Seit ich Rivian (WKN: A3C47B) das letzte Mal unter die Lupe genommen habe, ging es für die Aktie nochmals deutlich bergab. Der Kurs rutschte um mehr als 14 % auf aktuelle 33,33 US-Dollar (Stand aller Daten: 23. September 2022). Jetzt soll eine Kooperation mit Mercedes (WKN: 710000) für einen Turnaround sorgen. Aber kann das wirklich klappen?

E-Lieferwagen in Europa

Rivian möchte gemeinsam mit Mercedes Elektrotransporter herstellen. Solche Joint Ventures sind in der Automobilbranche nichts Besonderes. Schließlich helfen sie den beteiligten Konzernen immer wieder, Kosten einzusparen. Sogenannte Plattformen, also grundlegende Architekturen, werden dabei gemeinsam entwickelt. Und jeder Hersteller entwickelt darauf sein individuelles Auto. Synergieeffekte nutzen, lautet das Stichwort.

Anders als für die Großen der Branche ist dieser Schritt für Rivian wichtig und bedeutsam. Das Projekt startet zu einer Zeit, in der das Unternehmen versucht, auf dem schnell wachsenden E-Auto-Markt Fuß zu fassen.

Dabei werden sich Rivian und Mercedes ein Werk in Europa teilen, das Mercedes bereits besitzt. Welches Werk das genau sein wird, wurde noch nicht bekannt gegeben. Was wir aber wissen: Einer der beiden Lieferwagen basiert auf der Architektur des E-Sprinters von Mercedes. Der andere nutzt den Rivian Light Van als Vorlage.

Rivian muss Kosten sparen

Die Preise für Material, Vorprodukte und Logistik schießen in die Höhe. Und sie setzen Rivians Gewinn erheblich unter Druck. Das Management um CEO R.J. Scaringe senkte vor wenigen Tagen seine Produktionsziele. Das Unternehmen wird also langsamer wachsen, als viele Aktionäre bislang gehofft haben.

Rivian

Quelle: TIKR.com

Umso wichtiger ist jetzt die Kooperation mit Mercedes. Sie kann Rivian helfen, eine Nische auf dem Markt für E-Transporter zu erobern und dem Wachstum Schub zu geben. In diesem Jahr soll der weltweite Markt für E-Transporter rund 2,7 Mrd. US-Dollar wert sein. Das ist noch relativ wenig. Experten der Branche schätzen, dass der Markt bis 2027 rund 22 Mrd. US-Dollar wiegen wird. Aber solche Zahlen sind angesichts der mannigfaltigen Krisen natürlich mit Vorsicht zu genießen.

Rivian hat starke Konkurrenten

Beispiel Ford (WKN: 502391): Der US-Autokonzern baut jetzt einen neuen Transporter, der sich auf dem europäischen Markt exzellent verkauft, wie es derzeit scheint. Ford kündigte zudem an, 2023 den Verkauf einer elektrischen Version des Transporters, den E-Transit Custom, starten zu wollen.

Das zeigt nochmals, wie wichtig für Rivian die Partnerschaft mit Mercedes ist. Kann der Neuling damit seine Produktionskosten senken und Fertigungsverfahren verbessern? Falls ja, hat er die Chance, sich einen Anteil am Markt für E-Transporter in Europa zu sichern.

Ist die Rivian-Aktie ein Investment wert?

Für mich steht fest: Mehr als die Watchlist ist für diese Aktie nicht drin. Rivian muss erst einmal zeigen, dass es überhaupt ausreichend hohe Stückzahlen liefern und operativ wachsen kann.

Der Artikel Legt Rivian mit diesem Joint Venture endlich den Vorwärtsgang ein? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Henning Lindhoff besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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