" Und das, obwohl Hamilton gleich am Start die Führung an Verstappen abgeben musste. Der Niederländer stach in der ersten Kurve kompromisslos innen durch, Hamilton ging hingegen nicht bis zum Äußersten.  "Ich habe nur sichergestellt, dass ich Max so viel Platz wie möglich gebe. In meinem Kopf ist es immer ein Marathon und kein Sprint, also nehme ich mir immer Zeit. Natürlich könnte ich aggressiver sein, aber muss ich das? Ich bin nicht zu aggressiv, wenn ich es nicht sein muss", erklärte Hamilton.  Der Brite schlüpfte daraufhin in die Jägerrolle und sah zu, wie Verstappens Reifen mehr und mehr nachließen. In der 42. Runde überraschte Mercedes dann mit dem zweiten Boxenstopp, der sich letztlich als goldrichtig erwies und Hamilton den Sieg einbrachte.  "Wir haben gut gezockt. Es war wirklich eine tolle Strategie und großartiges Teamwork von allen hier. Wir haben die Strategie bis spät am Abend diskutiert und auch am Morgen noch. Wir hatten alles abgedeckt", erklärt Hamilton. Spätestens, als er nach dem ersten Stopp noch immer hinter Verstappen lag, sei die Taktik auf der Hand gelegen. "Für mich war sehr früh klar, dass es ein Zweistopper wird, weil ich so dicht hinter Max hergefahren bin und gepusht habe. Als das Team sich bei mir meldete, war ich nicht überrascht", so Hamilton.  Etwas Zweifel hatte der Brite dennoch, ob er Verstappen aufgrund des Rückstands von 20 Sekunden noch einholen würde können. "Es waren noch viele Runden zu fahren, um ihn einzuholen, aber ich wusste nicht, ob ich am Ende noch genug Pace im Reifen haben würde", so Hamilton. "Andererseits war mir klar, dass es für ihn noch schlechter aussieht. Also war es die perfekte Strategie." Hamilton: "Es braucht uns alle in Bestform" Der Weltmeister hat mit nun drei Siegen und einem zweiten Platz aus den ersten vier Rennen seinen bislang besten Saison-Start aus dem Jahr 2015 eingestellt. Zählt man den Punkt für die schnellste Runde in Imola dazu, dann ist es punktemäßig sogar Hamiltons bester Start aller Zeiten. "Ich versuche mich jedes Jahr zu verbessern, auch wenn es manchmal unmöglich erscheint. Es ist unabdingbar", sagt Hamilton, der den WM-Kampf mit Verstappen sichtlich genießt. "Red Bull und Max haben ein WM-fähiges Auto und eine Chance, genau wie wir. Es braucht uns alle, sowohl mich als auch das Team, in Bestform. Wenn nicht, gewinnen die anderen."