Als sicherheitsorientierter Anleger sucht man häufig Aktien aus Bereichen, die einen Basiskonsum für Menschen darstellen. Populäre Investitionsmöglichkeiten sind hier Nahrungsmittelhersteller.

Geht man hier einen Schritt tiefer in die Wertschöpfungskette der Lebensmittelindustrie, so trifft man auf vorgelagerter Ebene Unternehmen der Saatgutindustrie. Diese Industrie ist ebenso spannend wie die der verarbeitenden Lebensmittelindustrie und bietet ähnliche Sicherheitsaspekte.

Was machen Saatguthersteller?

Saatgutunternehmen stellen das Saatgut für Landwirte her, aus dem am Ende als Früchte oder Körner die Nahrungsmittel gewonnen werden. Das hört sich im ersten Moment sehr einfach an, bei genauerer Betrachtung es ist aber ein hochprofitables Geschäft mit vielen Eintrittsbarrieren.

Langfristige Trends für Saatguthersteller

Saatguthersteller profitieren von dem wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln, der auf einen stetigen Anstieg der Weltbevölkerung zurückzuführen ist. So soll die Nahrungsmittelnachfrage bis zum Jahr 2050 um 60 % ansteigen. Die Bevölkerung wächst dabei schneller als die landwirtschaftlich bearbeitete Fläche.

Der Klimawandel stellt zudem neue Herausforderungen an die Landwirtschaft: Extreme Hitze, starke Unwetter, Überschwemmungen oder Hagelschlag sind ein Risiko für die landwirtschaftliche Produktion.

Weitere Risiken in der Herstellung von Agrargütern sind in Schädlingen zu sehen. So sollen ungefähr 50 % der Ernteverluste auf Insekten, Pilze, Unkräuter und Schädlinge in der Lagerung zurückzuführen sein.

Landwirte haben ein großes Interesse daran, Saatgut zu kaufen, das ihre Ausfallverluste reduziert. Sie setzen oft auf Hersteller, mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben.

Ein Unternehmen, das von den beschriebenen Trends profitieren könnte, ist der deutsche Saatguthersteller KWS Saat (WKN: 707400). Lasst uns im Folgenden einmal anhand der Geschäftsaussichten und der Bewertung prüfen, ob sich hier eine Einstiegsgelegenheit ergeben könnte.

Sparten des Unternehmens & Vertrieb

Die KWS Saat ist hauptsächlich in drei Geschäftsfeldern tätig: Mais, Zuckerrübe und Getreide. Darüber hinaus hält die KWS Saat in ihrem Produktportfolio zehn der zwölf wichtigsten Aussaatpflanzen.

Die KWS Saat ist kein regionales Unternehmen. Im gebrochenen Geschäftsjahr 2017/2018 (1.7.2017 bis zum 30.6.2018) stammten 22 % der Umsätze aus Deutschland. Im restlichen Europa ohne Deutschland wurden 47 % der Umsätze erzielt. Die Region Nord- und Südamerika kam auf einen Umsatzanteil von 25 %.

Finanzielle Kennzahlen & Ausblick

Im gebrochenen Geschäftsjahr 2017/2018 wurden Umsätze in Höhe von 1,1 Mrd. Euro erzielt. Das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) belief sich auf 133 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erreichte einen Wert von 12,4 %.

Für das Gesamtjahr 2018/2019 wird ein leichter Anstieg der Umsätze erwartet. Die EBIT-Marge soll sich am oberen Ende der Spanne von 10 bis 12 % einpendeln. Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sollen sich für das Gesamtjahr 2018/2019 auf rund 19 % belaufen. Alle drei Werte würden damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr 2017/2018 liegen.

Stabile Dividende, weniger ein stetiger Dividendenwachstumswert

Die KWS Saat ist ein stabiler Dividendenzahler. In den vergangenen zehn Jahren, ausgehend vom gebrochenen Geschäftsjahr 2008/2009, wurde die Dividende von 0,36 Euro auf einen Betrag von zuletzt 0,64 Euro für das Geschäftsjahr 2017/2018 erhöht.

Dividendenkürzungen gab es in diesem Zeitraum keine. Allerdings gab es sechs Jahre, in denen die Dividende auf dem Niveau des Vorjahres gehalten wurde.

Die Ausschüttungsquote der letzten zehn Jahre lag, grob gesehen, in einer Spanne zwischen 20 und 25 %. Die aktuelle Dividendenrendite liegt bei rund 1 % (Stand: 25.6.2019).

Bewertung

Unternehmen P/E Ratio* Bloomberg (Best) P/E Ratio* Price to Book Ratio* Price to Sales Ratio* Yield*
KWS Saat 21,19 20,44 2,34 1,93 1,00%
*Alle Werte wurden am 25.6.2019 nach Börsenschluss von Bloomberg entnommen.

Fazit

Die KWS Saat ist ein gut geführtes Unternehmen mit einer stabilen Aktionärsstruktur – 54,5 % der Anteile können den Familien Büchting und Arend Oetker zugerechnet werden.

Mit seinem Geschäftsmodell erfüllt das Unternehmen die Bedürfnisse von Landwirten, die sich mit den Veränderungen des Klimawandels auseinandersetzen müssen.

Problematisch sehe ich allerdings die große Abhängigkeit von der Zuckerrübe – dem profitabelsten Segment des Unternehmens. Sollte sich am Zuckerkonsum der Industrieländer etwas ändern oder an der Agrarsubventionspolitik in Europa, so könnte dies Auswirkungen auf den Konzern haben.

Ein Blick auf die Bewertung zeigt weiter, dass für ein nahezu Nullwachstum ein guter Aufschlag für die Qualität des Unternehmens gezahlt wird. Für das doch sehr forschungsintensive Unternehmen wäre mir persönlich dieser Aufschlag im Moment zu hoch.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019