Der Chemie-Standort Leuna wächst weiter: Mit der Topas Advanced Polymers GmbH - einer Tochter der japanischen Polyplastics-Gruppe - siedelt sich ein weltweit agierender Hersteller von Kunststoffgranulat im Saalekreis an. Die Investitionssumme werde im niedrigen dreistelligen Euro-Millionenbetrag liegen, sagte ein Firmensprecher am Montag. Die Inbetriebnahme der Neuanlage in Leuna ist für Mitte 2023 geplant. Das Granulat wird dem Sprecher zufolge als Komponente in vielen Anwendungen in der Medizintechnik und Medizindiagnostik verwendet. 80 Prozent der Produktion gingen in den Export vor allem nach Europa, Nordamerika und Asien.

"Wir sind hoch erfreut über die Entscheidung des Weltmarktführers Topas Advanced Polymers GmbH für den Chemiestandort Leuna", sagte Christof Günther, Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH. Die Ansiedlung zeige, dass der Standort Leuna unter technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten eine besonders wettbewerbsfähige Gesamtlösung biete. Dazu gehörten unter anderem ein gut ausgebauter Rohstoffverbund, attraktive Energiekonditionen, kurze Genehmigungszeiten und eine ausgezeichnete Verfügbarkeit von Fachkräften. Damit nehme Leuna im Vergleich der Chemiestandorte Europas eine Topplatzierung ein.

Leuna zählt mit rund 10 000 Beschäftigten in rund 100 Firmen zu den strukturbestimmenden Chemie-Standorten in Ostdeutschland. Produziert werden chemische Grundstoffe, Spezialprodukte oder auch Kraftstoffe wie Benzin und Diesel in der - auf der grünen Wiese nach 1990 gebauten - Raffinerie. Zudem wird hier zum Beispiel daran geforscht, wie sich sogenannter grüner Wasserstoff als umweltfreundlicher Rohstoff für die Industrie nutzen lässt./jab/DP/men

AXC0316 2020-09-21/18:20

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