Lindner kritisiert französische Position zu Verbrennerverbot
17.03.2023 | 18:01
BERLIN (dpa-AFX) - Im Streit um das von der EU geplante Verbot für Verbrennungsmotoren in Neuwagen ab 2035 hat Finanzminister Christian Lindner seinen französischen Kollegen Bruno Le Maire kritisiert. "Es ist sehr bedauerlich, dass die französische Regierung ein Kräftemessen ankündigt, um den Verbrennungsmotor zu verbieten", sagte der FDP-Vorsitzende der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France". "Mein Freund Bruno Le Maire weiß genau, dass die Mobilität mit dem Auto für viele hart arbeitenden Menschen immer teurer werden könnte. Wir müssen diese Sorgen ernst nehmen."
Le Maire hatte den deutschen Widerstand gegen das geplante EU-Verbot
kritisiert. "Man muss auf keinen Fall dieses Ziel aufschieben, es
geht nicht um ein Ziel 2024 oder 2025, das ist ein Ziel für 2035, in
zwölf Jahren", hatte Le Maire dem Sender France Info gesagt.
"Natürlich sind wir zu einem Kräftemessen bei diesem Thema bereit,
denn es ist ein Fehler für die Umwelt und ein wirtschaftlicher
Fehler", sagte Le Maire. "Wir hinken China beim E-Auto fünf bis zehn
Jahre hinterher", es müsse investiert werden, um diesen Rückstand
aufzuholen. Er könne den großen Autoherstellern in Frankreich,
Stellantis
Lindner sagte: "Wir sollten kämpfen für klimafreundliche Technologien, aber alles vermeiden, was das Leben teurer macht, ohne die Umwelt zu schützen." Sehr aufmerksam habe man Worte etwa von Stellantis aufgenommen, die laut Lindner skeptisch auf das Verbrennerverbot reagiert haben. "Im Interesse der Arbeitsplätze sollten wir gut zuhören."
Die EU-Abstimmung über das Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor ab 2035 war wegen Nachforderungen Deutschlands verschoben worden. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) hatte von der EU-Kommission einen Vorschlag verlangt, wie klimaneutrale, synthetische Kraftstoffe ("E-Fuels") nach 2035 in Verbrennermotoren eingesetzt werden können./sl/evs/DP/nas
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