Coinbase profitiert vom Krypto-Hype

 

Die US-amerikanische Krypto-Handelsplattform Coinbase konnte laut aktuellen Geschäftszahlen ein enormes Wachstum im ersten Quartal 2021 verbuchen. Für weitere Expansionen ist das Unternehmen am 14. April an die Börse gegangen. Dabei verzichtete Coinbase auf die Mithilfe von Investmentbanken und wählte ein sogenanntes „Direkt-Listing“ für seinen Weg an die Börse. Schon im Voraus gingen Experten davon aus, dass das Unternehmen eine Bewertung von rund USD 100 Mrd. an der NASDAQ erreichen könnte. Dieser Ausblick basiert vor allem auf dem enormen Wachstum im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs. Demnach konnte die Handelsplattform in diesem Zeitraum 13 Mio. Neukunden gewinnen, wodurch die Anzahl an verifizierten Nutzern auf 56 Mio. angestiegen ist. Während sich der Gesamtumsatz des vergangenen Jahres noch auf USD 1,3 Mrd. belief, konnte das Unternehmen alleine im ersten Quartal 2021 rund USD 1,8 Mrd. umsetzen. Auch der Nettogewinn im ersten Quartal dieses Geschäftsjahres liegt bereits deutlich über dem Vorjahresergebnis – belief sich dieser für das Jahr 2020 noch auf USD 322,2 Mio., konnte er im ersten Quartal 2021 auf rund USD 750 Mio. gesteigert werden. Dabei verdient das Unternehmen nicht an Gebühren für eine sichere Verwahrung der Kryptowährungen, sondern an den Transaktionen der Kunden. Momentan verfügt die Plattform von Coinbase über Vermögenswerte von rund USD 223 Mrd., was einem Marktanteil von etwa 11,3 Prozent aller Kryptowährungen entspricht. Insbesondere profitiert die Handelsplattform aktuell von der gesteigerten Nachfrage nach Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether.

 

Wachsende Akzeptanz lässt Bitcoin weiter steigen

 

Einer der global meistgehandelten Kryptowährungen stellt der Bitcoin dar, welcher aufgrund seines starken Anstieges seit Wochen vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt ist. Mehrmals wurden alleine in diesem Jahr neue Rekord-Höchststände erreicht. Der bis dato eher als spekulativ betrachtete Bitcoin gewann daher vermehrt an Akzeptanz, was zur Folge hatte, dass fortan auch institutionelle Investoren der Kryptowährung vertrauen. Nichtsdestotrotz reißt die Kritik nicht ab und so äußerte sich erst kürzlich Tech-Investor Peter Thiel negativ über den Bitcoin. Auch wenn der aus Deutschland stammende PayPal-Gründer und Facebook-Investor selbst in die Kryptowährung investiert und grundsätzlich „pro krypto" ist, sieht er es als chinesische Bedrohung für die USA und insbesondere für den US-Dollar da China sehr große Bitcoin-Vorräte aufgebaut hat. Die Dominanz des US-Dollar könnte bröckeln, so Thiel. Trotz aller Kritik steigt die Nachfrage nach Kryptowährungen weiter und so bieten mittlerweile etablierte Zahlungsplattformen, wie beispielsweise PayPal den Bitcoin als Zahlungsmittel an. In einigen Ländern, wie beispielsweise in der Schweiz, ist das Digitalgeld auch im stationären Handel erhältlich. So bietet die Kaufhauskette Manor Bitcoin in Form von Guthabenkarten mit dem Namen Cryptonow an, welche für einen Festbetrag von 100, 500 oder einem selbst bestimmten Guthaben (in Schweizer Franken) gekauft werden können. Dem jeweiligen Käufer bleibt es selbst überlassen, wann er das entsprechende Guthaben auf der Cryptonow-Karte einlösen will. Es zeigt sich, dass der Bitcoin vermehrt an Akzeptanz und Popularität gewinnt und mittlerweile nicht nur von Tesla-Chef Elon Musk, dessen Unternehmen global zu den Vorreitern zählte, als gängiges Zahlungsmittel betrachtet wird.

 

Ether erreicht neuen Höchststand

 

Die nach Marktkapitalisierung zweitgrößte Kryptowährung der Welt, Ether, weist eine enorme Kursentwicklung auf. Während der Ether-Kurs noch vor rund einem Jahr bei USD 163,94 (Stand 12.04.2020) lag, erreichte dieser kürzlich sein Allzeithoch von USD 2.146,44 (Stand 12.04.2021). Vergleicht man diese Kursentwicklung mit der des Bitcoins, so weist Ether einen stärkeren prozentualen Anstieg innerhalb des vergangenen Jahres auf. Nachvollziehbarerweise stieg mit dem Kurs von Ether auch das Interesse an der Kryptowährung. So entschied sich beispielsweise der Kreditkartenanbieter Visa, künftig auf Ether zu setzen und in einem Pilotprojekt für die Abwicklung von Transaktionen in seinem Zahlungsnetzwerk die Kryptowährung zu verwenden. Dieser Meilenstein in der Akzeptanz von Ether ist sicherlich ein entscheidender Grund für den starken Anstieg der vergangenen Wochen. Der Hauptvorteil von Ether im Vergleich zu Bitcoin ist sicherlich die Vielseitigkeit der zugrundeliegenden Blockchain Ethereum. Denn im Gegensatz zu Bitcoin eignet diese sich für eine Vielzahl von Anwendungen: So ist bietet diese beispielsweise die Möglichkeit zur Kreditvergabe, weshalb sich Ethereum auch bei Start-Up-Unternehmen großer Beliebtheit erfreut. Laut einigen Experten hat Ether daher das Potential, dem Bitcoin in den kommenden Jahren den Rang abzulaufen. Der Erfolg des Geschäftsmodells von Coinbase ist in jedem Fall unabhängig von der Tatsache, welche der Kryptowährung sich in diesem Wettstreit durchsetzen wird, da dort der Handel verschiedenster digitaler Währungen möglich ist.    

Vontobel Zertifikate