FRANKFURT (dpa-AFX) - Der anstehende Aufstieg der zehn größten
MDax-Unternehmen in die erste Börsenliga ist ein herber Schlag für
den Index der mittelgroßen Werte. Der MDax wird laut
Index-Experten mit diesem Verlust bedeutungsloser. Künftig werden
ihm nur noch 50 statt wie bisher 60 Unternehmen angehören. Zugleich
fällt damit allerdings sein am Streubesitz orientierter Börsenwert
drastisch um fast die Hälfte. Der durchschnittliche Börsenwert eines
Dax-Konzerns, gemessen an den frei handelbaren Aktien, werde künftig
fast zehnmal so hoch sein wie der eines mittleren MDax-Unternehmens,
resümiert Analyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg.
Wenn die Deutsche Börse an diesem Freitagabend (3. September) nach
der Überprüfung der Indizes (Dax, MDax, SDax und
TecDax ) ihre Änderungen mitteilt und sie dann zum 20.
September umsetzt, gibt es acht Kandidaten, die recht sicher aus dem
MDax in den Dax aufsteigen dürften. Das ist zuvorderst der
Flugzeugbauer Airbus , der auch ein Schwergewicht in
der ersten Börsenliga sein wird.
Dazu zählen zudem das Medizintechnik- und Diagnostikunternehmen
Siemens Healthineers , der Online-Modehändler Zalando
, der Pharma- und Laborzulieferer Sartorius
, der Duftstoffe- und Aromenhersteller Symrise
, die Beteiligungsholding Porsche , der
Kochboxenlieferant Hellofresh und der
Chemikalienhändler Brenntag .
Inzwischen sind auch die letzten zwei Plätze recht sicher vergeben,
wie Stifel-Experte Luca Thorißen am Dienstag, 31. August, ganz
aktuell ermittelt hat: Puma und Qiagen
sollten es geschafft haben. Beiersdorf und LEG
dürften das Nachsehen haben.
Über diese Abwanderungen hinaus wird es aber noch mehr Änderungen im
MDax geben. So erwarten die Index-Experten von Stifel und der
Societe Generale, dass die Vodafone-Sendemastentochter Vantage
Towers vom Nebenwerte-Index SDax in den MDax
aufsteigt, ebenso wie der Recycling-Spezialist Befesa
. Zudem dürften auch der Gabelstapler-Hersteller
Jungheinrich , der Finanzdienstleister Hypoport
und der Online-Händler für den Haustierbedarf,
Zooplus , vom 20. September an im Index der
mittelgroßen Werte zu finden sein.
Seinen Platz im MDax räumen und in den SDax absteigen muss dafür
recht sicher der Baukonzern Hochtief . Zudem rechnen
Stifel und die Societe Generale auch mit dem Abstieg des
Antikörperspezialisten Morphosys , des
Windkraftanlagen-Herstellers Nordex , des Wind- und
Solarparkbetreibers Encavis . Als weiterer
Abstiegskandidat gilt Stifel zufolge die Shop Apotheke
. Änderungen in diesen Einschätzungen sind dabei aber
nicht ausgeschlossen.
Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt
nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und
umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben
kann./ck/zb
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AXC0018 2021-09-03/05:50
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