Wenn CEOs ein Unternehmen mit Google vergleichen, ist das in der Regel erst einmal ein großes Lob. Natürlich beziehen sich solche Vergleiche dann auf Alphabet (WKN:A14Y6F), die riesige Muttergesellschaft von Google. Und Alphabet ist bekanntlich eines der größten, erfolgreichsten und innovativsten Unternehmen der Welt – also, wie gesagt, so ein Vergleich ist schon als positiv zu erachten.

Neulich hat der Gründer und Co-CEO von Canopy Growth (WKN:A140QA), Bruce Linton, sein eigenes Unternehmen mit Google verglichen. Nun betragen aber Marktkapitalisierung und Umsatz von Canopy Growth gerade mal einen Bruchteil der Zahlen von Alphabet. War Lintons Vergleich etwa arrogant? Nicht unbedingt. Betrachten wir doch mal, warum es sich bei Canopy tatsächlich um das Google der Cannabisbranche handeln könnte.

Warum überhaupt der Vergleich mit Google?

Zuerst müssen wir den Kontext für Lintons Zitat verstehen. Bei dem Video-Format Yahoo! Finance’s Midday Movers vom 14. November 2018 gab er zu, dass Cannabisaktien sich in einer Blase befinden. Und dann sagte er:

Ich kenne niemanden, der nicht darüber spricht. Und ich kenne niemanden, der keine Pressemitteilung rausschickt, in der steht, dass er im Geschäft ist. Und sobald man die rausschickt, ist das Unternehmen gleich eine halbe Milliarde Dollar wert.

Linton sagte, dass es zwar eine Blase für Cannabisaktien gebe, sich aber durchaus einige „sehr gute Unternehmen innerhalb dieser Blase“ befänden. Natürlich erachtet er Canopy Growth als das beste dieser Unternehmen. Als Vorzüge nannte er die Erfahrung, die weltweiten Geschäfte und vor allem die großen Investitionen vom Partner, dem Getränkekonzern Constellation Brands (WKN:871918).

Wie also kam man während des Gesprächs überhaupt auf Google? Linton spielte auf die Dotcom-Blase der späten 90er und frühen 2000er Jahre an. Er sagte, dass die besten Cannabisunternehmen heute „etwa so sind, wie Google damals in dieser Blase wohl wahrgenommen wurde.“ In dem Vergleich hält er Canopy heute für das Google von damals.

Warum Linton Recht hat

Linton war nicht arrogant. Eigentlich war fast alles, was er sagte, korrekt.

Eine Blase entsteht, wenn die Preise einer Investition weit über das hinaus gehen, was dem tatsächlichen Wert entspricht. Es gibt zwei Ansichten dazu, ob sich Cannabisaktien in einer Blase befinden. Eine Ansicht besteht darin, dass Cannabisaktien durchaus und absolut in einer Blase sind, weil sich die Investoren auf den Hype und auf die Aussichten von Deals konzentrieren und nicht auf die tatsächlichen Gewinne. Die andere Ansicht lautet, dass Cannabisaktien dann doch nicht in einer Blase sind, wenn man die langfristigen Wachstumsaussichten in Betracht zieht.

Bruce Linton scheint mit beiden Meinungen etwas anfangen zu können. Cannabisaktien werden oft zu irren Preisen gehandelt, deswegen kann man schon von einer Blase reden. Dafür gab es in den vergangenen Monaten viele Beispiele. Dennoch gibt es auch innerhalb dieser Blase einige Cannabisaktien, die durchaus stark sind und ausgezeichnete langfristige Wachstumsaussichten bieten.

Lintons Vergleich mit der Dotcom-Blase war zutreffend. Denn es gibt viele großartige Unternehmen, die Investoren selbst zu ihren Spitzenpreisen während der Dotcom-Blase hätten kaufen wollen. Warum? Nun, auch wenn die Aktien nach dem Platzen der Blase an Wert verloren, entwickelten sie sich in den darauf folgenden 15 Jahren immer noch sehr gut.

Obwohl die Aktienkurse während der Dotcom-Welle überhöht waren, standen vielen der Unternehmen ja trotzdem solide langfristige Wachstumsaussichten bevor, da es für neue Technologien nachweislich große Nachfrage gab. Genau das könnte auch der Cannabisbranche passieren, da in den kommenden Jahren mehr und mehr Länder Cannabis für medizinische Zwecke und einfach nur so zum Freizeitgebrauch legalisieren werden.

Nur bei einer Sache hinkt Lintons Vergleich mit Google. Denn Google ging erst 2004 an die Börse, lange nach dem Platzen der Dotcom-Blase. Allerdings kann man sagen, dass Google vor dem Börsengang bereits hoch geschätzt wurde und viele Investoren das Wachstumspotenzial schon erkannt hatten, bevor die Aktie überhaupt gehandelt werden konnte.

Das Google der Cannabisbranche

Aber ist Canopy Growth denn der richtige Kandidat mit Aussicht auf den Titel „das Google des Weeds“? Wahrscheinlich schon.

Canopy verfügt für die steigende Nachfrage nach Cannabisprodukten genügend Kapazitäten zur Produktion. Das Unternehmen ist in Kanada, Deutschland und weiteren Märkten auf der ganzen Welt präsent, wo das Wachstum in den nächsten Jahren vorangetrieben werden sollte.

Am wichtigsten ist jedoch Canopy Growths enge Beziehung zu Constellation Brands. Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig dieser Deal ist. Zum einen bekam Canopy so auf einen Schlag gleich Milliarden von Dollar, um weltweit die Expansion voranzutreiben – das ist Geld, das die Konkurrenz nicht herumliegen hat. Zum anderen verfügt Canopy damit über einen Partner mit Kompetenz und Erfolg beim weltweiten Verkauf alkoholischer Getränke. Und der Markt für Cannabis verhält sich relativ ähnlich wie der für alkoholische Getränke.

Gut denkbar natürlich, dass ein weiterer großer Deal mit einem anderen großen Unternehmen außerhalb der Cannabisbranche die Dinge noch einmal durcheinander bringt und einen Konkurrenten von Canopy Auftrieb gibt. Derzeit gilt allerdings noch: Wenn es ein Unternehmen gibt, dass das Platzen der Blase der Cannabisbranche überleben kann, dann dürfte das sicherlich Canopy Growth sein.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet. Keith Speights besitzt Aktien von Alphabet.

Dieser Artikel erschien am 20.11.2018 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschsprachigen Leser an der Diskussion teilnehmen können.