Berkshire Hathaway (WKN: A0YJQ2) ist allgegenwärtig bei The Motley Fool. Wir lieben, wie Warren Buffett seit Jahrzehnten die Grundlagen des langfristigen Investierens predigt. Aber es gibt eine andere Holding, die ihren Investoren seit 2001 mehr als fünfmal so viel Rendite gebracht hat: Danaher Corp. (WKN: 866197). Und ich denke, es gibt gute Gründe für diese herausragende Performance.

Hightech versus Cashflow

Berkshire Hathaway ist bekannt dafür, dass man hier in Unternehmen investiert, die hohe Cashflows generieren. Das Spektrum ist dabei sehr breit und umfasst Tochterunternehmen und wichtige Beteiligungen aus so unterschiedlichen Bereichen wie Getränke, Güterbahnnetze, Versicherungen, Energieversorger und Smartphones. Die meisten davon schütten regelmäßig einen guten Teil der Gewinne aus, welche die Holding reinvestieren kann.

Ein kontinuierliches Wachstum ist so nahezu gesichert. Über die letzten 20 Jahre war so immerhin eine Versechsfachung des Kurses drin. Bei Danaher summiert sich die Gesamtrendite allerdings auf 2.880 % über denselben Zeitraum, wie folgender Vergleich der prozentualen Entwicklung der beiden aufzeigt:

BRK.A Total Return Level Chart

Chart erstellt mit YCharts. Rendite inklusive Dividenden.

Ein klarer Unterschied betrifft dabei die Breite des Portfolios. Obwohl auch Danaher mehrere Dutzend Beteiligungen hält, sind diese viel fokussierter. Die meisten lassen sich in die beiden verwandten Kategorien Life Sciences und Diagnostics einsortieren. Hinzu kommt ein Sammelbecken aus Industrietechnik und Wassertechnologie. Die meisten dieser akquirierten Unternehmen sind Marktführer in ihrer Hightech-Nische.

Selbsterneuernder Organismus versus Empire Building

Sowohl Berkshire Hathaway als auch Danaher sind gut darin, Investitionen und Übernahmen durchzuziehen. Zuletzt kam z. B. bei Danaher der mRNA-Hersteller Aldevron für stolze 9,6 Mrd. US-Dollar hinzu. Es gehört für beide zum Geschäftsmodell, kontinuierlich nach Kaufgelegenheiten Ausschau zu halten, um dann im richtigen Moment zuzuschlagen. Allerdings gibt es dabei einen wichtigen Unterschied: Berkshire reinvestiert seit Jahrzehnten praktisch jeden verdienten Cent in die Expansion der Holding.

Obwohl die Gewinne immer gewaltiger werden, kommen Dividenden nicht infrage. Und trennen mag sich Buffett auch nur sehr ungern von seinen Langfristinvestments. Mittlerweile ist die Holding so wahnsinnig groß, dass es kaum noch Übernahmeziele gibt, die groß genug sind, um einen echten Unterschied zu machen. An dieser Front zeigt das Management von Danaher ungleich mehr Flexibilität und Agilität.

Danaher hat kein Interesse daran, die wertvollste Aktiengesellschaft der Welt aufzubauen, und zahlt auch eine kleine vierteljährliche Dividende. Viel wichtiger ist jedoch die Bereitschaft, durch Spin-offs handlichere Einheiten zu erzeugen.

So wurde 2016 mit Fortive (WKN: A2AJ0F) ein eigenständiger Konzern abgespalten, der ein breites Portfolio mit Präzisionstechnologien, Industrielösungen und anderem umfasste. Fortive spaltete in der Folge weitere Bereiche ab, die man heute etwa bei Altra Industrial Motion (WKN: A0LGD8) und Vontier (WKN: A2P0AJ) findet. Auf diese Weise haben langjährige Danaher-Aktionäre heute statt nur einer Mega-Aktie gleich mehrere stark positionierte Aktien in ihrem Depot, soweit sie dabeigeblieben sind.

System versus Sammelsurium

Da Berkshire oft nur Minderheitsaktionär bei seinen Beteiligungen ist, kann die Holding nur geringfügig Einfluss nehmen. Und selbst bei den Tochterunternehmen scheint sich das Management auf das Wesentliche zu beschränken. Synergien zwischen Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen werden so kaum gehoben.

Bei Danaher hingegen dreht sich vieles darum, so viel wie möglich aus dem Konzernverbund herauszuholen. Die Holding spielt eine sehr aktive Rolle. Schon bei der Suche nach Übernahmezielen ist eines der wichtigsten Kriterien, ob es vom Danaher Business System profitieren kann, das nach Akquisitionen unmittelbar eingeführt wird.

Dieses System definiert die Unternehmenskultur über alle Bereiche hinweg. Es stellt ein gemeinsames Vokabular bereit, motiviert einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess und sorgt dafür, dass Erfolge standardisiert gemessen werden. Alle Führungskräfte müssen sich dieses Know-how erarbeiten. Danaher betreibt sogar eine eigene Fortbildungseinrichtung dafür.

Das Bessere ist des Guten Feind

Berkshire Hathaway war ein ausgezeichnetes Investment über Jahrzehnte hinweg. Auch in Zukunft dürfte die Aktie ihre treuen Anleger mit soliden Kurssteigerungen belohnen. Doch die vielfach höhere Rendite von Danaher ist in meinen Augen kein Zufall. Der Mut, sich aufzuspalten, sobald es unhandlich wird, in Verbindung mit der einzigartigen Unternehmenskultur, die allen Tochterunternehmen eingeimpft wird, sorgt dafür, dass die Wachstumsdynamik niemals nachlässt.

Danaher kann sich auf hochspezialisierte Nischenplayer mit großen Potenzialen fokussieren, Unternehmen, die für den Koloss Berkshire Hathaway meist nicht infrage kämen. Eine Prise Buffett im Depot kann sicher nicht schaden. Aber wenn ich mich nach neuen Investmentgelegenheiten umsehe, dann würde ich eher auf Merkmale achten, die Danaher seit so vielen Jahren auszeichnen.

Der Artikel Lerne die Holding kennen, die seit 2001 satte 5-mal mehr Rendite als Berkshire Hathaway gebracht hat ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Danaher. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short January 2023 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2023 $265 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Long January 2023 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien).

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