Der Börsenbetreiber Euronext prüft offenbar die Übernahme des spanischen Konkurrenten Bolsas y Mercados Espanoles (BME) . Dieser Schritt sei eine Option, um das eigene Geschäft mit Zukäufen auszubauen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Euronext betreibt derzeit die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon und Paris.

Euronext sei zudem an dem italienischen Börsenbetreiber Borsa Italiana interessiert, falls dieser von der London Stock Exchange (LSE) im Zuge der geplanten 27 Milliarden Dollar teuren Übernahme des Datenanbieters Refinitiv verkauft werden sollte. Vertreter der genannten Börsen wollten sich zu den Spekulationen nicht äußern, wie es in dem Bericht weiter hieß.

Am Aktienmarkt führte der Bloomberg-Bericht zu einem deutlichen Kursplus bei der BME-Aktie. Der Börsenwert des spanischen Unternehmens legte sechs Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zu. Der Euronext-Kurs zog ebenfalls leicht an - der Konzern mit Sitz in Amsterdam ist an der Börse derzeit mit etwas mehr als fünf Milliarden Euro bewertet.

In der Branche gibt es derzeit mal wieder eine Konsolidierungswelle. Die Börsenbetreiber wollen so unter anderem durch Skaleneffekte die immer geringer werdenden Margen kompensieren. In Europa wird der Markt von der London Stock Exchange und Deutschen Börse dominiert. Die beiden Unternehmen sind an der Börse derzeit rund 30 beziehungsweise 26 Milliarden Euro wert.

Die Deutsche Börse ist auch an Übernahmen interessiert - fokussiert sich dabei aber nicht auf Betreiber, die vor allem auf Aktienmärkte spezialisiert sind, sondern auf Handelsplattformen für Devisen und Rohstoffe. Hier hatte es zuletzt einen Rückschlag gegeben, da die Refinitiv-Tochter FXall nicht zu haben war./zb/eas/jha/

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AXC0160 2019-11-07/09:59

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