Die US-Wirtschaft ist im Februar offiziell in eine Rezession gerutscht. Der Mitte 2009 begonnene Bullenmarkt war damit beendet. Dieser 128-monatige Zeitraum markierte die längste kontinuierliche Wachstumsphase, die jemals verzeichnet wurde. Der S&P 500 stieg in dieser Zeit um etwas mehr als 200 %. Die Aktien von Netflix (WKN: 552484) hingegen stiegen um mehr als 6.000 %. Damit ist das Unternehmen einer der größten Gewinner der Rallye.

Der Streaming-Riese könnte nun sogar eine globale Rezession bis ins Jahr 2021 überstehen. Wie gut ist das Unternehmen für die Rezession aufgestellt? Immerhin bedeutet diese Zeit weniger Ausgaben der Kunden und geringere Einkommen.

Werfen wir doch mal einen Blick darauf.

Es bleibt weiter spannend

Netflix bietet einen Home-Entertainment-Dienst an. Im Gegensatz zu Grundnahrungsmitteln und Reinigungsmitteln gehen in diesem Bereich die Umsätze oft runter. Darüber hinaus macht es das Unternehmen den Kunden leicht, den Dienst zu kündigen oder zu unterbrechen. Es gibt keine langfristigen Verpflichtungen und die Abonnenten können jederzeit wählen, ob sie auf eine billigere monatliche Mitgliedschaft umsatteln möchten.

Aber der Standardplan von Netflix kostet in den USA nur 13 USD pro Monat, und die meisten nutzen den Service intensiv. In Rezessionen sinken die Ausgaben für Reisen und Restaurants. Aber Netflix dürfte sogar noch zulegen – immerhin sind Freizeitparks und Kino noch viel kostspieliger. Die Pandemie sorgt dafür, dass man ohnehin lieber in den eigenen vier Wänden bleibt.

Obwohl Netflix also nicht immun gegen Abschwünge ist, ist es doch resistenter gegen Rezessionen als Medienriesen wie Disney (WKN: 855686) und Comcast (WKN: 157484). Die beiden verzeichneten in den ersten Monaten der Pandemie starke Ertragseinbrüche.

Flexible Finanzen

Netflix verbrennt seit mehreren Jahren Geld, hat beträchtliche Schulden und investiert in Programme, die noch nicht ausgestrahlt wurden. Das klingt normalerweise nicht nach einer attraktiven Aktie für die Rezession. Im Gegenteil.

Aber sieht man etwas genauer hin, findet man ein flexibles, robustes Finanzmodell. Die operative Marge von Netflix hat sich von Jahr zu Jahr um etwa 3 Prozentpunkte verbessert. 2019 lag sie bei 13 % gegenüber 4 % im Jahr 2016.

Via YCharts

Die letzten Monate haben gezeigt, wie volatil die Cash-Burn-Position von Netflix ebenfalls ist. Als Netflix während der Pandemie gezwungen war, die Ausgaben für die Entwicklung neuer Inhalte zu pausieren, hatte man im zweiten Quartal plötzlich einen positiven Cashflow.

„Es war ein einzigartiges Fenster in ein zukunftsweisendes Cash-Generierungspotenzial“, sagte CFO Spencer Neumann gegenüber den Investoren im Juni. Er sagte, dass die daraus resultierende Cashflow-Marge von 15 % das untere Ende dessen markieren könnte, was die Aktionäre erwarten können. Rivalisierende Content-Unternehmen wie Time Warner von AT&T (WKN: A0HL9Z) sind alle hoch verschuldet. Alle haben große Verbindlichkeiten für Content-Projekte, die noch Jahre auf sich warten lassen. Netflix ist derzeit wohl risikoreicher als seine reifen Rivalen, da es noch keinen nachhaltigen freien Cashflow erreicht hat. Aber das Unternehmen bewegt sich in die richtige Richtung und hat eindeutig Spielraum, die Investitionen im Bedarfsfall zu kürzen.

Riskantes Geschäft

Natürlich kann ein finanzstarkes Unternehmen auch bei anhaltender Rezession den Aktienkurs noch abschmieren sehen. Dieses Risiko darf man bei Netflix-Aktien, die den S&P 500 in den letzten fünf Jahren um fast 300 Prozentpunkte übertroffen haben, nicht ignorieren. Ein großer Rückzug auf dem breiteren Markt hätte wahrscheinlich eine unverhältnismäßig große Auswirkung auf eine solche Kursrallye.

Aber abgesehen von kurzfristigen Einbrüchen ist Netflix gut positioniert, um seine Nutzerbasis während Rezessionen zu erhalten oder zu erweitern. Gleichzeitig sollte man die Bilanz verbessern. Diese Aktiva tragen dazu bei, das Unternehmen zu einem der rezessionssichersten Titel im Medien- und Unterhaltungssektor zu machen.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix und Walt Disney und empfiehlt Aktien von Comcast. Demitrios Kalogeropoulos besitzt Aktien von Netflix und Walt Disney. Dieser Artikel erschien am 5.8.2020 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2020