Für mich ist es Fakt, dass wir uns nach Corona in einer Welt befinden werden, die noch stärker digitalisiert sein wird. Der Trend zum Homeoffice ist nicht mehr aufzuhalten. Mobiles Bezahlen und Onlineshopping waren zentrale Themen der letzten Wochen und werden es auch bleiben. Zusätzlich wird die Vernetzung von Gegenständen daheim, auf der Straße oder in Fertigungshallen mit der Einführung von 5G schlagartig zunehmen.

Laut einer Studie der Interessenvertretung der Mobilfunkbetreiber GSMA (Global System for Mobile Communications) sollen bis 2025 8,8 Mrd. SIM-Karten und 24,6 Mrd. „Internet of Things“-Geräte direkt mit dem Internet verbunden sein. 80 % der weltweiten Datenverbindungen sollen dann über Smartphones erfolgen. Immer mehr dieser Verbindungen entfallen auf wichtige und persönliche Angelegenheiten. Ein wahnsinnig interessanter Markt für Verbrecher!

Wie können Gefahren reduziert werden?

Cyan (WKN: A2E4SV) ist ein kleines deutsches Wachstumsunternehmen, das für die verschiedenen potenziellen Cybergefahren einen sehr interessanten Ansatz hat. Das Besondere ist, dass neben normalen Anwendungen für das Smartphone auch Lösungen angeboten werden, die die Verbindungen auf dem Weg zum Endgerät überwachen. Der Anwender muss nichts installieren und sich auch später um keine Aktualisierungen kümmern.

Laut Cyan ist man der einzige Anbieter, der eine komplett nahtlose und mobile Sicherheitslösung zur Verfügung stellen kann. Dafür greift der Hersteller auf 25 bewährte Analysemethoden zurück. Laut CEO Peter Arnoth erreicht man damit eine Schutzrate von über 99 %.

Laut Unternehmensangaben soll der Markt für diese sogenannte OnNet Security von 0,5 Mrd. Euro im Jahr 2018 auf 4,1 Mrd. Euro 2023 wachsen. Da die Lösungen unter der Marke der Provider und Telefongesellschaften angeboten werden, muss Cyan die Endkunden nicht selbst ansprechen. Daher hängt das Umsatzwachstum viel mehr an Vereinbarungen mit weniger und dafür größeren Kunden wie orange (WKN: 906849) oder einer Kooperation für die Sicherheit von Endgeräten mit Wirecard (WKN: 747206). Die Vision von Cyan ist es, von 2,6 Mrd. potenziellen Nutzern 10 % zu erreichen. Mit einem Erlös von einem Euro je Anwender würde man einen Umsatz von 260 Mio. Euro erreichen.

Wo steht das Unternehmen aktuell?

Mitte 2019 hat man die Umsatzprognose für 2021 von 60 Mio. auf 75 Mio. angehoben. Die Ziel-EBITDA-Marge wird mit 50 % angegeben. Allerdings war die Qualität der Prognosen in der kurzen Vergangenheit nicht wirklich toll und in der Regel eine Spur zu optimistisch. Daher ist es ganz angenehm, dass das Unternehmen aufgrund der COVID-19-Krise für dieses Jahr nur von einem Umsatz und EBITDA mindestens auf dem Niveau des Vorjahres spricht. Auch wenn sich einige Projekte tatsächlich verzögern, hat man damit für eine gute Umgebung für eine positive Überraschung gesorgt.

Aktuell hat man nämlich 58 Interessenten im fortgeschrittenen Stadium. Nach Gesprächen mit dem Vorstand schätzt Hauck & Aufhäuser das Umsatzpotenzial auf 6 bis 7 Mio. Euro für 2020. Zusätzlich sollen aus den Rollouts bei Orange und AON (WKN: A1JWHG) ca. weitere 6 Mio. Euro dieses Jahr erlöst werden. So schlecht sieht es also auch kurzfristig nicht aus.

Stand 25.05.2020 notiert die Aktie bei 15,26 Euro. Marketscreener.com schätzte den Gewinn zuletzt auf 1,88 Euro je Aktie für 2021. Daraus ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 8,11 für nächstes Jahr. Das bisherige Wachstum wurde über den operativen Cashflow und Kapitalerhöhungen finanziert. Zum Ende des Geschäftsjahres 2019 bestanden keine Finanzverbindlichkeiten. Stattdessen verfügte man über liquide Mittel von 8,5 Mio. Euro.

Was gilt es sonst noch zu wissen?

Das Management war zum Zeitpunkt der letzten Hauptversammlung im Juli 2019 mit 7,9 % am Unternehmen beteiligt. Seitdem haben alle Vorstände mehrmals kleinere Aktienkäufe über die Börse durchgeführt. Das Interesse, die eigenen Prognosen besser einzuhalten, sollte dadurch durchaus gegeben sein. Auch eine weitere Verwässerung der Anteile wird man sich zweimal überlegen.

Zuletzt waren 53,8 % der Aktien im Streubesitz. Außerdem strebt das Unternehmen für 2020 einen Wechsel des Börsensegments in den höher regulierten Prime Standard an. Hierdurch sollte das Papier einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden. Allerdings besteht dann auch die Gefahr, dass die vorbörslichen Ankerinvestoren Kasse machen möchten und damit den Kurs belasten.

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Bei der Qualität der Prognosen liegt noch große Arbeit vor Cyan. Ansonsten bietet das Unternehmen allerdings eine traumhafte Kombination. Mit seiner Technologie kann das Unternehmen neue Kunden gewinnen und wächst stark. Dabei profitiert man davon, dass man die Dienstleistung sehr gut skalieren kann und die Kunden aufgrund des erheblichen Aufwands bei der Integration kaum wechseln werden, wenn das System erfolgreich eingeführt ist.

Gleichzeitig ist das Unternehmen relativ günstig zu haben. Bei der Kapitalerhöhung im letzten Juli wurden die neuen Aktien noch zu einem Ausgabepreis von 28 Euro platziert. Aufgrund des stabilen Cashflows und der guten Liquiditätslage sollte das Abwärtspotenzial bei einer weiteren Korrektur überschaubar sein. Bei mir landet das Papier ganz weit oben auf der Watchlist.

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Florian Hainzl besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020